Weiterentwicklung der Frühe Hilfen in Hessen
Langzeitbeobachtung und Einbindung des sozialen Umfelds
Projektleitung: Prof. Dr. med. Anja Kroke, FB Oe (federführend), Prof. Dr. habil. Monika Alisch
Projektmitarbeiterin: Helena Walz, Julia Brunner
Forschungszuwendung von Stadt und LK Fulda
Laufzeit: 2014-2016
Projektbeschreibung:
Ausgehend von der Thematisierung des Kindeswohls und der Prävention von Kindesvernachlässigung und -misshandlung haben sich die „Frühen Hilfen“ von einem Aktionsprogramm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) zu einem gesetzlich verankerten Regelwerk im Bundeskinderschutzgesetz entwickelt. Einen wichtigen Schwerpunkt bilden Familien mit einem besonders intensiven Unterstützungsbedarf. Zahlreiche Studien beschreiben eine wechselseitige Beeinflussung von Sozialstatus und Gesundheit, mit dem Ergebnis von langfristig geringeren bei Kindern und Jugendlichen aus benachteiligten Familien. Somit geben gesundheitliche Indikatoren präzise Auskunft zu sozialen Aspekten im Lebensumfeld der Kinder und Jugendlichen. Die Schwangerschaft und die ersten Lebensjahre sind wichtige Zeitfenster für Gesundheit und Krankheit im späteren Leben. Das Projekt ist auf die Nachhaltigkeit solcher Instrumente Frühen Hilfen gerichtet und fokussiert die sozialen und sozialräumlichen Ressourcen der jungen Familien.
Ziele
Insgesamt zielt das Projekt auf die nutzerorientierte Weiterentwicklung und die Vorbereitung der Frühen Hilfen auf künftige Aufgaben:
1. Langzeitbeobachtung der teilnehmenden Eltern an Maßnahmen der Frühen Hilfen;
2. Einbindung des (werdenden) Vaters und des sozialen Umfelds (Sozialräumliche Ressourcen);
Methoden
Langzeitbeobachtung: partizipative Erarbeitung von quantiativen Erhebungsinstrumenten mit ehemaligen teilnehmenden Familien und Familienhebammen. Gesundheitliche und soziale Indikatoren werden hiermit im 2-Jahres-Rhythmus erhoben (Zugang zu den Familienhebammen über die Familienhebammen).
Analyse des sozialen Umfelds: Statuserhebung zur Angebotsstruktur für (werdende) Eltern, insb. Väter sowie zur momentanen Einbindung, Zufriedenheit und möglicher Ausbaupotentiale in der Phase der Schwangerschaft und der ersten Lebensjahre.
Parallel wird das soziale Umfeld der Familien analysiert, um Aussagen über die sozialen Ressourcen der nicht organisierten Basisnetzwerke (z.B. Verwandte, Freundeskreis) und gering organisierten informellen Netzwerke (insb. Nachbarschaft Beziehungen zu Intermediären) treffen zu können und Anknüpfungsmöglichkeiten für niedrigschwellige Unterstützungen zu identifizieren.