Andreas Röß

Globalisierung

Titel des Promotionsprojektes: "Gesellschaftliche Relevanz und Verantwortung als Prinzipien einer neuen Wissensproduktion. Zur Übersetzung eines neuen Verhältnisses von Wissenschaft und Gesellschaft in das Hochschulsystem."

Die Doktorarbeit versucht zwei zentrale (semantische und strukturelle) Veränderungsprozesse innerhalb des Wissenschaftssystems und der Universität – zum einen die wissenschaftspolitischen Programme zur Förderung reflexiver Wissensproduktion (Mode 2, 3. Mission der Hochschulen), zum anderen die organisationalen Reformen der Hochschule im Sinne des New Public Management – aus Sicht einer Theorie sozialer Übersetzungen zu analysieren und dabei ins Verhältnis zu setzen. Anhand von Fallstudien soll dabei rekonstruiert werden wie diese neuen wissenschaftspolitischen Forderungen nach stärkerem Anwendungsbezug und gesellschaftlicher Relevanz von Wissen übersetzt und intern prozessiert werden, sowohl in der Universität als Organisation als auch in ausgewählten wissenschaftlichen Disziplinen.

Neben der Frage wie neue wissenschaftspolitische Programme und externe Anforderungen an die Wissenschaft die Selbstverständnisse und Selbstbeschreibungen der Wissenschaft bzw. einzelner Disziplinen beeinflusst, soll auch herausgearbeitet werden, in welchem (konträren oder unterstützendem) Verhältnis die gegenwärtigen Organisationskonzepte der Universität (institutionelle Strukturen) und die neuen Anforderungen an die Wissensproduktion (kognitiven bzw. epistemologischen Strukturen) stehen.

Vorgehen und Meilensteine:
Zur Erschließung des thematischen Feldes soll zunächst mittels einer system- sowie kulturtheoretischen Beschreibung ein grundlegendes Verständnis der Beziehung zwischen Wissenschaft und ihrer gesellschaftlichen Umwelt rekonstruiert werden (Meilenstein 1). Hierdurch sollen grundlegende Einsichten in die Möglichkeiten und Grenzen eines Wandels des Hochschulsystems gewonnen werden. Anschließend wird anhand der Theorie sozialer Übersetzungen nach Renn (2006) ein Konzept zur Operationalisierung von Übersetzungsverhältnissen zwischen Wissenschaft und ihrer gesellschaftlichen Umwelt erarbeitet (Meilenstein 2).

Darauf aufbauend sollen drei Fallstudien mittels Leitfadeninterviews und Dokumentenanalyse durchgeführt werden, die jeweils auf verschiedenen Ebenen einer Hochschule (Ebene der Disziplinen, Ebene der Fakultät, Ebene der Gesamtuniversität) den Umgang mit diesen Anforderungen an die Wissensproduktion analysieren und in Verbindung zueinander setzen (Meilenstein 3).

Kontakt: roess(at)uni-bremen.de

Lebenslauf:

  • seit Juli 2021: Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bremen im Projekt "Fächer im Wettbewerb" der Forschungsgruppe "Multipler Wettbewerb im Hochschulsystem" (gefördert von der DFG)
  • 2017 – Juni 2021:  wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung (Karlsruhe) im Bereich Foresight
  • 2009 - 2016: Soziologie und Philosophie an der FAU Erlangen-Nürnberg (B.A.) und der CAU Kiel (M.A.). Masterthesis zu Affektivität und Emotionen aus Sicht der governmentality studies nach Foucault.
  • Thesis zu Affektivität und Emotionen aus Sicht der governmentality studies nach Foucault
  • Arbeits- und Interessensschwerpunkt: Sozialtheorie (insbesondere Systemtheorie und Poststrukturalismus), soziologische Kultur- und Gegenwartsdiagnosen, Wissenschafts- und Hochschulforschung sowie Organisationssoziologie

Bisherige Forschungsprojekte:

  • JERRI Project: Link
  • TRIGGER Project: Link
  • Beteiligungsprozess zur Hightech-Strategie 2025 der Bundesregierung: Link

Beginn des Promotionsprojektes: 

08/2018

Erstbetreuer

Prof. Dr.

Matthias Klemm

Gebäude 22,

Raum 201

matthias.klemm@sk.hs-fulda.de
Prof. Dr.Matthias Klemm+49 661 9640-4594
Sprechzeiten
Dienstag 11:40 - 13:00 Uhr in Raum 22.201 und nach besonderer Vereinbarung per Email

Zweitbetreuerin

Prof. Dr.

Christine Domke

Gebäude 22,

Raum 106

christine.domke@sk.hs-fulda.de
Prof. Dr.Christine Domke+49 661 9640-4582
Sprechzeiten
nach Vereinbarung per E-Mail

Vorträge und Veröffentlichungen


Publikation:

  • Röß, A.; Warnke, P. (2020) Organisationale Rahmenbedingungen für Integrierte Forschung. Perspektiven aus einer angewandten Forschungsorganisation. In: Das geteilte Ganze. Horizonte Integrierter Forschung für künftige Mensch-Technik-Verhältnisse, edited by Bruno Gransche, Arne Manzeschke, 119-133. Wiesbaden: Springer VS.

Projektberichte:

  • Warnke, P.; Röß, A. (2019): JERRI - Joining Efforts for Responsible Research and Innovation. Deliverable D6.1. Fraunhofer Implementation Report.
  • Warnke, P.; Röß, A.; Mundt, I. (2018): JERRI - Joining Efforts for Responsible Research and Innovation. Deliverable D4.1. Discussion paper on the analysis of organizational barriers.
  • Warnke, P.; Röß, A.; Teufel, B.; Steen, M.; Nauta, J. (2017): JERRI – Joining Efforts for Responsible Research and Innovation. Deliverable D10.2. Lessons learned for goal development. Link

Konferenzbeiträge:

  • Röß, A.; Warnke, P. (2018): Meeting between the scientist and the public: RRI as a challenging transformation of scientists' identity. At: EASST 2018 Conference, Lancaster University, England: Making Science, Technology and Society together.
  • Teufel, B.; Röß, A.; Lindner, R. (2017): The Governance of Responsible Research and Innovation (RRI) at the Level of a Large Research and Technology Organisation (RTO). Experiences from Stakeholder Dialogues on RRI-related Goals. In: Eu-SPRI Forum; AIT Austrian Institute of Technology (Hg.): Book of Abstracts. Paper presented at The Annual Conference of the Eu-SPRI Forum: „The Future of STI – The Future of STI Policy”, Tech Gate Vienna, 7-9 June. Vienna, Austria: AIT, S. 229–234.