Digitale Gesundheitskompetenz und Schule

Projektleitung: Prof. Dr. Kevin Dadaczynski

Mitarbeitende: Lisa Fischer, M.Sc., Pia Rangnow, M.Sc., Anja Hartmann, M.Sc.

Förderer: BARMER

Laufzeit: 2022 bis 2024

Verbundpartner: Technische Universität München, Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften, Prof. Dr. Orkan Okan

 

Hintergrund

Gesundheitsbezogene Informationen, egal ob im analogen oder digitalen Format, stellen eine wesentliche Grundlage für die Erhaltung und Förderung der eigenen Gesundheit dar. Im Laufe der letzten Jahre hat die Vielfalt der gesundheitsbezogenen Informationen nicht zuletzt auch aufgrund der COVID-19 Pandemie spürbar zugenommen. Damit erhöhte sich zum einen die Menge der verfügbaren Informationen rund um das Thema Gesundheit, die u. a. in Form von Webseiten, Social Media oder Gesundheits-Apps bereitgestellt werden. Zum anderen hat dies Auswirkungen auf die Qualität der Gesundheitsinformationen, deren Spannweite von guten und abgesicherten Informationen, über ungenaue bis hin zu absichtlich fehlgeleiteten Informationen reicht. Je höher die Vielfalt der Informationen rund das Thema Gesundheit ausfällt, umso wichtiger wird die Frage, wie sich Menschen Informationen rund um das Thema Gesundheit erschließen und mit diesen umgehen.

Die Fähigkeit des Erschließens von und des angemessenen Umgangs mit Gesundheitsinformationen wird als Gesundheitskompetenz bezeichnet. Vor dem Hintergrund der steigenden Bedeutung eines kompetenten Umgangs mit Informationen rund um das Thema Gesundheit stellt sich die Frage, wie es um die digitale Gesundheitskompetenz von Schüler*innen und Schulpersonal steht und in welchem Ausmaß das Thema von Bildungs- und Erziehungssettings wie der Schule aufgenommen und adressiert wird. Erste Studien liefern Hinweise, dass das Schulpersonal und die Schüler*innen den Umgang mit Informationen rund um das Thema Gesundheit durchaus als herausfordernd beschreiben.

Ziel und Projektvorgehen

Das von der BARMER geförderten Projekt wird im Verbund mit der Technischen Universität München (Prof. Dr. Okan) umgesetzt und verfolgt folgende Ziele:

  • Erfassung und Analyse der (digitalen) Gesundheitskompetenz von Schüler*innen und Schulpersonal
  • Untersuchung der Zusammenhänge von digitaler Gesundheitskompetenz mit gesundheitsbezogenen Indikatoren, aber auch der individuellen, sozialen und schulischen Determinanten von digitaler Gesundheitskompetenz
  • Untersuchung der bereits an Schulen umgesetzten Aktivitäten der digitalen Gesundheitskompetenz und ihrer Bedingungen
  • Entwicklung von zwei Online-Tools zur Analyse des schulischen Entwicklungsstands im Bereich der digitalen Gesundheitskompetenz sowie zur Analyse der individuellen digitalen Gesundheitskompetenz von Schulpersonal

Die Umsetzung erfolgt in verschiedenen methodischen Teilschritten:

  • Es wird eine repräsentative Studie zur (digitalen) Gesundheitskompetenz und Gesundheit bei Schüler*innen der Sekundarstufe mithilfe eines community-basierten Ansatzes mit persönlichen face-to-face-Interviews umgesetzt.
  • Darüber hinaus wird eine Onlinestudie mit Lehrkräften und Schulleitungen zur (digitalen) Gesundheitskompetenz und Gesundheit durchgeführt, bei der auch die umgesetzten schulischen Aktivitäten im Bereich der Gesundheitskompetenz erfasst werden.
  • Auf Basis einer umfangreichen Literaturrecherche werden zwei Online-Tools entwickelt. Zum einen erhalten Schulen die Möglichkeit ihren aktuellen Entwicklungsstand im Bereich der digitalen Gesundheitskompetenz selbstständig zu ermitteln, zum anderen haben Lehrkräfte, nicht-unterrichtendes Schulpersonal, Schulleitungen sowie Erziehungsberechtigte die Möglichkeit, in wenigen Minuten ihre eigene digitale Gesundheitskompetenz einzuschätzen.
  • Von den Ergebnissen der quantitativen Studien ausgehend, werden Fokusgruppen mit Lehrkräften durchgeführt, um einzelne Erkenntnisse zu vertiefen und insbesondere Barrieren und Förderfaktoren der schulischen (digitalen) Gesundheitskompetenzförderung zu ermitteln.

Das wissenschaftliche Vorhaben ist Teil eines bundesweiten, präventiven Interventionsprojektes nach §20a SGB V für die Lebenswelt Schule zur Förderung der allgemeinen und digitalen Gesundheitskompetenz.

Veröffentlichungen

  • Dadaczynski, K., Fischer, L., Hartmann, A., Rangnow, P., Renninger D., Stauch, L., Okan, O (2023). Digitale Gesundheitskompetenz und Schule. Konzeption und Methodik von zwei Studien mit Schülerinnen und Schülern sowie Schulpersonal. Barmer: Wuppertal. (Konzeption und Methodik)
  • Dadaczynski, K., Okan, O. (2023). Digitale Gesundheitskompetenz und Schule. Studienbericht 2023. Barmer: Wuppertal. (Deutsch / Englisch)
  • Hartmann, A., Fischer, L., Rangnow, P., Renninger, D., Stauch, L., Okan, O. & Dadaczynski, K. (2023). Digitale Gesundheitskompetenz und deren Vermittlung im Kontext von Schule–Ergebnisse einer quantitativen Onlinestudie mit Schulpersonal der Sekundarstufe 1. Das Gesundheitswesen, 85(08/09), 772-772.
  • Rangnow, P., Fischer, L., Hartmann, A., Renninger, D., Stauch, L., Okan, O. & Dadaczynski, K. (2023). Adaption des Digital Health Literacy Instrument (DHLI) für Kinder und Jugendliche: eine qualitative Vorstudie. Das Gesundheitswesen, 85(08/09), 762-762.
  • Renninger, D., Stauch, L., Fischer, L., Hartmann, A., Rangnow, P., Dadaczynski, K. & Okan, O. (2023). Förderung digitaler Gesundheitskompetenz von Schüler* innen: Potentiale des Settings Schule. Das Gesundheitswesen, 85(08/09), 802-803.
  • Stauch, L., Renninger, D., Fischer, L., Hartmann, A., Rangnow, P., Dadaczynski, K. & Okan, O. (2023). Soziodemografische Unterschiede der digitalen Gesundheitskompetenz bei Kindern und Jugendlichen. Ergebnisse einer repräsentativen Studie. Das Gesundheitswesen, 85(08/09), 803-803.

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Kontakt:

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