Interaktionale und Interkulturelle Soziolinguistik

Forschungsschwerpunkt

Das Forschungsprogramm der interaktional, interpretativ und interkulturell ausgerichteten Soziolinguistik beschäftigt sich mit dem Gebrauch von Sprache(n), Sprachformen und -variationen unter Fragestellungen ihrer Bedeutung für soziale und soziokulturelle Prozesse der Konstitution, Konstruktion und Perpetuierung von Formen gesellschaftlicher Interaktion. Die Forschung ist auf authentische Kommunikationsprozesse (face-to-face; medial; multimodal) ausgerichtet. Schwerpunkte bilden (a) sog. inter- und transkulturelle Kommunikationsprozesse (bzw. Interaktionen, die ‚Kultur’ als maßgebliche Ressource nutzen) sowie (b) sog. hybride Kommunikationsformen (polylinguale Sprachformen und Kommunikationsweisen, die unter dem Einfluss von – meist migrationsbedingten – Sprach- und Kulturkontakten vor allem in europäischen Großstädten entstanden sind) und deren sozialpsychologische und sozialgeschichtliche Relevanz. Neben theoretischen und methodologischen Fragestellungen sind die Forschungen im Kern ethnografisch orientiert.

Ein rezentes Projekt erforscht die polylinguale Bewältigung der Anforderungen der Mehrheitsgesellschaft und ihrer Organisationen und Institutionen an Jugendliche, die mit migrationsgeschichtlichen und polylingualen Biografien aufwachsen. Hier werden unter anderem auch unterschiedliche kontaktsprachliche und soziolinguistische Aspekte erforscht wie Code Switching, Code Mixing und sog. languaging-Prozesse. Im Mittelpunkt stehen unter anderem polylinguale Formen performativer Darstellungen, polylinguale Alltagsnarrationen sowie Formen des Humors.