Hochschulpräsident Khakzar zu Sondierungsgesprächen in Kenia

14.02.2017
Hochschulpräsident Prof. Dr. Karim Khakzar im Gespräch mit der kenianischen Staatssekretärin im Bildungsministerium und einer Vertreterin des Auswärtigen Amtes.
Bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung: der kenianische Bildungsminister und die deutsche Botschafterin in Nairobi

Bundesregierung plant Gründung einer Ostafrikanisch-Deutschen Hochschule für Angewandte Wissenschaften

 

Der Präsidenten der Hochschule Fulda, Prof. Dr. Karim Khakzar, hat in seiner Funktion als Vizepräsident der Hochschulrektorenkonferenz und Sprecher der Fachhochschulen (FHs) und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAWs) an einer Delegationsreise der deutschen Bundesregierung unter Leitung von Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries und Entwicklungsminister Gerd Müller nach Kenia teilgenommen. Im Rahmen des 2. Deutsch-Afrikanischen Wirtschaftsgipfels fanden in Nairobi Gespräche mit dem kenianischen Bildungsministerium über die Gründung einer Ostafrikanisch-Deutschen Hochschule für Angewandte Wissenschaften nach dem Vorbild deutscher FHs/HAWs statt. Auf Initiative des Auswärtigen Amtes unterzeichneten die deutsche Botschafterin in Kenia sowie der kenianische Bildungsminister eine erste Absichtserklärung zur Gründung einer gemeinsamen Universität.

Anschließend hatten Hochschulpräsident Khakzar sowie die Präsidentin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), Prof. Margret Wintermantel, Gelegenheit, mit den beiden Staatssekretärinnen des kenianischen Bildungsministeriums über erste Details und die nächsten Schritte zur Gründung zu sprechen. „Vorbild für die neue Hochschulkooperation könnte die Deutsch-Jordanische Universität in Amman sein, die sich in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt hat und die mit mehr als 70 deutschen FHs bzw. HAWs kooperiert“, sagte Khakzar. Im Rahmen ihres Studiums in Jordanien besuchen die über 3.500 Studierenden in Amman für jeweils ein Semester eine deutsche Hochschule und absolvieren darüber hinaus ein sechsmonatiges Praktikum in einem Unternehmen in Deutschland. Ob dieses Modell auch für Kenia geeignet ist, soll in den kommenden Monaten geprüft werden.

Die sehr junge Bevölkerung Kenias strebt nach akademischer Bildung. Allerdings bieten die Hochschulen Kenias derzeit noch deutlich zu wenige Studienplätze an. „Auch die Qualität der Lehre lasse häufig zu wünschen übrig“, erläuterte Khakzar. Hinzu komme, dass sich bisher zu wenige junge kenianische Studierende für ein technisches Studium entscheiden würden, so dass es einen großen Mangel an Fachkräften in diesem Bereich gebe. Gleichzeitig fänden die meisten Absolventinnen und Absolventen nicht-technischer Fachdisziplinen keinen Job. „Die Hoffnung besteht, dass die FH/HAW-spezifischen Studiengänge und Fächer die tatsächlichen Bedarfe des Landes sehr viel besser abdecken werden.“