Nicola Diedrich


Europäische Integration

Titel des Promotionsprojektes: Mikropolitik im EU-Institutionensystem. Gestaltungsmöglichkeiten, Dynamiken und Blockaden in der EU-Antidiskriminierungspolitik.

Abstract des Promotionsprojektes

Die Politikgestaltung auf EU-Ebene offenbart sich nicht allein durch vertragliche geregelte, offizielle Prozesse wie Gesetzgebung und selbst diese formalen Prozesse entstehen nicht in einem politikleeren Raum, sondern durch komplexe Verhandlungsprozesse unter den beteiligten Akteur*innen. Bei genauerer Betrachtung ist eine Diskrepanz zwischen vertraglichen Zuschreibungen und der tatsächlichen Einflussnahme auf die Politikgestaltung erkennbar. Diese Diskrepanz lässt Rückschlüsse auf den Einsatz von Mikropolitik im EU-Institutionengefüge zu. Es ist anzunehmen, dass die Akteur*innen unterschiedliche Formen von Mikropolitik zur Verfolgung bestimmter Ziele anwenden.

Dieses Dissertationsprojekt beleuchtet mikropolitische Prozesse innerhalb des EU-Institutionensystems, indem es sich auf die Antidiskriminierungspolitik und die Migrationspolitik fokussiert. Das Ziel dieses Dissertationsprojekts besteht darin, die Formen von Mikropolitik, die Akteur*innen in der EU-Politikgestaltung nutzen, systematisch zu erfassen und zu verstehen. Durch diese Analyse sollen Einblicke in die dynamischen Gestaltungsmöglichkeiten, Herausforderungen und Blockaden im EU-Institutionensystem gewonnen werden, um letztlich zu einem vertieften Verständnis der mikropolitischen Dimensionen in der EU-Politik beizutragen.

Im Rahmen eines qualitativen Forschungsdesigns werden anhand einer Dokumentenanalyse Kompetenzen, Handlungsmuster, Kontroversen und Entwicklungstendenzen sichtbar gemacht. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen dienen Expert*inneninterviews dazu, Erklärungen für den Einsatz bestimmter Handlungsmuster und mikropolitische Strategien und deren Einfluss auf die Politikgestaltung in der Antidiskriminierungs- und Migrationspolitik zu liefern.

 

Policy-making at EU level is not only manifested through contractually regulated, official processes such as legislation and even these formal processes do not arise in a politically empty space, but through complex negotiation processes among the actors involved. A closer look reveals a discrepancy between contractual attributions and the actual influence on policymaking. This discrepancy allows conclusions to be drawn about the use of micropolitics in the EU institutional structure. It can be assumed that the actors use different forms of micropolitics to pursue certain goals.

This dissertation project sheds light on micropolitical processes within the EU institutional system by focusing on anti-discrimination policy and migration policy. The aim of this dissertation project is to systematically map and understand the forms of micropolitics that actors use in EU policy-making. Through this analysis, insights into the dynamic design possibilities, challenges and blockages in the EU institutional system are to be gained in order to ultimately contribute to a deeper understanding of the micro-political dimensions in EU politics.

Within the framework of a qualitative research design, competencies, patterns of action, controversies and development trends will be made visible by means of a document analysis. Building on these findings, interviews with experts serve to provide explanations for the use of certain patterns of action and micropolitical strategies and their influence on policy-making in anti-discrimination and migration policy.

Thematischer Schwerpunkt: Europäische Integration


Kontaktmöglichkeit
nicola.diedrich@sk.hs-fulda.de

Lebenslauf in Stichpunkten

  • seit Mai 2023 Koordinatorin des Forschungsverbundes für Sozialrecht und Sozialpolitik (FoSS) der Hochschule Fulda und der Universität Kassel
  • 05/2022 - 04/2023 Mitarbeiterin an der Hochschule Fulda, Abteilung Forschung und Transfer. Aufgabengebiete: Europäische Forschungs- und Transferbeziehungen, Europe Direct, Erasmus für Jungunternehmer
  • 2020- 2022 Studentische Hilfskraft am Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften der Hochschule Fulda im Projekt: „Akzeptanz und Vielfalt in Fulda und Region“
  • 2018: Praktikum bei der Deutschen Botschaft Bangkok
  • 2017- 2021: Intercultural Communication and European Studies (M.A.), Hochschule Fulda
  • Titel der Master-Thesis: Die LGBTIQ* Antidiskriminierungspolitik der EU. Der EuGH als zentraler Akteur
  • 2017: Kulturelles FSJ der deutschen UNESCO Kommission e.V. bei der Lesotho National Commission for UNESCO
  • 2013 – 2016: Internationale Kommunikation und Übersetzen (B.A.), Universität Hildesheim 

Zeitraum des Promotionsprojektes
Seit April 2022

Mitwirkung an Forschungsprojekten:

Erstbetreuerin

Prof. Dr.

Claudia Wiesner

Prodekanin für Forschung und Internationales / Jean Monnet Chair

Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Europäische Integration

Kontakt

Prof. Dr.

Claudia Wiesner

Prodekanin für Forschung und Internationales / Jean Monnet Chair

Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Europäische Integration

+49 661 9640-473
+49 661 9640-452
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Sprechzeiten
Mittwoch 13:00 - 14:00Uhr und nach besonderer Vereinbarung per E-Mail …
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