Jasmin Berger

Interkulturalität

Titel des Promotionsprojektes: Regionale Sprachvariationen – eine deutsch-französische Perspektive. Mit einer Fallstudie zu dialektalen Übersetzungen von Asterix-Comics ins Hessische.

In offiziellen bzw. öffentlichen Kontexten und Kommunikationssituationen ist sowohl in Frankreich als auch in Deutschland immer wieder zu beobachten, dass sich beteiligte Akteur*innen um die Verwendung der jeweiligen Hochsprache bemühen. Ihr wird häufig eine gewisse Professionalität zugeschrieben, die oft in der Anwendung von (dialektalen) Akzenten nicht gegeben oder aufrecht zu erhalten scheint. Zum einen wird dadurch ein unterschiedliches Prestige von Sprachen und Sprachvariationen wie bspw. Dialekten deutlich, zum anderen steht diese (oft unbewusste) Wahl der Verwendung der Hochsprache und damit der Vermeidung von dialektal gefärbter Sprache im engen Zusammenhang mit der Identität der Sprecher*innen selbst sowie der Eigen- und Fremdzuschreibung negativer Attribute in Bezug auf die Verwendung von dialektalen und regionalen Begrifflichkeiten. 
In dieser Dissertation wird mit einem sprach- und kultursoziologischen Ansatz der Umgang mit regionalen Sprachvariationen in Deutschland und in Frankreich und das damit oft einhergehende Phänomen der Glottophobie, also der Diskriminierung aufgrund (regional-)sprachlicher Andersartigkeit, untersucht. Eine Grundlage hierzu bildet die Analyse der unterschiedlichen historiolinguistischen Entwicklungen in Frankreich und in Deutschland.
Als positives Beispiel der Verwendung von regionalen Sprachvariationen wird in dieser Arbeit aus der Perspektive des Kulturtransfers die Übertragung von Asterix-Comics aus dem Französischen in hessische Dialekte analysiert. Diese Analyse soll dazu beitragen, den Mehrwert von regionalen Variationen sowohl für die Literatur als auch für die Identität der Sprecher*innen des in der Übersetzung verwendeten Dialekts aufzuzeigen. 
Ziele der Arbeit sind es u.a., die starke Ideologisierung der Debatte um den Nutzen von Dialekten zu entideologisieren, sowie die Gebrauchbarkeit des Begriffs der Glottophobie zu überprüfen.


Kontakt: jasmin.berger(at)sk.hs-fulda.de

Lebenslauf:

  • 2015 - 2018: Studium Sozialwissenschaften mit Schwerpunkt Interkulturelle Beziehungen (B.A.) an der Hochschule Fulda
  • Auslandssemester in Bordeaux (Frankreich)
  • diverse Praktika und Summer Universities u.a. in Valladolid (Spanien), Brüssel (Belgien) und Windhoek (Namibia)
  • trinationaler Master Deutsch-französische Studien: Grenzüberschreitende Kommunikation und Kooperation (M.A.) an den Universitäten in Saarbrücken, Metz (Frankreich) und Luxemburg (Luxemburg)
  • Doppelmaster in Germanistik an der Université de Lorraine und den PhD-Track in Metz und in Saarbrücken
  • Lehrbeauftrage im Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften ab dem WS 2021/22
  • Mitglied der Gesellschaft für Comicforschung ComFor
  • Mitglied des Trainerkreises des Instituts für Teamdynamik Fulda

Bereits in ihrer Bachelor- und Masterarbeit legte Jasmin Berger ihren Schwerpunkt auf den deutsch-französischen Vergleich in Form einer deutsch-französischen Witzanalyse sowie einer Analyse regionaler Identitäten in der globalisierten Welt am Beispiel des Hessischen und des Okzitanischen. Zurück an der Hochschule Fulda soll in einem Cotutelle-Verfahren mit der Université Toulouse – Jean Jaurès (Frankreich) der Forschungsschwerpunkt nun auf einem deutsch-französischen Vergleich in Bezug auf Diskriminierung aufgrund regionalsprachlicher Variationen liegen.

Tagungen:

  • Co-Organisatiorin der deutsch-französischen Nachwuchstagung "Sprache(n) und Grenze(n)/Sprachgrenzen: Übersetzen, Dialekt und Literatur, literarische Mehrsprachigkeit" // "Frontières linguistiques - langue(s) et frontière(s) : L'art de la traduction, dialecte et littérature, plurilinguisme littéraire" am 25./26. Mai 2023 an der Université Toulouse - Jean Jaurès (Centre de Recherche d'Études Germaniques, CREG), in Kooperation mit dem FGCSS und Cinteus der Hochschule Fulda; Publikation in Arbeit

Stipendium: 

  • Promotionsstipendiatin des Fachbereichs Sozial- und Kulturwissenschaften seit Oktober 2021
  • Seit Januar 2023: Förderung einer deutsch-französischen Cotutelle de thèse durch die Deutsch-französische Hochschule

Beginn des Promotionsprojektes: seit Mai 2021

Promotionsform:
Cotutelle

Auszeichnungen: 

Vorträge:

  • 14. Juni 2023: Vortrag bei den FGCSS Forschungstagen, "Regionale Variationen und hessische Übersetzungen von Asterix-Comics: Theorie und Analyse“
  • 26. Mai 2023: "Die spinnen, die Römer! - Übersetzungen von Asterix-Comics ins Standarddeutsche und in den hessischen Dialekt"; deutsch-französische Nachwuchstagung "Sprache(n) und Grenze(n)/Sprachgrenzen: Übersetzen, Dialekt und Literatur, literarische Mehrsprachigkeit"; CREG, Université Toulouse - Jean Jaurès; Publikation in Arbeit
  • 27. Jan. 2023: Beitrag zum Thema Schrift in einem Ausschnitt des Bandes Asterix als Legionär beim Comics-Exchange-Treffen der AG Comicforschung der Gesellschaft für Medienwissenschaft online
  • 05. Dez. 2022: Gastvortrag an der Romanistik der HHU Düsseldorf, Prof. Dr. Vera Gerling, "Die spinne, die Römer". Kulturtransfer in hessischen Asterix-Comics.
  • 18. Nov. 2022: Vorstellung des Promotionsthemas im Rahmen des Online-Treffens des Forums Sprachvariation der Internationalen Gesellschaft für Dialektologie des Deutschen

Erstbetreuerin

Prof. Dr.

Almut Zwengel

Soziologie mit Schwerpunkt interkulturelle Beziehungen

Studiengangsleitung B.A. Sozialwissenschaften mit Schwerpunkt Interkulturelle Beziehungen

Kontakt

Prof. Dr.

Almut Zwengel

Soziologie mit Schwerpunkt interkulturelle Beziehungen

+49 661 9640-475
+49 661 9640-455
+49 661 9640-452
Gebäude 22, Raum 118
Sprechzeiten
Donnerstag 14:10 - 15:10 Uhr und nach besonderer Vereinbarung …
Profil
Zweitbetreuer

Prof. Dr. Dirk Weissmann

Université Toulouse - Jean Jaurès

Vorträge und Veröffentlichungen