Migrantinnen mit geringen Deutschkentnissen
Das Projekt unter Leitung von Prof. Dr. Almut Zwengel zerfällt in vier Teilprojekte, die hier chronologisch in der Reihenfolge ihrer Bearbeitung kurz skizziert werden sollen.
Niedrigschwellige Deutschkursangebote
Am Beispiel der sogenannten „Mütterkurse“ in Berlin wurde Deutschunterricht an Kitas und Schulen für Migrantinnen untersucht. Es stellte sich heraus, dass für die Mütter Autonomie ein wichtigeres Ziel ist als die Förderung ihrer Kinder.
Sprachbiographien
Auf der Grundlage narrativer Interviews wurde für Frauen mit türkischem und mit arabischem Hintergrund die sprachliche Entwicklung verknüpft mit den sozialen Aspekten der Biographie. Es zeigten sich als drei unterschiedliche Muster: Autonomie, Fossilierung und Mittlerin.
Tischgespräche
In Familien, in denen Russisch Herkunftssprache ist und in denen die Mütter nur über geringe Deutschkenntnisse verfügen, wurden Tischgespräche bei Mahlzeiten aufgezeichnet. Besonderes Interesse galt den Möglichkeiten der Förderung der Kompetenz der Mütter im Deutschen. Es stellte sich heraus, dass Deutsch und Russisch nebeneinander als Verständigungsmittel genutzt werden und dass sich alle Teilnehmer, trotz begrenzter Deutschkenntnisse, gegenseitig verbessern und sprachlich unterstützen.
Elterngespräche
In Schulen wurden Gespräche zwischen Lehrern und Eltern aufgezeichnet, bei denen das Elternteil nur wenig Deutsch spricht und bei denen deswegen ein Schüler, zumeist das eigene Kind, als Sprachmittler hinzugezogen wird. Es zeigten sich ein selbstbewußtes Auftreten der Mütter als Erziehungsberechtigte und eine besondere Bedeutung der emotionalen Unterstützung übersetzender Kinder durch ihre Mütter.