Mehr als 1000 Gesichtsvisiere produziert

28.04.2020
Gesichtsvisiere aus dem 3D-Drucker

Das Team des KfH Nierenzentrums Fulda mit den Gesichtsvisieren aus dem 3D-Drucker. Foto: Dirk Derfler

Gesichtsvisiere aus dem 3D-Drucker

Hat den Fulda-Hub im Rahmen der Initiative „MakerVsVirus“ ins Leben gerufen: Prof. Dr. Martin Kumm vom Fachbereich Angewandte Informatik der Hochschule Fulda. Foto: Hochschule Fulda

Gesichtsvisiere aus dem 3D-Drucker

Zwei der sechs 3D-Drucker an der Hochschule Fulda im Einsatz. Foto: Hochschule Fulda

Die Hochschule Fulda versorgt mithilfe von Privatpersonen und Unternehmen aus der Region medizinisches und pflegerisches Personal mit Schutzvisieren.

Im Rahmen der deutschlandweiten Initiative „MakerVsVirus“ hat die Hochschule Fulda mithilfe von Privatpersonen und Unternehmen aus der Region in den vergangenen zwei Wochen mehr als 1000 Gesichtsvisiere produziert und ausgeliefert. Davon gingen 400 ans Klinikum Fulda, 200 an das Herz-Jesu-Krankenhaus Fulda, die restlichen 400 unter anderem an das KfH Nierenzentrum Fulda, an Arztpraxen, Zahnärzte, den Malteser Hilfsdienst, die Diakonie Schlüchtern sowie Schulen und Kitas. Die am weitesten entfernten Abnehmer waren das Nierenzentrum in Hanau und die Kinderdialyse in Marburg. Allein 200 Visiere hat bereits das Gesundheitsnetz Osthessen für die angeschlossenen Ärzte geordert.

„Wir sind begeistert, wie schnell sich vor allem Privatpersonen bereit erklärt haben, mitzumachen und zu helfen“, sagt Prof. Dr. Martin Kumm vom Fachbereich Angewandte Informatik. Er leitet den Makerspace der Hochschule Fulda. Gemeinsam mit Beate Glaser, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich Angewandte Informatik, und Mitgliedern des Fuldaer Makerspace Magrathea Laboratories (mag.lab) e.V. hat er den Fulda-Hub im Rahmen der Initiative „MakerVsVirus“ ins Leben gerufen. „Auf unseren ersten Aufruf haben sich gleich 30 Personen gemeldet“, erzählt Kumm.

Mehr als 40 Privatleute machen mit
Inzwischen konnten er und Beate Glaser mehr als 40 private „Maker“ – der jüngste von ihnen ist gerade einmal 13 Jahre alt – und Unternehmen und Institutionen aus der Region wie zum Beispiel die Ferdinand-Braun-Schule oder die Volkshochschule dafür gewinnen, die Initiative zu unterstützen. Insgesamt 60 3D-Drucker, sechs davon an der Hochschule Fulda, sind im Einsatz, um die Halterungen für die Gesichtsvisiere zu produzieren. In diese wird dann eine Folie eingespannt, um die jeweiligen Träger vor einer Corona-Infektion zu schützen. Die Halterung ist wiederverwendbar. Die Folie lässt sich einfach austauschen, sobald sie verschlissen ist. An der Hochschule Fulda beteiligen sich neben dem Fachbereich Angewandte Informatik auch Mitarbeitende der Fachbereiche Lebensmitteltechnologie, Elektrotechnik und Informationstechnik, Wirtschaft sowie der Hochschul- und Landesbibliothek, des Rechenzentrums und des RIGL-Projekts GetAll.

Was alle Beteiligten freut: Ihre Arbeit wird wertgeschätzt. „Wir haben sehr positives Feedback erhalten“, sagt Prof. Kumm. „Einer unserer Abnehmer hat uns geschrieben, die Masken würden helfen, das notwendige Maß an Sicherheit für das Personal zu gewährleisten. Und das mache allen ein gutes Gefühl. Für uns kann das nur eine weitere Motivation sein.“

Das ist gut so, denn noch ist der Bedarf in der Region nicht gedeckt. „Nachdem die Krankenhäuser beliefert sind, erreichen uns jetzt Anfragen für kleinere Mengen, beispielsweise für 10 bis 20 Visiere“, sagt Beate Glaser. Auch die ersten Anfragen von Schulen seien eingegangen. Auch die will das Team bedienen.