1. Pädagogische Hochschule Ruhr

Einführungen für Studienanfänger

  • Sozialstrukturanalyse der Bundesrepublik Deutschland
  • Einführungen in Theorien der Sozialisation
  • Einführungen in die Arbeits-, Industrie- und Betriebssoziologie

Seminare zu Studien- und Forschungsschwerpunkten

  • Familiale und schulische Sozialisation ausländischer Arbeiterkinder
  • Historisch-kritische Aufarbeitung verschiedener Phasen der Arbeiterliteraturgeschichte sowie der Massenkommunikation in der betrieblichen Öffentlichkeit und in den Organisationen der Arbeiterbewegung.

Veranstaltungen für Examenskandidaten/-innen

  • Veranstaltungen zur soziologischen Theoriebildung unter besonderer Berücksichtigung von Entwicklung und Ausprägungen der Kritischen Theorie.
  • Verschiedene Kolloquien für Diplomanden.

2. Sozialakademie Dortmund, Fach Soziologie

Hauptstudiengang (11 Monate)
Nach einer grundlegenden handlungs- bzw. systemtheoretischen Abwägung der Möglichkeiten/Spielräume sozialen Handelns (Einführungsveranstaltung 1. Trimester) wurden die Studierenden mit Entstehungsbedingungen, Strukturen und Ambivalenzen moderner, „okzidentaler“ (Max Weber) Gesellschaften konfrontiert (Hauptveranstaltung 1. Trimester). Deutlich werden sollten zum einen der erwerbswirtschaftliche Grundansatz (Karl Marx), zum anderen die Ambivalenzen des Zivilisationsmodells der „Moderne“ (Theodor W. Adorno).

Letzteres wurde anhand folgender Themen-Facetten konkretisiert:

  • Klassenverhältnisse und soziale Ungleichheit versus Sozialreform durch soziale Bewegungen und sozialstaatliche Intervention
  • Produktivistisches Industriesystem versus ökologische Herausforderung.
  • Asymmetrie im Geschlechterverhältnis versus Gleichstellung der Frauen    
  • Homogener Nationalstaat versus sozio-kulturelle Vielfalt durch Einwanderung

In einem 2. Lernschritt (2. Trimester) wurde die Möglichkeit einer Vertiefung und Spezialisierung eröffnet. Dies geschah in zum Teil fachlichen, zum Teil interdisziplinären Seminarveranstaltungen

  • zur Zukunft der Arbeitsgesellschaft
  • zu Geschichte und Organisationsstrukturen der deutschen und europäischen Arbeiterbewegung
  • zum Verhältnis von Ökonomie und Ökologie
  • zu Geschlechterverhältnis und Arbeitszeitpolitik
  • zur Einwanderungssituation in Deutschland und Europa
  • zur Massenkommunikation in der Bundesrepublik Deutschland.

Studierenden mit dem Schwerpunktfach Soziologie wurde in einem dritten, projektförmig organisiertem Lernschritt (3. Trimester) die Möglichkeit gegeben, Tendenzen einer „lebensweltlich“ orientierten, „reflexiven“ Modernisierung (J. Habermas) nachzugehen, Möglichkeiten des sozio-kulturellen Wandels auszuloten und die erzielten Arbeitsergebnisse im Rahmen einer wissenschaftlichen Hausarbeit darzulegen.

Dabei standen drei Themenfacetten zur Auswahl:

  • Zukunft der Gewerkschaften im Kontext von Europäisierung und Globalisierung
  • Zeitbedürfnisse und im Zusammenhang damit Veränderung der Geschlechterrollen
  • ökologische Herausforderungen und Handlungsmöglichkeiten für sowohl gesellschaftliche wie individuelle Akteure
  • „Offene Republik“ (D. Oberndörfer) und eine „Politik der Anerkennung“ (Ch. Taylor) gegenüber Zuwanderern nicht-deutscher Herkunft.

2.2. Öffentliche Foren
Die Veranstaltungen der Hauptstudiengänge wurden begleitet von öffentlichen Abendveranstaltungen mit Intellektuellen der Arbeiterbewegung und wichtigen Zeitzeugen, u.a.: Wolfgang Abendroth, Fritz Eberhard, Axel Eggebrecht, Walter Fabian, Norbert Greinacher, Jakob Moneta, Theo Pinkus, Lea Rosh und Günter Wallraff.

2.3. Auslandsstudienreisen
Integraler Bestandteil der Hauptstudiengänge waren Studienreisen ins Ausland mit dem Ziel, Kontakte zu den dortigen Gewerkschaften zu knüpfen bzw. zu vertiefen. Von Seiten des Fachs Soziologie wurden 1977 – 1995 Studienreisen in folgende Zielländer vorbereitet und begleitet: Frankreich, Italien, Portugal, Israel, Nicaragua und die Tschechoslowakei.

2.4. Kontaktstudium „Spannungsfeld Personal- und Arbeitswirtschaft“
Im Rahmen eines auf 4 Wochen angelegten Kontaktstudiums zur Weiterbildung von Mitarbeitern der Arbeitsdirektoren, aber auch von freigestellten Betriebsräten und weiteren Mitbestimmungsträgern wurde im Fach Soziologie ein Blockseminar (32 Stunden) zum Thema „Risikogruppen des Arbeitsmarkts“ unter besonderer Berücksichtigung der Frauen und nicht-deutschen Immigranten angeboten. Behandelt wurden:

  • sozialwissenschaftliche Erklärungsangebote für die Ungleichheit von Arbeitsmarktchancen
  • Instrumente und Spielräume betrieblicher Personalplanung und -politik und in diesem Zusammenhang: Handlungsmöglichkeiten der Betriebsräte und  weiteren Mitbestimmungsträgern
  • Stellenwert und aktuelle Verteilung betrieblicher Aus- und Weiterbildungschancen
  • Frauen und Immigranten in Führungspositionen.

2.5.  Europastudien
Im Rahmen eines zunächst auf drei Wochen angelegten Kontaktstudiums zu Europafragen (für Euro-Betriebsräte und andere an europäischen Fragen interessierte Arbeitnehmer-Zielgruppen) wurde ein Blockseminar (32 Stunden) angeboten.

Behandelt wurden:

  • Fragen des europäischen Gewerkschaftsvergleichs und der europäischen Gewerkschaftszusammenschlüsse
  • Fragen von Arbeitsmigration und einem Einwanderungsregulativ der EU
  • Aspekte der Gleichstellung von Drittstaatsangehörigen in der EU
  • Fragen inter-ethnischer Konfliktkonstellationen und Konfliktbewältigung in Betrieben und öffentlichen Verwaltungen.

Vgl. Veröffentlichungen Nr. 22,39,44,45,47,49,52,56,69,77,101,103

Lehrende in den Fächern Soziologie und Sozialpolitik 1975 – 1998

Wissenschaftliche Assistentinnen und Assistenten:

  • Dipl. Soz. Anneliese Hendel-Kramer
  • Dipl. Päd. Witold Sprengel
  • Dipl. Soz. Bettina Runge
  • Dipl. Soz. Ök. Peter Hlawaty
  • Dr. Hermann Schäfer
  • Dr. Klaus-W. West
  • Dr. Andreas Treichler

Lehrbeauftragte (Auswahl):

  • Dipl. Volksw. Wilhelm Adamy, DGB-Bundesvorstand, Düsseldorf
  • Dr. Gerhard Bäcker, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut (WSI) des DGB, Düsseldorf
  • Dr. Reinhard Bispinck, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut (WSI) des DGB, Düsseldorf
  • Dipl. Soz. Bernd Blöbaum, Institut für Journalistik der Universität Dortmund
  • Dr. Axel Deeke, Sozialforschungsstelle Dortmund 
  • Prof. Dr. Walter Fabian, Chefredakteur a D., Köln 
  • Dr. habil. Karl Lauschke, Dortmund
  • Dr. Gudrun Linne, Hans Böckler Stiftung, Düsseldorf 
  • Dr. Fritz Michael, Redakteur, Dortmund
  • Jakob Moneta, Chefredakteur a. D., Frankfurt/M. 
  • Prof. Dr. Rinus Penninx, Universität Amsterdam
  • Theo Pinkus, Archivar und Verleger, Zürich
  • Hildegard Scholand M.A., Adolf-Grimme-Institut, Marl
  • Prof. Dr. Ursula Schumm-Garling, Universität Dortmund
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