Ziele und Aufgaben

Leitbild

Nur durch die Verknüpfung von Gesellschaft und Nachhaltigkeit kann die Nachhaltigkeitsidee ihre volle Innovationskraft entfalten. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, wie und unter welchen Bedingungen erforderliche gesellschaftliche Anpassungen und Veränderungen gestaltet und dauerhaft verankert werden können.

Das Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung wurde erstmals auf der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro entwickelt, auf den Folgekonferenzen fortgeführt und in der „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ (2015) der Vereinten Nationen (UN) erneut bekräftigt.

Der Nachhaltigkeitsbegriff hat dabei drei Dimensionen, die unteilbar miteinander verbunden sind und zahlreiche Wechselwirkungen, aber auch vielfache Zielkonflikte aufweisen:

  • Soziale Nachhaltigkeit
  • Ökonomische Nachhaltigkeit
  • Ökologische Nachhaltigkeit

Ziel ist es, einen (globalen) wirtschaftlichen Fortschritt im Einklang mit sozialer Gerechtigkeit und Teilhabe im Rahmen der ökologischen Grenzen der Erde – heute wie für kommende Generationen – zu gestalten und ein Gleichgewicht zwischen Ressourcenverbrauch und Ressourcenerhaltung herzustellen. Dabei werden Ressourcen aber nicht nur als natürlich-ökologische Ressourcen verstanden, sondern auch als ökonomische Ressourcen gesellschaftlichen Wohlstands, als soziale Ressourcen von Sorge, Fürsorge und Solidarität und als subjektive Ressourcen von beruflicher Leistungsfähigkeit und privater Lebensführung (vgl. Neckel 2018).

Die angestrebte Gleichzeitigkeit und Gleichwertigkeit und das Ausbalancieren der drei Nachhaltigkeitsdimensionen ist die große Herausforderung und kann in einer hoch differenzierten Gesellschaft nur dann gewährleistet werden, wenn die Vielfalt der Perspektiven ausreichend zum Tragen kommt und die entsprechenden Institutionen kooperativ und kommunikativ ihre Ressourcen auf diesen Anspruch ausrichten.

Es gilt für die Hochschule Fulda als Bildungsinstitution daher insbesondere, die notwendigen Aushandlungsprozesse sowie die Entwicklung von Diskurs- und Handlungsstrukturen für das Zusammenspiel von Zivilgesellschaft und Politik zur Etablierung der Nachhaltigkeitsidee in der politischen und gesellschaftlichen Praxis in den Blick zu nehmen.

Ziele

Das Zentrum thematisiert im Besonderen die soziale Dimension des Nachhaltigkeitsbegriffs und damit Fragen zur moralisch-ethischen Legitimität gegenwärtiger und zukünftiger Ressourcennutzungen und zur Sicherung der Lebensbedingungen von Individuen in sechs Forschungsschwerpunkten (Bildung und sozialer Ausgleich, soziale und ökonomische Sicherheit, Generationen- und Geschlechtergerechtigkeit, Raum und Region, Lebensqualität und Gesundheit, gesellschaftliche Teilhabe).

Aufgaben

Die zentrale Aufgabe des Zentrums ist es, Kompetenzen im Hinblick auf ein nachhaltiges Handeln im gesellschaftlichen Kontext zu entwickeln und zu stärken.

Dies geschieht durch:

  • die projektbezogene Zusammenführung der Wissensbestände und Vorgehensweisen unterschiedlicher Fachdisziplinen an der Schnittstelle zwischen sozial- und humanwissenschaftlichen sowie technischen Wissensbeständen
  • die Organisation trans- oder interdisziplinärer Forschungsanträge für Drittmittelprojekte
  • den Ausbau des Wissenstransfers in der Zusammenführung von wissenschaftlicher und praktischer Tätigkeit durch entsprechende Kooperationsangebote an die Praxis und die Organisation von Fachtagungen
  • die Wahrnehmung zivilgesellschaftlicher Verantwortung durch wissenschaftliche Organisations- und Politikberatung sowie Projektevaluationen insbesondere in der Region
  • die Nutzung technischer Systeme zur Sicherung bzw. Verbesserung nachhaltiger Entwicklungsprozesse sozialer, ökologischer und ökonomischer Ausrichtung.