Was für ein Theater!

09.06.2017
Theaterprojekt am Fachbereich Pflege und Gesundheit
Körpersprache: Nicht nur im Theaterprojekt mit Geflüchteten ein wichtiges Ausdrucksmittel.
Foto: Hochschule Fulda

Studentische Projektgruppe der Hochschule Fulda setzt Gemeinschaftsunterkunft Michaelshof in Szene

Am 23.04.2017 fand in der Gemeinschaftsunterkunft Michaelshof in Unterbernhards/ Hilders die Abschlussveranstaltung zum Projekt „Gesundheit in Szene setzen“ statt. 15 Studierende des Bachelor-Studiengangs Gesundheitsförderung der Hochschule Fulda wollten mit ihrer Projektleitung herausfinden, wie sich Theater als Forum zum interkulturellen Austausch und zur gesundheitsfördernden Inklusion von Geflüchteten eignet und im Landkreis Fulda umsetzen lässt. Das Potenzial von Theater für die Gesundheitsförderung ist wissenschaftlich bislang wenig fundiert, weshalb sich dieses Feld für die Forschung anbietet.

Das DRK Fulda und die Grümel gGmbH unterstützten als Projektpartner die Durchführung insbesondere in Sachen Organisation und Transport. „Die abgeschiedene Lage des Michaelshofs ist für Integrationszwecke herausfordernd. Deshalb ist es wichtig, Projekte dieser Art gerade hier zu verorten“, sagt Annika Salzmann,  Projektleiterin und Mitarbeiterin des Fachbereichs Pflege und Gesundheit der Hochschule Fulda.

In den vergangenen drei Monaten war die Projektgruppe jeden Mittwochnachmittag auf den Michaelshof gekommen, um mit Bewohnern des Michaelshofs kreativ zu werden. Dank hilfreicher Tipps der Theaterpädagogin Jessica Stukenberg vom Freien Theater Fulda kam man trotz der einen oder anderen Sprachbarriere schnell in Fahrt.

So konnten bei der Abschlussveranstaltung einige der im Projektverlauf erarbeiteten, aber auch spontan improvisierte Szenen collageartig aufgeführt werden. Im Fokus der Darstellung standen Themen, die den Alltag der Geflüchteten bestimmen und Einfluss auf die Gesundheit nehmen. Ein inszeniertes Telefongespräch, welches die Schwierigkeiten bei der Wohnungssuche verdeutlichte, oder die Darbietung eines im Alkoholrausch mit sich selbst hadernden Asylbewerbers, hin- und hergerissen von dem Schmerz durch den Verlust naher Angehöriger einerseits und der Hoffnung auf ein gutes Leben in Deutschland andererseits, boten dem bunten Publikum viel Raum für Interpretation und Mitgefühl.

Abgerundet wurde der Nachmittag durch eine Präsentation von Bild- und Videomaterial aus dem Projekt, ein internationales Buffet und Tanz bis in die späten Abendstunden hinein.

Die Studierenden beschäftigen sich in der Folge mit der Frage, wie sich ein Laientheaterprojekt mit Zuwanderern zu einer nachhaltigen Initiative auf kommunaler Ebene im Landkreis Fulda etablieren lässt. Sie sind dabei sehr optimistisch: „Inklusion und Gesundheitsförderung durch Theater? Wir schaffen das!“

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