Das „Dezent“-Projekt

Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt „Dezent“ zielt auf die Entwicklung neuartiger und dezentraler Luftbe- und Entfeuchtungsgeräte zur Verbesserung der präventiven Konservierung von Kulturgütern in Museen und musealen Altbauten ab. Unter anderem werden hierfür thermoelektrische Bauteile und adaptive Regelungsalgorithmen verwendet.

Überblick

In Museen ausgestellte Kulturgüter sind permanent dem klimabedingten Verfall unterworfen. Besonders Extremwerte und starke Schwankungen bei der Luftfeuchtigkeit verursachen oft irreparable Schäden an wertvollen Gemälden, Skulpturen und Dokumenten. Die Regelung der Luftfeuchte ist jedoch gerade in denkmalgeschützten Altbauten eine große Herausforderung. Dieser Herausforderung stellen sich jetzt die Ingenieure um Prof. Dr.-Ing. Steven Lambeck. Gemeinsam mit Michael Kirner, einem Experten für Museumsklimatisierung, und der HKE Heinrich & Kloss Electronic GmbH, zuständig für den Gerätebau, werden neuartige dezentrale Klimamodule entwickelt, die mit Hilfe eines drahtlosen Sensornetzwerks und einer intelligenten Regelung die Museumsklimatisierung revolutionieren sollen. Durch Einsatz moderner Halbleiter-Wärmepumpen ohne bewegliche Teile wird dies erstmals sowohl geräusch- als auch wartungsarm möglich. Museumbetreiber und Ausstellungsbesucher können sich in Zukunft über den Erhalt von Kulturschätzen und ungetrübten Kunstgenuss freuen.

Motivation

In Museen bzw. musealen Altbauten (allein bundesweit über 6.000) können in den meisten Fällen keine Zentralklimaanlagen eingesetzt werden. In der überwiegenden Mehrheit der Fälle verbietet sich deren Installation auf Grund des Denkmalschutzes oder ist wegen der hohen Kosten nicht realisierbar. Dieser Herausforderung begegnet man derzeit mit Stand-Alone Klimageräten, die nur eine sehr ungenaue Kontrolle des Raumklimas erlauben. Besonders bei der relativen Luftfeuchtigkeit entstehen so Schwankungen, die zu teilweise irreparablen Schäden an Kunstgegenständen führen können. Die Idee der Projektpartner zur Lösung dieser Herausforderungen ist die Neuentwicklung von Klimamodulen, die sowohl Luftbe- als auch Entfeuchtung in einem Gerät vereinen. Statt der bisher üblichen, meist lauten, Kompressortechnik, soll zur Entfeuchtung die thermoelektrische Kühlung durch sogennante Peltier-Elemente verwendet werden. Diese Halbleiterbauteile verzichten auf bewegliche Teile und sind somit geräuschlos und besonders wartungsarm. Ein zusätzlicher Vorteil ergibt sich aus der sehr guten Regelbarkeit der Peltier-Elemente. Im Gegensatz zum Kompressor lässt sich deren Leistung kontinuierlich und sehr exakt anpassen. So wird erstmals eine genaue Kontrolle und präzise Regulierung der Luftfeuchtigkeit erreicht. Die neuen Klimamodule verwenden ihrerseits eine adaptive Regelung, die von der Hochschule Fulda (Konsortialführer) entwickelt wird.

Projektbeteiligte

 

Ansprechpartner/in

Alessio Cavaterra

Gebäude 34 , Raum 411
Alessio Cavaterra+49 661 9640-5830
Sprechzeiten
By appointment via email

Förderer

Dieses Projekt (HA-Projekt-Nr.: 514/16-26) wird im Rahmen von Hessen ModellProjekte aus Mitteln der LOEWE – Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz, Förderlinie 3: KMU-Verbundvorhaben gefördert.

Eckdaten

  • Fördersumme in Höhe von ca. 500.000 EUR
  • Projektende am 31. Dez. 2018