Hebammenkunde
Bachelor of Science (B.Sc.)
Im Januar 2020 hat sich das Hebammengesetz (HebG) verändert und die zugehörige Studien- und Prüfungsverordnung für Hebammen (HebStPrV) wurde neu gestaltet. Damit ist, mit Übergangsregelungen, ein duales Studium die Regelausbildung für Hebammen.
Die Hochschule Fulda hat ihr Konzept deshalb zum Oktober 2020 auf neue Beine gestellt: In sieben Semestern erwerben Sie mit dem Studienabschluss B.Sc. auch die Berufszulassung als Hebamme. Bestandteil des Studiums sind 2.200 Stunden Praxis und 2.400 Stunden theoretische Ausbildung.
Im dualen Studium sind Sie als Studierende sozialversicherungspflichtige Beschäftigte einer Klinik und erhalten eine Ausbildungsvergütung. Um studieren zu können, benötigen Sie einen Ausbildungsvertrag einer unserer Kooperationskliniken. Die Klinik ist für die praktische Ausbildung zuständig, die Hochschule für den theoretischen Teil und sie trägt die Gesamtverantwortung. 25 % Ihrer Praxisstunden erfolgen unter qualifizierter Praxisanleitung.
Bewerbungsprozess
Sie möchten sich für den Studiengang Hebammenkunde bewerben?
Hier finden Sie den Bewerbungsprozess in vier Schritten dargestellt und erklärt.
Schritt-für-Schritt-Anleitung Bewerbungsprozess
Für die Bewerbung und Immatrikulation (siehe Schritt-für-Schritt-Anleitung: Schritt 3) benötigen Sie ein Gesundheitszeugnis.
Den Vordruck erhalten Sie hier zum Download: Vorlage Gesundheitszeugnis
Wer wird zum Studium zugelassen?
Sie müssen die Zulassungskriterien nach HebG erfüllen, d. h.
- Sie haben eine mindestens 12-jährige allgemeine Schulausbildung oder einen abgeschlossenen Pflegeberuf (Gesundheits- und Krankenpflege, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege, Pflegefachfrau/Pflegefachmann)
- Sie legen ein aktuelles Gesundheitszeugnis und ein erweitertes Führungszeugnis vor.
- Sie haben einen Ausbildungsvertrag mit einer unserer Kooperationskliniken.
Die abgeschlossene Berufsausbildung in der Pflege ermöglicht über zwei Wege den Zugang zur Hochschule:
- Die Pflegeausbildung wurde vor 2011 abgeschlossen oder mit einem schlechteren Schnitt als 2,5. In diesem Falle müssen sich die Studieninteressierten zu einer Hochschulzugangsprüfung (Prüfung für Beruflich Qualifizierte) anmelden, die sie bestehen müssen. Weitere Informationen
- Die Pflegeausbildung wurde 2011 oder später abgeschlossen und im Abschlusszeugnis der Berufsausbildung liegt eine Gesamt- oder Abschlussnote von 2,5 oder besser vor. In diesem Falle müssen die Studieninteressierten eine Studienvereinbarung mit der Hochschule abschließen und erreichen darüber die Fachhochschulreife.
Wenn Sie Ihre Hochschulzugangsberechtigung nicht in Deutschland erworben haben, müssen Sie zusätzlich Sprachkenntnisse in Deutsch (DSH II oder Äquivalent) nachweisen.
Wo können Sie sich für die praktische Ausbildung bewerben?
Eine Übersicht unserer Kooperationskliniken steht Ihnen hier zum Downloas zur Verfügung:
Kooperationskliniken Hebammenkunde
Klicken Sie auf den Namen einer Stadt, dann werden Sie zu der Webseite der Einrichtung weitergeleitet.
Wie läuft das Studium ab?
In den vorlesungsfreien Zeiten, zusätzlich sechs Wochen während des 1. Semesters, sechs Wochen während des 6. Semesters und fünf Wochen im 7. Semester sind Sie in der Praxis eingesetzt. Dabei lernen Sie die Arbeit im Kreißsaal und bei der Schwangerenaufnahme, auf der Mutter-Kind-Station, in der außerklinischen Arbeit als Hebamme, sowie die Arbeit mit Frühchen und im OP kennen. In der Vorlesungszeit werden Sie an der Hochschule Fulda im seminaristischen Unterricht und im Skills-Lab auf die Praxis vorbereitet und im wissenschaftlichen Arbeiten geschult. Selbstverständlich ist ein Urlaub von sechs Wochen im Jahr gewährleistet. Das Studium hat insgesamt 23 Module.
- Das erste Semester dient der Vermittlung von Grundlagen. Im Modul H 1 werden Ihnen biomedizinische Grundlage für das Studium vermittelt. Im Modul H 2 lernen Sie, was es bedeutet, Hebamme als einen akademischen Beruf zu verstehen. Das Modul H 3 umfasst zweimal sechs Wochen Praxis, zunächst in der Klinik, dann im Externat, und davor eine umfassende Vorbereitung auf ihre ersten Praxiseinsätze.
- Im zweiten Semester befassen Sie sich in drei Modulen mit der Schwangerschaft: der Physiologie und Pathologie, der Begleitung und Schwangeren und Geburtsvorbereitung und in der Praxis mit der Betreuung Schwangerer in der Klinik. Im dritten Semester dreht sich alles um die Geburt, in einer ähnlichen Modulstruktur wie im zweiten Semester. Im vierten Semester befasst sich ein sehr großes Modul mit der Hebammenbegleitung in Wochenbett und Stillzeit. Daneben lernen Sie die Methoden der empirischen Sozialforschung, um wissenschaftliche Studien besser zu verstehen.
- Nachdem die Basics so erlernt sind, geht es im fünften Semester um den Blick über den Tellerrand hinaus. Sie befassen sich mit Neonatologie und Pädiatrie, soweit diese für Hebammen relevant sind, mit der Methodik Evidenzinformierter Praxis, mit Gesundheitsförderung in der Arbeit von Hebammen, mit ethischen Fragen und beispielsweise den Möglichkeiten, Ultraschall für Ihre Arbeit nutzbar zu machen. In der Praxis geht es um die Hebammenbetreuung von Familien in besonderen Situationen.
- Das sechste Semester bietet sich für den Theorie-Praxis-Transfer an: Sie sind insgesamt 15 Wochen in der Praxis und dazwischen schreiben Sie in 8 Wochen Ihre Abschlussarbeit. Das Abschlusssemester steht dann ganz im Zeichen der staatlichen Prüfung, die Sie für Ihre Berufszulassung benötigen. Nach wie vor hat die Prüfung einen mündlichen, einen schriftlichen und einen praktischen Teil. Anders als bisher werden aber nur noch zwei der drei Teile der praktischen Prüfung in der Praxis stattfinden. Die sog. Examensgeburt wird aus Gründen der Gleichbehandlung und unter Berücksichtigung ethischer Fragen als simulierte Geburt in den neuen Skills-Labs des Fachbereichs stattfinden, die 2021 bezogen werden.
Studienverlaufsplan
7. Semester 30 ECTS Staatliche Prüfung | H 19: 5 ECTS, 4 SWS | H 20: 5 ECTS, 4 SWS | H 21: 5 ECTS, 5 SWS | H 22: 5 ECTS, 5 SWS | H 23: 10 ECTS, 187,5 h Praxis,4 SWS |
6. Semester 30 ECTS Theorie-Praxis-Transfer | H 17: 10 ECTS, 2 SWS | H 18: 20 ECTS, 562,5 h Praxis, 1 SWS | |||
5. Semester 30 ECTS Erweiterung des Berufsfeldes | H 12: 5 ECTS, 5 SWS | H 13: 5 ECTS, 5 SWS | H 14: 5 ECTS, 4 SWS | H 15: 5 ECTS, 5 SWS | H 16: 10 ECTS, 225 h Praxis, 2,5 SWS |
4. Semester 30 ECTS Wochenbett | H 10, PG1005: 10 ECTS, 8 SWS | H 11: 20 ECTS, 337,5 h Praxis, 10,5 SWS | |||
3. Semester 30 ECTS Geburt | H 7: 10 ECTS, 10 SWS | H 8: 10 ECTS, 10 SWS | H 9: 10 ECTS, 225 h Praxis, 3 SWS | ||
2. Semester 30 ECTS Schwangerschaft | H 4: 10 ECTS, 10 SWS
| H 5: 10 ECTS, 10 SWS | H 6: 10 ECTS, 262,5 h KRS, 0,5 SWS | ||
1. Semester 30 ECTS Grundlagen | H 1: Biomedizinische Grundlagen für das Studium der Hebammenkunde 5 ECTS, 5 SWS | H 2: 5 ECTS, 5 SWS | H 3: 20 ECTS, 2 x 6 Wochen Praxis (450 h), 6 SWS |
Welche Berufschancen bieten sich nach dem Studium?
Hebammen werden dringend gesucht! Sie können als Beschäftigte in der Klinik, als Beleghebamme oder in Hebammen geleiteten Einrichtungen (Geburtshaus, eigene Praxis) freiberuflich tätig werden. Aufgrund einer Unterversorgung in vielen Regionen können Sie sich Ihren Arbeitsplatz aussuchen. Sie können mit Ihrer Berufszulassung darüber hinaus im europäischen Ausland tätig werden. Mit einem Master-Abschluss und ggf. zusätzlicher Promotion können Sie sich den Weg in Forschung und Lehre ebenen, denn Nachwuchswissenschaftlerinnen in der Hebammenwissenschaft werden dringen gesucht.
Studienstandort Marburg
In Kooperation mit dem Universitätsklinikum in Marburg haben Sie die Möglichkeit die akademische Hebammenausbildung über 7 Semester am Studienstandort Marburg durchzuführen. Der Studiengang „Hebammenkunde“ führt nach erfolgreichem Abschluss zum Bachelor of Sciences (B.Sc.) in Hebammenkunde mit Berufszulassung als Hebamme.
Weitere Infos erhalten Sie hier:
UKGM - Universitätsklinikum Marburg
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