
Modellprojekt für die diätetische Versorgung im Raum Fulda
Das Umsetzungsprojekt VII ist Teil des Innovationschwerpunktes C „Innovation im
Gesundheitssektor: Zugang, Versorgung, Qualifikation“ im Regionalen Innovationszentrum Gesundheit und Lebensqualität Fulda (RIGL-Fulda).
Der demographische Wandel und gesellschaftliche Veränderungen führen auch in der Region Fulda zu Gesundheitsproblemen durch chronische Erkrankungen, die primär durch lebensstilrelevante Faktoren verursacht werden. Gesundheitsfachkräfte der Diätetik leisten einen wesentlichen Beitrag in der Therapie dieser Erkrankungen. Vor diesem Hintergrund sind innovative Ansätze zur Weiterentwicklung der Ausbildung dieser Berufsgruppe und zur Implementierung von Prozessmodellen in der Praxis der Diätetik dringend notwendig. Dies kommt Forderungen nach evidenzbasiertem und kosteneffektivem Arbeiten im Gesundheitssystem nach und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Bewältigung der Krankheitslast durch nicht übertragbare Erkrankungen.
Vor diesem Hintergrund wurde unter Hochschulbeteiligung in dem EU-Forschungsprojekt IMPECD1 das einheitliche Prozessmodell des Dietetic Care Process (DCP) für die individualisierte und gezielt an den Bedürfnissen von Klient*innen ausgerichtete Ernährungsberatung und -therapie entwickelt. Zusätzlich erfolgt unter Anwendung des Prozessmodells eine Ernährungsintervention nach transparenteren und strukturierteren Abläufen.
1 Improvement of Education and Competences in Dietetics (Laufzeit 09/2015 bis 08/2018). Ausgangspunkt des Projekts ist die Entwicklung eines einheitlichen Modells Dietetic Care Process (DCP) mit den Schritten Ernährungsassessment, Ernährungsdiagnose, Planung und Durchführung der Ernährungsintervention sowie Monitoring und Evaluation. Als weiterer Output des Projekts wird ein englischsprachiger Massive Open Online Course (MOOC) im Umfang von fünf ECTS für die Curricula der Studiengänge Diätetik der fünf beteiligten Hochschulen entwickelt (https://impecd.fhstp.ac.at/).
Im Rahmen des vorliegenden Umsetzungsprojekts werden praxis- und bedarfsgerechte Konzepte zur Umsetzung des Modells DCP kooperativ mit den Praxispartnern entwickelt, umgesetzt und evaluiert. Aus den Ergebnissen werden Handlungsempfehlungen für die überregionale Implementierung des DCP abgeleitet.
- Ist-Analysen zur Ernährungsberatung und Ernährungstherapie in den beteiligten Einrichtungen
- Kooperative Entwicklung von Konzepten für die prozessgeleitete Ernährungsberatung und Ernährungstherapie: passgenau für Klient*innen und umsetzungsorientiert für die Einrichtungen
- Klärung von Schnittstellen zu zuweisenden Ärzt*innen und anderen Gesundheitsakteur*innen
- Bedarfsgerechte Schulungsveranstaltungen für die Ernährungsberatung und Ernährungstherapie
- Implementierung von Konzepten gemeinsam mit den Praxispartnern
- Einrichtung eines lokalen Diätetikforums zum Ernährungsaustausch
- Erprobung und wissenschaftliche Evaluation
- Vorstellung der identifizierten Best-Practice-Lösungen für die regionale und überregionale Öffentlichkeit