Mit Sinn und Verstand

19.06.2019
Studiengang Pflege an der Hochschule Fulda
Wie wird ein Mensch wiederbelebt? Auch das lernen die Studierenden in den Laboren des Studiengangs „Pflege“. Foto: Hochschule Fulda

Im Studiengang „Pflege” sollen Studierende in Zukunft neben dem akademischen Grad gleichzeitig die Berufszulassung erwerben.

Ein Beinbruch, ein Schlaganfall oder chronische Krankheiten: Es gibt viele Gründe, warum Menschen kurzfristig oder dauerhaft auf Hilfe angewiesen sind. Umso wichtiger ist es, sich in guten Händen zu wissen ─ im Krankenhaus, in einer Pflegeeinrichtung oder zu Hause.

Bachelor-Grad plus Berufszulassung
Um Pflegekräfte mit den nötigen Kompetenzen auszustatten, hat der Fachbereich Pflege und Gesundheit (PG) der Hochschule Fulda bereits vor mehr als 25 Jahren den Studiengang „Pflege“ eingerichtet. Geplant ist jetzt, dass die Studierenden ab dem Wintersemester 2019/20 neben dem Bachelor-Grad gleichzeitig die Berufszulassung erwerben. Voraussetzung dafür ist die erst mit dem Jahreswechsel mögliche Zustimmung der Landesbehörde im Rahmen der Akkreditierung des Studienganges. Absolventinnen und Absolventen können dann als „Pflegefachmann bzw. Pflegefachfrau mit akademischen Grad“ in der Pflege arbeiten.

Während des Studiums lernen die angehenden Fachkräfte, wie sie sicher, effizient und eigenverantwortlich arbeiten. Dazu gehört auch, dass sie sich kritisch mit ihrem eigenen Handeln auseinandersetzen und es wissenschaftlich begründen können. Eine wichtige Rolle spielen dabei Übungen und Simulationen. Beide finden in den Laboren des Fachbereichs statt. „Das Ziel ist, die Studierenden hier optimal auf die Praxis vorzubereiten“, sagt Victoria Pfeffer, Laboringenieurin und Lehrkraft an der Hochschule.

Lernen im geschützten Raum
In den Übungen werden zunächst grundlegende Fertigkeiten vermittelt. Mithilfe von Pflegepuppen lernen die Studierenden unter anderem, wie sie Verbände anlegen, Spritzen und Katheter setzen oder bei einer Wiederbelebung helfen. In den Simulationen wird dann der Arbeitsalltag möglichst realistisch nachgestellt. Hier trainieren die Studierenden, wie sie in Notfällen handeln, wie in interdisziplinären Teams gearbeitet wird und wie sie mit Patienten und Angehörigen umgehen. „Das ist wie im wahren Berufsalltag“, sagt Pfeffer, die als examinierte Pflegekraft auch im Klinikum Fulda auf Station arbeitet. Doch es gibt einen entscheidenden Unterschied: „Die Studierenden lernen hier im geschützten Raum. Das heißt: Es dürfen auch Fehler passieren, die anschließend besprochen und reflektiert werden.”

„Es macht Sinn, was sie tun”
Absolventinnen und Absolventen haben später viele Möglichkeiten, sich zu spezialisieren und weiterzuentwickeln, auch für Leitungspositionen. „Außerdem ist das ein sicherer Arbeitsmarkt“, sagt Prof. Dr. Beate Blättner, Studiendekanin am Fachbereich Pflege und Gesundheit. „Durch die Berufszulassung in Verbindung mit dem Studium steht ihnen wirklich die Welt offen.“ Das Wichtigste ist für sie jedoch, dass Pflegeberufe es ermöglichen, Menschen konkret zu helfen. Diese Rückmeldung bekommt sie häufig, wenn sie mit Alumni spricht. „Es macht Sinn, was sie tun.”

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