Risikomanagement
BARM-KIL: Best-Practice-Ansätze im Risikomanagement für kritische Infrastrukturen in der Logistik
Ausgangssituation
Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) publizierte Anfang 2015 die „Sicherheitsstrategie für die Güterverkehrs- und Logistikwirtschaft – Schutz kritischer Infrastrukturen und verkehrsträgerübergreifende Gefahrenabwehr“. Dieses Dokument offenbart (zumindest auf Bundesebene) erhebliche Erkenntnisdefizite hinsichtlich der Kritikalität logistischer Infrastrukturen durch potenzielle Bedrohungen wie beispielsweise Überschwemmungen, aber auch terroristische Angriffe. Damit wird deutlich: Deutschland ist auf Risiken, die die logistische Infrastruktur betreffen, nur bedingt vorbereitet, weil vorhandene und zukünftige Risiken nicht ausreichend qualifiziert bewertet sind. Vor diesem Hintergrund wurde im Jahr 2016 ein erstes Forschungsprojekt zum Risikomanagement für kritische Infrastrukturen in der Logistik durchführt. Im Projekt „RIMA-KIL – Risikomanagement für kritische Infrastrukturen in der Logistik“ wurde neben einer ersten PESTLE-Analyse vor allem ein Methodenset erarbeitet und bezüglich dessen Einsatzpotenzial bewertet, das in den Phasen Risikoidentifikation, Risikoanalyse und Risikobewertung eingesetzt werden kann.
Fokus von BARM-KIL
Auf Basis der Ergebnisse von RIMA-KIL soll im Rahmen von BARM-KIL ein Vergleich mit dem Ist-Zustand in der Praxis erfolgen. Hierzu werden Logistikinfrastrukturbetreiber, aber auch Nutzer der logistischen Infrastruktur umfassend befragt, um empirisch zu erforschen, welche Methoden bereits in welchem Ausmaß und in welchem Reifegrad zum Einsatz kommen. Erst eine empirische Auswertung des Ist-Zustandes und ein Abgleich mit den in RIMA-KIL gewonnenen Ergebnissen ermöglicht eine valide Identifizierung von Anknüpfungspunkten für die praktische Zukunft des Risikomanagements in der Logistik. Ziel des Projektvorhabens ist es, Best-Practice-Ansätze für das Risikomanagement kritischer Infrastrukturen in der Logistik zu identifizieren und zu dokumentieren, die als Benchmark fungieren können. Ein wesentliches Element bildet hierbei ein Reifegradansatz („Maturity Model“) für das Risikomanagement. Mit Hilfe gezielter Experteninterviews sowie eines Fragebogens wird der Status Quo des Risikomanagements für kritische logistische Infrastrukturen vollumfänglich, d.h. bei allen relevanten Infrastrukturbetreibern, erhoben. Damit lassen sich Lücken in der Anwendung – je nach Reifegrad – identifizieren und damit der Bedarf an der Entwicklung und Implementierung von Risikomanagement-Methoden empirisch ermitteln. Die Ergebnisse fördern damit mittel- und langfristig eine Erhöhung der Sicherheit kritischer Infrastrukturen in der Logistik.
Projektsteckbrief
Projektzeitraum: 01.03.2017-28.2.2018 Förderung durch den HOLM-Innovationsfonds Projektleitung: Prof. Dr. Michael Huth, Hochschule Fulda Projektpartner: RiskNET GmbH
Ansprechpartner

Prof. Dr.
Michael HuthAllgemeine BWL, insbesondere Logistik