Erfahrungsbericht über mein Auslandssemester in Budapest

Am 2. September 2017 begann ich mein 5-monatiges Auslandssemester. Mit dem Flugzeug ging in das knapp 1000 Kilometer entfernte Budapest. Vom Flughafen aus machte ich mich eigenständig auf den Weg in die Innenstadt zu meiner Wohnung. Die Wohnung hatte ich in einer Facebook-Gruppe gefunden. Allerdings gibt es auch Organisationen, die Wohnungen für Erasmusstudenten anbieten. Allerdings sucht man niedrige Mietpreise vergebens. Für Erasmusstudenten, die nur wenige Monate Vorort sind, liegen die Mieten meistens um die 300 € oder sogar viel höher. In Budapest kommen jedes Semester neue internationale Studenten, die alle eine Unterkunft in bester Lage (in Nähe zu den öffentlichen Verkehrsmitteln) suchen.

Die Studenten teilen sich auf 8 staatliche Universitäten und noch weiteren private Hochschulen auf. Dadurch ergab sich die Möglichkeit jeden Tag jemanden neues kennenzulernen. Ich selbst verbrachte mein Auslandssemester an der Szent István Egyetem. Die Hauptuniversität befindet sich in dem Ort Gödöllö, welcher etwa eine dreiviertel Stunde von Budapest mit dem Zug entfernt liegt. Dennoch fanden meine Vorlesungen auf dem Buda-Campus (Buda ist einer der zwei Stadtteile von Budapest) statt, an welchem die Fachbereiche Food Science (mein Fachbereich), Horticultural Science und Landscape Architecture vertreten sind. In Gödöllö sind die Fachbereiche Wirtschaft, Sozialwissenschaften und Agrarwissenschaften zu finden. Der Buda-Campus steht in einem starken Kontrast zum Campus an der HS. Der Campus dort besitzt zwar auch sehr viel Grün, aber die Gebäude sind alle sehr alt und die Ausstattung der Räume ist oftmals sehr einfach gehalten.

In der Woche bevor die Vorlesungen starteten, gab es einen Orientation Day. An diesem Tag wurden uns die Uni und der Campus genauer vorgestellt, man konnte erste Kontakte mit seinen Mitstudierenden knüpfen und es wurden wichtige organisatorische Sachen, z.B. das Einwählen in die Kurse, erklärt. Jedoch war das Einwählen in die Kurse leicht chaotisch, was an der insgesamt leicht chaotischen Organisation der Uni liegt. Die Vorlesungen wurden in englischer Sprache von den dortigen Professoren und Dozenten abgehalten. Die Kurse wurden extra für die internationalen Studenten angeboten, aber an manchen Modulen nahmen auch einheimische Studenten teil. Den Vorlesungen konnte man sehr einfach folgen und sie waren auch sehr verständlich, da ein Großteil der Dozenten gutes Englisch gesprochen haben. Mein Stundenplan war sehr überschaubar, da es bei den Modulen keine praktische Stunden gab und wenn, waren sie in den Vorlesungsstoff integriert. Somit hatte ich ein sehr entspanntes Semester mit viel Freizeit.

Budapest ist eine vielseitige Stadt mit einer großen Auswahl an Sehenswürdigkeiten, wie Buda-Castle, Fisherman Bastei mit der Mathias Kirche, die Szent István Basilika, Große Markthalle oder die prachtvollen Hausfassaden. Ebenso bieten sich viele Freizeitangebote, bei denen jeder fündig werden kann. Es gibt viele Museen, Theater, Kinos, Sportvereine oder auch Wanderwege durch die angrenzenden Buda Hills führen. Des Weiteren gibt ein sehrlebendiges und ausschweifendes Nachtleben mit vielen Clubs, die für jeden Musikgeschmack etwas zu bieten haben. Und nach einer langen Partynacht gibt es nix besseres als einen leckeren Lángos oder einem Stück Pizza. Für ruhigere Abende ist ein Besuch von einer der bekannten Ruin Bars oder einer Rooftop Bar empfehlenswert. Es gibt auch unzählige Restaurants, die von traditioneller ungarischer Küche (hauptsächlich Fleischgerichte) bis hin zu indischer, thailändischer oder italienischer Küche reichen. DesWeiteren ist Budapest auch bekannt für seine Thermalbäder, die zum entspannen einladen. Das bekannteste Thermalbad ist das Szechenyi, allerdings ist dieses immer sehr voll. Meiner Meinung nach, ist das Gellert-Bad an der Libertybridge, die bessere Wahl zum Relaxen. Meine Lieblingsplätze der Stadt ist der Gellert-Hill mit seiner großartigen Aussicht auf die gesamte Pestseite und die Liberty Bridge, auf welcher man sitzen und den Ausflugschiffen auf der Donau zu schauen kann.Die Stadt ist ein hervorragender Ausgangspunkt für Ausflüge/Reisen innerhalb Ungarns und ins umliegende Ausland. Es besteht die Möglichkeit Städte, wie Wien, Bratislava, Zagreb, Belgrad oder Länder wie Slowenien, Rumänien, Bulgarien oder Slowakei zu besuchen. Innerhalb Ungarns bieten sich Ausflüge in andere Städte oder Regionen wie die Puszta, der Balaton oder das Weingebiet Eger an. All diese Orte können durch die günstige Zug- und Buspreise ermöglicht werden.

Die Entscheidung ein Auslandssemester in Budapest zu verbringen war absolut richtig. Budapest ist eine vielseitige Stadt, die nicht umsonst "die Perle der Donau"genannt wird. Die 5 Monate gingen viel zu schnell vorüber und gerne hätte ich noch mehr Orte in und außerhalb Ungarns besucht. Eines meiner Highlights war der Besuch des legendären Országház (Parlamentsgebäude). Die Stadt ist immer einen Besuch und einen Chimney Cake oder Lángos wert.

Michelle Ziegner

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