HAWs/FHs als Treiber von Innovation und Transfer stärken

15.06.2018

Auf dem Parlamentarischen Abend der HAWs/FHs diskutierten Hochschulen und Bundestagsfraktionen über Hochschulpaktmittel, Forschungs-/Transferförderung sowie die Gewinnung von Professor*innen.

Der Sprecher der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAWs) und Fachhochschulen (FHs) und Vizepräsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Prof. Dr. Karim Khakzar, lud vergangene Woche die hochschulpolitischen Sprecherinnen und Sprecher aller im Bundestag vertretenen Fraktionen im Rahmen eines Parlamentarischen Abends der HAWs/FHs zu einer Podiumsdiskussion nach Berlin. Eines der zentralen Themen war die Verstetigung des Hochschulpakts von Bund und Ländern, mit dessen Hilfe an den HAWs/FHs seit 2007 rund 90.000 neue Studienplätze geschaffen worden sind. „Wir fordern, dass die Hochschulpakt-Mittel auch in Zukunft jenen Hochschulen zugutekommen müssen, die in den letzten zehn Jahren in erheblichem Umfang neue Studienplätze aufgebaut haben“, so Khakzar. Eine Neuverteilung der Hochschulpaktmittel auf Basis neuer Kriterien dürfe es nicht geben. Alle Podiumsteilnehmerinnen und -teilnehmer unterstützten diese Forderung.

Auch die Notwendigkeit eines neuen Programms zur Gewinnung von Professorinnen und Professoren an HAWs/FHs wurde intensiv beraten. Nachdem den Universitäten Mittel für 1.000 Nachwuchsstellen bewilligt wurden, fordern die HAWs/FHs seit längerem ein vergleichbares, ähnlich ausgestattetes Programm zur Qualifizierung von Nachwuchskräften für eine Professur an einer HAW/FH.

Mit Blick auf die anwendungsorientierte Forschung sowie den Wissens- und Technologietransfer bestätigten die Vertreterinnen und Vertreter der Fraktionen die Bedeutung der HAWs/FHs in den jeweiligen Regionen, insbesondere hinsichtlich der Kooperation mit kleinen und mittleren Unternehmen sowie sozialen Einrichtungen. Doch nach wie vor bestehe ein erhebliches Ungleichgewicht bei der Förderung von Forschung zwischen Universitäten und HAWs/FHs, betonte Khakzar. „Dadurch wird ein großes ungenutztes Potential vergeben“, kritisierte er. „HAWs/FHs können in ihren jeweiligen Regionen wichtige Beiträge zur Bewältigung der großen Zukunftsherausforderungen leisten, wie zum Beispiel der Digitalisierung und der demographischen Entwicklung unserer Gesellschaft. Allerdings kann die enorme Leistungsstärke der HAWs/FHs bislang nicht in vollem Maße abgerufen werden. Daher müssen dringend mehr Mittel sowohl für die Forschungsförderung als auch den Wissens- und Technologietransfer bereitgestellt werden“, fasste Khakzar eine wichtige Forderung der HAWs/FHs zusammen.

An der Veranstaltung in der Berliner Vertretung der Freien und Hansestadt Hamburg nahmen insgesamt 40 Bundestagsabgeordnete sowie 90 Hochschulpräsidentinnen und -präsidenten teil. Begrüßt wurden sie durch die Hamburger Staatsrätin, Frau Dr. Gümbel, die unter anderem von den laufenden Verhandlungen zwischen Bund und Ländern berichten konnte. Außerdem beleuchtete der Präsident der HAW Hamburg, Prof. Dr. Micha Teuscher, neueste Entwicklungen an der Schnittstelle zwischen der dualen Ausbildung und akademischen Studiengängen.