Migrationslogistik

Flucht

Schon immer bewegen sich einzelne Gruppen von Menschen von Gebiet zu Gebiet. Meist geschieht dies aufgrund von Notständen: Wassermangel, fehlende Nahrungsmittelversorgung, extreme klimatische Bedingungen, Kriege, Verfolgung... Seit Jahren steigt weltweit die Zahl der Menschen, die sich gezwungen sehen, ihr Land zu verlassen.

Self-reliance in Refugee Camps

Das Forschungsprojekt "Assessing the Level of Self-Reliance and Livelihood of Encamped Refugees: Focusing on Syrian Refugees in Jordan" hat sich im Rahmen einer Dissertation der Frage gewidmet, wie ökonomische Aktivitäten in Flüchtlingscamps entstehen und messbar gemacht werden können. Je höher der Grad an ökonomischen Aktivitäten in einem Camp ist, desto eher können sich die Menschen selbst versorgen. Das Projekt teilt sich in zwei Ebenen auf: einer ökonomischen (messbaren) und einer politischen (weniger/nicht messbaren).  Messbare Faktoren sind bspw. der Ausbau bestimmter Infrastruktursysteme (Stromnetz, Wasserzu- und -abfluss, Müllsystem, Straßen etc.), als nicht-messbare Faktoren wurden insbesondere Gender Themen sowie die Machtstrukturen untereinander und mit externen Parteien in die Studie aufgenommen.

Eine der zentralen Fragestellungen ist: Was muss ein Camp beinhalten, damit die Campbewohner ohne fremde Hilfe ("self-reliant") überleben können? Die Dissertation wurde in 2020 veröffentlicht. 

2019 und 2020 wurden außerdem zwei Studien/Masterarbeiten verfasst. Celina Borchert schaute sich mit Hilfe des für die Dissertation entwickelten Camp Performance Indicator Systems Dadaab Camp in Kenya, Zaatari und Azraq Camp in Jordanien an. Luisa Kunst untersuchte anhand des gleichen Systems zwei Siedlungen (Nakivale und Bidibidi) in Uganda.

Projektlaufzeit: bis Ende 2020

Nach wie vor werden Masterarbeiten zu diesem und ähnlichen Themen betreut. Bei Interesse bitte Mail an Dr. Anna-Mara Schön.

 

Logistik in der europäischen Flüchtlingshilfe

2015 waren ca. 21 Millionen Menschen auf der Flucht (UNHCR). Seit Sommer 2015 ist auch in Deutschland der Anstieg der Menschen, die vor Krieg und aus ökonomischen Gründen zu uns fliehen, zu spüren. Deutschland hat es sich zur Aufgabe gemacht, all diesen Menschen zu helfen und zumindest ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen, nämlich satt, warm und sauber zu sein. Diese gewaltige Herausforderung kann nur mit Hilfe der Logistik gelöst werden und dabei gilt: Je besser die Logistikprozesse funktionieren, desto mehr Menschen und desto günstiger kann dieses Ziel erreicht werden.

Das Flüchtlings-Logistikprojekt der hessischen Hochschulen

Um die hessischen Kommunen bei der Verbesserung ihrer logistischen Prozesse sowie Integrationsmaßnahmen zu unterstützen, führte im Sommersemester 2016 die Frankfurt University gemeinsam mit der Hochschule Darmstadt, der THM in Friedberg und der Hochschule Fulda ein Praxisfallprojekt zu diesem Thema im Sommersemester 2016 durch. Kontakte zum Flüchtlingsmanagement in Frankfurt, Fulda und Hanau wurden hergestellt. Von besonderem Interesse für die Verantwortlichen war ein städteübergreifender Austausch bezüglich der Ergebnisse der Studierenden.
Die Hochschule Fulda im HOLM erhielt für diesen Zeitraum Unterstützung für das Thema Logistik in der Flüchtlingshilfe von zwei jordanischen Studenten der GJU (Deutsch-Jordanischen Universität). Diese Praktikanten stellten den Anfang einer intensiven Zusammenarbeit zwischen der GJU und der HFD dar.

Das Thema wurde im Juli 2016 abgeschlossen. Der Bericht zum Projekt kann bei Anna-Mara Schön angefordert werden.

Ansprechpartnerin

Dr.

Anna-Mara Schön

Koordinatorin HOLM

Gebäude HOLM Frankfurt/Main
Dr.Anna-Mara Schön+49 661 9640-
Sprechzeiten
Nach Vereinbarung