Studiengang wählen
An der Hochschule Fulda stehen mehr als 60 Studiengänge an acht Fachbereichen – darunter auch bundesweit einmalige Angebote – zur Auswahl. Neben dem klassischen Bachelor- und Master-Studiengang werden auch ausbildungsintegrierte, berufsbegleitende und duale Studiengänge angeboten sowie zusätzlich Weiterbildungskurse und -studienprogramme. Hier finden Sie eine Übersicht unseres Angebots:
Hebammenkunde (B.Sc.) — Duales Studium
Auf einen Blick
- Name des Studienangebots
- Hebammenkunde (B.Sc.) — Duales Studium
- Fachbereich
- Pflege und Gesundheit
- Abschluss
-
Bachelor of Science (B.Sc.)
- Art des Studiums
- Duales Studium
- Regelstudienzeit
- 8 Semester
- Studienplätze
- 30
- Studienbeginn
- Wintersemester
- Zulassungsbeschränkung
- NC, Auswahlgespräch
- Zulassungsvoraussetzungen
- Hochschulzugangsberechtigung, sechswöchiges Praktikum im Bereich der Hebammenarbeit
- Unterrichtssprache
-
German
Literatur in Englisch
- Sprachvoraussetzungen
- Für internationale Studierende: Deutsche Sprachkenntnisse auf dem Niveau DSH 2 (Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang) spätestens am Tag der Immatrikulation. Zum Zeitpunkt der Bewerbung ist ein niedrigeres Niveau ausreichend. Bewerbungen bis zum 30. April: B 1 oder äquivalent, Bewerbungen ab 1. Mai: DSH 1 bzw. B 2 oder äquivalent.
- Bewerbungsfrist
- 15. Juli
- Praxispartner
- Wir kooperieren mit geburtshilflichen Einrichtungen der Region – weitere Informationen am Seitenende unter „Informationen zum Fach“.
- Besonderheiten
- Während des Studiums wird auch die Erlaubnis zur Führung der Berufsbezeichnung Hebamme mit dem staatlich anerkannten Hebammenexamen erworben. Mit der Verbindung beider Abschlüsse kann im In- und Ausland als Hebamme gearbeitet werden. Die Ausbildung enthält 3000 Stunden Berufspraxis in kooperierenden Einrichtungen der Geburtshilfe, die teilweise auf das Studium angerechnet werden. Es wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt, manche Praxispartner bezahlen aber ein Honorar für Praxisphasen oder sogar ein Stipendium. Wer bereits eine Ausbildung als Hebamme abgeschlossen hat, kann sich diese Kompetenzen bis zur Hälfte des Studiums pauschal anrechnen lassen. Das Studium kann dann in zwei Jahren abgeschlossen werden.
Um was geht‘s?
Hebammen begleiten Frauen und ihre Familien in Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Stillzeit sowie bei Fragen der Familienplanung. Verlaufen diese Prozesse physiologisch, also im weitesten Sinne normal, arbeiten Hebammen selbständig und eigenverantwortlich, wobei sie die Bedürfnisse und Möglichkeiten sowie die Selbstbestimmung der zu betreuenden Frauen in den Vordergrund stellen. Um den komplexen Aufgaben der Hebammenarbeit verantwortungsvoll und situationsgerecht zu begegnen und eine zugewandte Betreuung zu gewährleisten, brauchen Hebammen neben hoher fachlicher Kompetenz die Fähigkeit, sich selbst und ihre Handlungen kritisch zu reflektieren, starke Nerven und die Leidenschaft sich in die unterschiedlichen Lebenssituationen der Frauen einzufühlen und diese im Hinblick auf nachhaltige Familiengesundheit mitzugestalten.
Der primärqualifizierende Studiengang Hebammenkunde umfasst das gesamte Spektrum originärer Hebammentätigkeit und bietet zudem eine wissenschaftlich fundierte und praxisorientierte Ausbildung auf Hochschulniveau unter Vermittlung der notwendigen Grundfertigkeiten zum Ausüben des Hebammenberufs. Die Hochschulqualifikation sichert die Anpassung an internationale Standards in Ausbildung und Berufsausübung.
Für wen ist das was?
Studieninteressierte sollten motiviert sein, selbstständig und wissenschaftlich fundiert zu arbeiten, um Frauen und ihre Angehörigen in allen Fragen rund um die Geburt eines Kindes zu begleiten. Dies verlangt von den Studierenden, ein Bewusstsein für eine bedarfs- und bedürfnisorientierte Versorgung zu entwickeln und diese berufspolitisch in der Gesellschaft zu verteidigen. Sie sollten sich vorstellen können, als fertige Hebamme in Schichtdiensten zu arbeiten, dies schließt Nachtdienste und Wochenenden mit ein. Hebammen können in Geburtskliniken angestellt sein oder selbstständig als Beleghebammen, in Geburtshäusern oder eigenen Praxen arbeiten. Die praktischen Tätigkeiten als Hebamme erfordern ein hohes Maß an körpernahen Arbeiten.
Wie läuft das Studium ab?
17 kompetenzorientierte Module bereiten die Studierenden an der Hochschule durch Seminare, Vorlesungen, Selbststudium und anhand von projektbezogenen und problemorientierten Aufgabenstellungen im Skills-Lab auf die Hebammenarbeit vor.
Schwerpunkte des Lehr-/Lernangebots sind neben den Kernkompetenzen der Hebammenkunde auch die Methodenkompetenz im Bereich Hebammenforschung sowie 3000 berufspraktische Stunden (gemäß der Ausbildungs- und Prüfungsordnung für Hebammen). Ab dem zweiten Semester werden diese Stunden in semesterbegleitenden Einsätzen (14-tägig abwechselnd mit dem theoretischen und fachpraktischen Studium) sowie in mehrwöchigen Blockpraktika während der vorlesungsfreien Zeit absolviert.
In neun unterschiedlichen Praxisphasen erwerben und vertiefen die Studierenden dabei ihre berufliche Handlungskompetenz im Berufsfeld der Hebammenarbeit. Der Studiengang kooperiert hierfür mit geburtshilflichen Abteilungen verschiedener Kliniken ebenso wie mit außerklinischen hebammengeleiteten Institutionen (Geburtshäusern, Hebammenpraxen) und Kinderkliniken der Umgebung. Für einen einsemestrigen Praxiseinsatz im dritten Studienjahr ist darüber hinaus die Kooperation mit Einrichtungen im gesamten Bundesgebiet und in Europa vorgesehen.
Was kommt danach?
Gut qualifizierte Hebammen werden sehr dringend gesucht.
Hebammen arbeiten in der Schwangerenvorsorge und -beratung, sie helfen bei Beschwerden in der Schwangerschaft, leisten Geburtshilfe und Wochenbettbetreuung und bieten Still- und Ernährungsberatung an. Außerdem leiten sie Kurse zu den Themen Eltern werden und Eltern sein (Geburtsvorbereitung, Rückbildung, Säuglingspflege) bei unterschiedlichen Trägern.
Hebammen können angestellt oder als Belegerinnen im Krankenhaus oder in einer Arztpraxis, selbstständig mit eigener Praxis, im Praxisteam oder im Geburtshaus arbeiten. Dabei sind sie in interdisziplinären Teams oder Netzwerken tätig. Auch angrenzende Bereiche der Hebammenarbeit, wie Beratungsstellen, das Jugendamt oder der öffentliche Gesundheitsdienst sind mögliche Einsatzbereiche. Hier ist die Tätigkeit als „Familienhebamme“ hervorzuheben, die Familien im Rahmen früher Hilfen im ersten Lebensjahr begleitet.
Durch ihre akademische Ausbildung können Absolventinnen des Studienangebots Hebammenkunde als wissenschaftliche Mitarbeiterinnen an Hochschulen oder Universitäten arbeiten und dort etwa in Projekten oder in der klinischen oder sozialwissenschaftlichen Forschung tätig sein.