Kinder- und Jugendforschung

eHLastic: e-based Health Literacy of adolescents at the intersection of schools and communities

Digitale Förderung der Gesundheitskompetenz bei Jugendlichen im Schnittfeld von Schule und Kommune

Projektleitung: Prof. Dr. Kevin Dadaczynski

Mitarbeitende:  

Fördergeber: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

Laufzeit: Mai 2019 bis Juli 2022

Homepage: www.nebolus.net

Nicht zuletzt aufgrund der in den letzten Jahren zunehmend vollzogenen Digitalisierung unseres Lebensalltags ist die Informationsmenge zu allen Themen des Lebens spürbar angestiegen. Auch zu gesundheitsbezogenen Fragen und Anliegen lassen sich unabhängig von Tageszeit und Ort binnen weniger Minuten unzählige Informationen finden. Mit der Menge gesundheitsbezogener Informationen einher geht eine in qualitativer Hinsicht zunehmende Heterogenität, denn neben guten und fachlich korrekten Gesundheitsinformationen finden sich zahlreiche Informationsbestände, deren Gehalt unklar, zweifelhaft oder falsch ist.

In diesem Zusammenhang gewinnt die Gesundheitskompetenz zunehmend an Bedeutung. Hierunter wird die individuelle Fähigkeit und Motivation verstanden, gesundheitsbezogene Informationen zu finden, diese zu verstehen, kritisch-reflexiv zu beurteilen und im Alltag mit dem Ziel der Förderung, Erhaltung oder Wiederherstellung der eigenen als auch der Gesundheit anderer angemessen einzusetzen (Sørensen et al., 2012). Aktuelle repräsentative Befunde weisen darauf hin, dass mehr als die Hälfte (58,8%) der Erwachsenenbevölkerung (18+) Schwierigkeiten im Finden und Umgang mit gesundheitsbezogenen Informationen aufweist (Schaeffer et al., 2021). Gesundheitskompetenz sollte möglichst früh im Lebenslauf, also bereits im Jugendalter gefördert werden, da sich Wissen, Einstellungen und gesundheitsbezogene Fähigkeiten bereits hier entwickeln und gefestigt werden.

Das Projekt eHLastic zielt auf die digital gestützte Förderung Gesundheitskompetenzen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Hierzu wurde unter der Bezeichnung Nebolus eine App entwickelt, mit deren Hilfe junge Menschen in ihrer (navigationalen) Gesundheitskompetenz, d. h. in ihrer Fähigkeit des Findens, Verstehens, Bewertens und Anwendens gesundheitsbezogener Informationen, Angebote und Akteure im Sozialraum gestärkt werden. Um dies zu ermöglichen, soll mit Nebolus ein niedrigschwelliges Kennenlernen gesundheitsbezogener Akteure und Angebote im Wohnort (z. B. Stadteil, Stadt) ermöglicht werden. Über die spielerisch vermittelte Interaktion mit den Akteuren möchte Nebolus dazu beitragen Hemmschwellen zur Nutzung des kommunalen Hilfs- und Unterstützungsangebotes abzubauen und damit die Inanspruchnahme der Angebote zu erhöhen.

Nebolus basiert auf der Idee einer Rallye im lokalen Nahraum, die junge Menschen auf Basis einer spannenden Geschichte durch eine/n Stadtteil/Stadt führt und sie dabei niedrigschwellig mit gesundheitsbezogenen Hilfs- und Unterstützungsangeboten in Kontakt bringt. Vor dem Hintergrund der zunehmend auch im Bereich Gesundheitsförderung und Prävention eingesetzten Konzepte von Gamification und Serious Games (Dadaczynski & Tolks, 2018; Tolks et al. 2020) bedient sich Nebolus verschiedener Spielmechaniken. Neben der Förderung des Immersionserlebnisses über den Einsatz einer Story kommen Aufgaben, Erkundungselemente (Stationen), Erfolge (Badges) und visuelle Forschrittsanzeigen zum Einsatz. Forschungsbefunde konnten in der Vergangenheit aufzeigen, dass der Einsatz spielerischer Elemente die Beteiligungsmotivation erhöht und niedrigschwellige und beiläufige Lernerfahrungen ermöglicht (Dadaczynski, Schiemann & Paulus, 2016).

Kontakt:

Prof. Dr.

Kevin Dadaczynski

Gesundheitsinformation und Gesundheitskommunikation