Von der Idee zur Erfindung

Interview mit Carl Dolgow

1. Wie kam es zu Ihrer Erfindung?
Carl Dolgow: Im Zuge des internen Forschungsförderungsprojekt "Entwicklung und Validierung einer Produktionsanlage im Labormaßstab für formgebende Verfahren" haben wir uns mit der Herstellung von Tierfutter aus Proteinquellen beschäftigt. Während der Bearbeitung stellten wir fest, dass es keinen kontinuierlichen Mischer (Vorkonditionierer) im Labormaßstab gibt. Daraus entstand die Idee, eine solche Anlage zu entwickeln und hierfür ein Patent anzumelden.

2. Was erhoffen Sie sich von der Patentanmeldung?
Carl Dolgow: Wir erhoffen uns eine Industriefirma bzw. Praxispartner zu finden, welcher die Erfindung umsetzt und herstellt.

3. War es schwierig und zeitaufwendig, die Patentanmeldung anzugehen?
Carl Dolgow: Die Patentanmeldung an der Hochschule Fulda empfanden wir als unkompliziert und einfach. Wir haben uns an das Patentmanagement gewendet, und das Formular zur Meldung einer Erfindung ausgefüllt.

4. Wird es Sie etwas kosten, Ihre Erfindung schützen zu lassen?
Carl Dolgow:  Zum aktuellen Zeitpunkt nicht.

5. Glauben Sie, dass Sie Ihre Forschungsergebnisse nicht mehr veröffentlichen können?
Carl Dolgow: Bei der Veröffentlichung von Forschungsergebnissen muss auf die Einhaltung patentrechtlicher Regelungen geachtet werden. In unserem Fall ist dies möglich, sodass wir glauben, dass wir die Ergebnisse veröffentlichen werden können.

6. Welchen Einfluss hat die Patentanmeldung auf Ihre Promotion?
Carl Dolgow: Keinen relevanten.

Herzlichen Dank für die Beantwortung der Fragen!


Hintergrund: Wie es zur Erfindungsidee kam

Im Zuge des globalen ökologischen und ökonomischen Wandels fordern Verbraucher*innen neue Produkte im Lebens- und Futtermittelbereich. Dabei müssen die Hersteller gezielt nach alternativen Roh- und Nährstoffen suchen, wie zum Beispiel Proteine, die aus neuartigen Quellen wie Pflanzen (Lupine, Leguminosen) gewonnen werden können. Die Aufarbeitung dieser Rohstoffe ist mit hohen Kosten und Zeitaufwand verbunden, wodurch sich das Entwickeln eines neuen Produkts im Industriemaßstab nicht eignet.

Da ist die Forschung gefordert, die mittels eines Versuchsaufbaus das Endprodukt so gut wie möglich praxisnah herstellt. Andernfalls würden sich die so generierten Ergebnisse zu stark von der Industrie unterscheiden. Weil für die Herstellung solcher proteinreichen Produkte kein geeigneter Versuchsaufbau für die Forschung zur Verfügung stand, wurde dieser in einem intern geförderten Forschungsprojekt entwickelt. Dabei entstand die Idee, die zur Erfindung führte.