Netzwerken für Mut und Gelassenheit – Studierendeninitiative

Als Moritz mit dem Studium anfing geriet er zum ersten Mal mit dem Thema in Kontakt, durch die Psychosoziale Beratungsstelle der Hochschule. Er hatte Probleme bei der Präsentation in Seminaren und erhoffte sich Hilfe von der Beratung. Dr. Robert Richter von der Beratungsstelle fragte ihn, ob er sich vorstellen könne eine Studierendeninitiativgruppe zu gründen, die zur Selbsthilfe von Studierenden ermutigt. Zu diesem Zeitpunkt gab es noch keine solche Gruppen an der Hochschule.

Die Anfragen der Studierenden zu diesem Zweck wurden jedoch immer gehäufter. Er willigte sofort ein, da er die Gruppe für seine Anliegen nutzen konnte und ihm besonders die organisatorischen, sowie die Aspekte der Moderation neugierig machten und er im beruflichen Feld diese Organisation und Führung solcher Gruppen anstrebte. Der Aufbau der Gruppe war mit allerlei hierarchischen, bürokratischen und beziehungstechnischen Hürden verbunden und nahm daher einige Anläufe in Anspruch. Einer dieser Anlaufpunkte war die Präsentation der Idee beim AStA, der daraufhin einwilligte Werbung für die Gruppe zu schalten und sich für die Plattform der Hochschulgruppe einsetzte.

Ein anderer Anlaufpunkt war die Vorstellung bei der Zentralen Studienberatung, die ihn von Anfang an und bis heute bei der Idee mit der Bereitstellung eines Raumes, dem schalten von Werbung und Hinweisen zur Erstellung der Hochschulgruppe unterstützt hat. Außerdem konnte er dadurch auf dem „Diversity Tag“ der Hochschule an einer Podiumsdiskussion, um die hochschulpolitische Stärkung des Gesundheitssystems, teilnehmen. Die dritte Kontaktstelle war die des Selbsthilfebüros des paritätischen Dienstes in Fulda, die ihm als erstes mit allerlei Materialien und Informationsgesprächen zum Aufbau einer Selbsthilfegruppe unterstützte.

In den nächsten Schritten ging es dann um die Einführung in die Gruppe einer innerhalb der Gruppenmoderation ausgebildeten Person um den Gruppenprozess voranzutreiben, sowie das Auflisten der Gruppe innerhalb der hessischen Datenbank für Selbsthilfegruppen. Seine Gruppe war die erste hessische Gruppe, die in das Konzept der „Jungen Selbsthilfe“ fiel. Er fuhr beispielsweise zusammen mit dem paritätischen Dienst nach Frankfurt zur bundesweiten paritätischen Aktionswoche Selbsthilfe, um dort Interviews zur Gruppe geben zu können und so anderen Interessierten ein Sprungbrett zu bieten. Alle Stationen brachten verschiedene Erkenntnisse und Möglichkeiten mit sich und halfen ihm bei der Durchführung seines Projektes in vielerlei Hinsicht.

Aber um was genau geht es bei der Hochschulgruppe:

Es geht um einen Austausch mit anderen Studierenden, die ähnlichen Herausforderungen gegenüberstehen, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Fühlst du dich öfters ängstlich oder gestresst in Leistungssituationen z.B. vor Prüfungen, der Arbeit neben dem Studium oder in sozialen Situationen z.B. dem Reden in Gruppen oder vor Menschen-
mengen?


In dieser offenen Studierendeninitiative sollen sich in erster Linie Menschen zusammenfinden, die Themen rund um Angst und Stress verbinden. Die Idee ist, sich Situationen von Angst und Stress zu stellen, sich auszutauschen, sich gegenseitig Mut zu machen und unterstützend zu wirken. Wir tauschen Erfahrungen aus und lernen voneinander, mit Angst und Stresssituationen besser umzugehen. Wir üben durch Gespräche, in einem geschützten Forum, uns mit anderen offen auszutauschen und mithilfe dieser Erfahrungen zu wachsen. Darüber hinaus kann die Gruppe jedoch auch für weiterführende Ideen genutzt werden.

Ziele:

  • Im Austausch auf gleicher Augenhöhe gemeinsame Ansätze zur Angst- und Stressbewältigung entwickeln
  • Die eigene Selbstachtung und das Selbstbild weiterentwickeln, um sich mehr Wertschätzung entgegenzubringen und diese Einstellung in eigenen Projekten fortführen zu können
  • Angst und/oder Stressreduktion in sozialen Situationen
  • Kritische Überprüfung eigener Glaubenssätze (Denkweisen)
  • Neue Kenntnisse über die persönliche Problemsituation erwerben und andere Umgangsformen entwickeln
  • Die Gruppe nutzen um gemeinsame Interessen und Aktionen zu vertreten
  • Neue positive Lebensinhalte entwickeln und einen positiven Perspektivenwechsel schaffen


Durch das Miteinander in dieser Initiativgruppe können Hürden und Belastungen leichter bewältigt werden. Im Zentrum steht die wechselseitige Hilfe auf der Basis ähnlicher Betroffenheit. Das bedeutet, die eigenen Probleme und deren Lösung selbst in die Hand zu nehmen und im Rahmen der eigenen Möglichkeiten und mithilfe der Unterstützung anderer aktiv zu werden.

Kontakt: moritz.grandis(at)sw.hs-fulda.de
Info: Psychosoziale Beratung für Studierende der HS Fulda: psb(at)hs-fulda.de

Die Gruppe ist offen für alle aktuelle oder ehemalig eingeschriebene Studenten der Hochschule Fulda. Treffpunkt ist innerhalb der Semesterzeiten jeden Mittwoch von 18-20 Uhr im Selbstlernzentrum, Raum C1 003.

Link: https://www.hs-fulda.de/studieren/mein-campusalltag/mitmachen/netzwerken-fuer-mut-und-gelassenheit/

Wer ist so bei der Gruppe dabei?

In der Gruppe sind aktuelle sowie ehemalige Studenten der Hochschule Fulda. Es sind alle Fachbereiche, sowie Bachelor und Masterstudenten vertreten. Das Alter variiert ebenfalls von 18 bis 35 Jahren. Da es sich um eine Gruppe der jungen Selbsthilfe handelt, soll die Gruppe explizit jüngere Menschen ansprechen und diese individuell und auf gesundheitssystemischer Ebene der Hochschule vertreten.

Die Gruppe zeichnet sich durch ihre Vielfältigkeit der verschiedenen Persönlichkeiten, Anliegen sowie Stärken und Schwächen aus, die jede einzelne Person mitbringt und in die Gespräche miteinfließen lässt. Die Anliegen und Problemlagen reichen von Fragen zur Studien- und Lebensorganisation bis hin zu psychischen Beeinträchtigungen und Krankheiten.

Das Spektrum reicht von Effektivitätssteigerung bis hin zu Selbstgenügsamkeit oder auch von Individualitätsansprüchen bis hin zu Gruppendynamiken oder dem beanspruchen von Führungspositionen. Dadurch, dass die Diversität und Themenbreite bewusst breit angelegt ist um verschiedenste Gruppen von Studenten erreichen zu können, wird versucht, das Thema Selbsthilfe neu anzugehen und allgemein greifbarer zu gestalten, um somit mehr von den verschiedenen Persönlichkeiten und Lebenswegen für jeden zugänglich und nutzbar zu machen. Nur so können neue Handlungswege und Möglichkeiten zur Selbsthilfe für Studenten entstehen und für den Eigengebrauch effektiv vermittelt werden.

 

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123 meine Hochschule Fulda Ausgabe 2 (Wintersemester 2019/20)

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