Hutten-Sammlung
Bei der "Hutten-Sammlung" der HLSB handelt es sich wohl um den umfangreichsten Bibliotheksbestand in Deutschland an Werken von und über Ulrich von Hutten.
Der Reichsritter Ulrich von Hutten, bekannter deutscher Humanist und Publizist, wurde auf Burg Steckelberg bei Schlüchtern (nahe Fulda) geboren und bis 1505 in der Klosterschule Fulda erzogen.
Geschichte und Entwicklung der Hutten-Sammlung:
Den Grundstock dieser Hutten-Sammlung bildet eine 1959 erworbene Privatsammlung, zu der sehr viele Erstdrucke aus dem 16. Jahrhundert zählen. Diese sogenannte "Steinfeldsche Sammlung" umfasste 88 Drucke Huttens und der "Epistolae obscurorum virorum" ("Dunkelmännerbriefe") des 16. Jahrhunderts, 30 Porträtstiche aus dem 16.–19. Jahrhundert und ca. 200 Bände an Sekundärliteratur. Die auf Vollständigkeit angelegte Sammlung wird im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten ergänzt. Sie konzentriert sich auf Huttens Schriften, die Darstellungen von Leben und Werk sowie die Zeugnisse und Darstellungen seines Nachwirkens. Das historische Umfeld wird nur berücksichtigt, sofern ein erkennbarer Bezug zu Hutten besteht.
Im Laufe der Jahre konnte die Sammlung erweitert werden: zuletzt 2002 um 32 Drucke des 16. Jahrhunderts, erworben aus einer privaten Adelsbibliothek.
Heute verfügt die HLSB – was den Besitz von Originalen aus dem Bereich der Drucke des 16. Jahrhunderts angeht – über die drittgrößte Sammlung in der ganzen Welt. Lediglich die Universität Straßburg, in deren Besitz die Hutten-Bibliothek des Juristen und Philologen Eduard Böcking (1802 – 1870), des Herausgebers der auch heute noch maßgeblichen wissenschaftlichen Hutten-Gesamtausgabe, überging und die Bibliothek des Britischen Museums besitzen weltweit mehr Huttenica. In 2024 umfasst die Hutten-Sammlung 641 Titel. Der Gesamtbestand ist im FILIP nachgewiesen.
Nutzung:
Die Hutten-Sammlung befindet sich am Standort Heinrich-von-Bibra-Platz. Die Bestände stehen nur nach vorheriger schriftlicher Anmeldung zur Nutzung im Lesesaal bereit.
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