Die Suche nach (internationaler) Solidarität ist im Kontext multipler gesellschaftlicher Problemlagen wie Klimakrise, Pandemie oder Krieg wieder in aller Munde. Doch hinter diesem weit verbreiteten Desiderat bleibt Solidarität als soziologischer Untersuchungsgegenstand oftmals unterbeleuchtet. Als ethnographisch-aktivistische Fallstudie widmet sich das Buch Weaving Solidarity dieser Leerstelle und untersucht innerhalb des internationalen Solidaritätsnetzwerkes der Mapuche zwischen Europa und Südamerika die solidarischen Praktiken, Begegnungen, und Beziehungen zwischen indigenen und nicht-indigenen Aktivist*innen. Vor dem Hintergrund post- und dekolonialer Kritik diskutiert dieser Vortrag dabei mögliche Konflikte, Grenzen, aber auch die Potentiale (internationaler) Solidarität im 21. Jahrhundert.
Dr. Sebastian Garbe ist Postdoktorand am Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften der Hochschule Fulda und Koordinator des Fulda Graduate Centre in Social Sciences (FGCSS) sowie des Promotionskollegs Menschenrechte & Soziale Gerechtigkeit. Er hat an den Universitäten von Wien und Buenos Aires Kultur- und Sozialanthropologie studiert um im Jahr 2020 an der Justus-Liebig-Universität Gießen in Soziologie promoviert.