Ein Gewinn für Studierende und Seniorinnen/Senioren

03.08.2017
Neben körperlicher Fitness und Erfahrungen fürs Berufsleben brachte die Seniorensportgruppe 65plus allen Beteiligten vor allem eines: eine Menge Spaß. Quelle: Hochschule Fulda/Tanja Johenning.

Angehende Physiotherapeutinnen und -therapeuten der Hochschule Fulda haben eine Seniorensportgruppe angeboten und dabei viel Praxiserfahrung gesammelt.

Raus aus dem Hörsaal und rein in die Praxis – Im Rahmen einer kostenfreien Seniorensportgruppe haben Studierende der Physiotherapie an der Hochschule Fulda Bürgerinnen und Bürgern in der Altersgruppe 65plus die Möglichkeit geboten, sich gemeinsam zu bewegen und etwas für die Gesundheit zu tun. Für ihr Studium und die spätere Berufstätigkeit haben die Studierenden damit wertvolle praktische Erfahrungen gesammelt. In zehn Einheiten – immer Mittwochmorgens – trainierten sie jeweils eine Stunde mit den Seniorinnen und Senioren Beweglichkeit, Gleichgewicht, Koordination, Rhythmus, Kraft und Ausdauer, wobei der Spaß an der gemeinsamen Bewegung immer im Mittelpunkt stand. Das Programm war abwechslungsreich und schloss gemeinsames Tanzen ebenso ein wie Zirkeltraining oder gezielte Übungen zum Vermeiden von Stürzen.

Nach dem Sport gemeinsam zum Essen
Bei den Seniorinnen und Senioren kam das gut an: Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren mit Freude und Motivation bei der Sache und fast alle von ihnen – insgesamt 14 Seniorinnen und Senioren - blieben der Gruppe treu und nahmen an allen zehn Einheiten teil. Profitiert haben sie nicht nur in Sachen Fitness. Auch der ein oder andere Anknüpfungspunkt für gemeinsame Unternehmungen hat sich ergeben. "Ein Ziel von uns war, neben der sportlichen Aktivierung die soziale Eingebundenheit der einzelnen Teilnehmer in die Gesellschaft zu fördern“, erklärt Physiotherapie-Studentin Hanna Clement. „Das haben wir mit unserer Sportgruppe erreicht, denn aus unseren Teilnehmern hat sich im Laufe der Zeit eine Gruppe gebildet, die nach jeder Sportstunde gemeinsam essen gegangen ist." Teilnehmerin Resi Schütz, brachte es auf den Punkt: "Wenn das hier fertig ist, wissen wir gar nicht mehr, was wir mittwochmorgens machen sollen.“ Auch Hermann-Josef und Ursula Walk sind sich jetzt schon sicher: „Gibt es weitere solche Projekte, dann sind wir wieder dabei.“

Ehrliches Feedback als Chance zur Weiterentwicklung
Die Studierenden haben ebenso profitiert. „Der Austausch mit den Seniorinnen und Senioren bot ihnen eine Lernmöglichkeit, die es im Unterricht des Geriatrie-Moduls so bislang noch nicht gab“, sagt Gesche Jacobs, Dozentin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Studiengang Physiotherapie. „Die Gruppe hat die Lehre dadurch enorm bereichert.“ Die Studierenden hatten die Sportstunden selbstständig geplant und führten sie unter Supervision ihrer Dozentin durch. Abschließend reflektierten sie die Einheiten unter didaktisch und methodischen Gesichtspunkten. "Gerade die ehrliche Feedbackrunde der Teilnehmer nach jeder Einheit hat uns die Möglichkeit gegeben, uns in unserer praktischen Arbeit weiterzuentwickeln“, weiß Studentin Franziska Wolf zu schätzen.

Individuelle Fitnesslevel ermittelt
Die Herausforderung bestand vor allem darin, den sehr unterschiedlichen Bedürfnissen und Fitnesslevel der einzelnen Teilnehmerinnen und Teilnehmer gerecht zu werden und dennoch alle trainingswirksam und in Bezug auf die Ziele des Gesundheitssports zu fördern. Dazu hatten die Studierenden eingangs den Alltagsfitnesstest des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) durchgeführt. Dieser wissenschaftlich fundierte Test lieferte ihnen Informationen über den Fitness-Zustand und das körperliche Vermögen der einzelnen Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Es war mehr möglich als gedacht
"Sport mit Senioren muss nicht wie in vielen Angeboten auf eine Hockergruppe im Sitzen beschränkt werden. Was mit Seniorinnen und Senioren alles möglich ist im Rahmen einer Seniorensportgruppe, hätten wir vorher nie zu glauben gewagt“, gibt Hanna Clement zu. „Dass wir diese Erfahrung machen durften, wird uns vermutlich im Berufsleben von anderen Physiotherapeuten in Sachen Training mit älteren Menschen unterscheiden." Und auch Manuel Winter nimmt wichtige Erkenntnisse aus der Sportgruppe mit: "Wir haben Schwierigkeiten entdeckt, die wir nicht erwartet haben, aber dafür haben sich viele erwartete Schwierigkeiten als Lapalien herausgestellt", weiß er zu erzählen und reflektiert dann: "Man merkt doch wieder, wie individuell die Arbeit mit Menschen gestaltet werden muss - und dass Alter nicht gleich Alter ist."

Weiteres Angebot im nächsten Jahr
Die Fortsetzung des Projekts ist schon in Planung. „Wir werden die Seniorensportgruppe auf jeden Fall wieder anbieten“, gibt Prof. Dr. Udo Wolf, Studiengangsleiter Physiotherapie, einen Ausblick auf die weiteren geplanten Aktivitäten. Allerdings wird dies aufgrund der engen Koppelung mit dem Lehrplan erst im nächsten Sommersemester der Fall sein. Die Informationen dazu werden wieder über das Seniorenbüro Fulda, das auch dieses Mal schon unterstützte, weitergegeben und direkt an die Interessierten versandt.

Kontakt

Gesche Jacobs

Gebäude 53, Raum 149
Gesche Jacobs+49 661 9640-6022
Sprechzeiten
Nach Vereinbarung per E-Mail
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