Ältere Migranten im Quartier

Amiqus – Ältere MigrantInnen im Quartier - Stützung und Initiierung von Netzwerken der Selbstorganisation und Selbsthilfe

Projektleitung: Prof. Dr. habil. Monika Alisch im Verbund mit Prof. Dr. habil. Michael May, Hochschule RheinMain
Gefördert durch: BMBF, Förderlinie SILQUA FH
Laufzeit: 3/2009 – 2/2012

Kooperationspartner:

  • Arbeiterwohlfahrt (AWO) Kreisverband Fulda-Stadt-Land e.V.
  • Caritas Verband Wiesbaden Rheingau-Taunus e.V.
  • Diakonie Hasenbergl. e.V., München
  • Kubis e.V.
  • Landeshauptstadt Wiesbaden, Einwohner- und Integrationsamt, Integrationsabteilung; Amt für Statistik und Stadtforschung: Amt für Soziale Arbeit; Ausländerbeirat
  • Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte / Wohnstadt, Geschäftsstelle Fulda

Projektbeschreibung:
Das kooperative Forschungsprojekt „Ältere Migrant(inn)en im Quartier“ setzt sich mit den Bedingungen und Ressourcen für eine angemessene Lebensführung älterer Menschen mit Migrationshintergrund auseinander. Dabei geht es auch um die Barrieren, die sie an der Realisierung ihrer Vorstellungen vom Leben im Alter hindern. Als Projekt einer „praktisch einhakenden, kooperativen Sozialforschung“ geht Amiqus davon aus, dass nachbarschaftliche Unterstützungssysteme zu stärken und die Selbstorganisation der eigenen Interessen zu unterstützen, ein zentraler Schlüssel zur Verbesserung der Lebensqualität der älteren Migrant(inn)en im Quartier ist.

Dazu wird das Projekt an vier Forschungsstandorten umgesetzt: In Wiesbaden (Biebrich, Westend), Fulda (Aschenberg) und München (Hasenbergl, Harthof). Es verfolgt praxisrelevante Ziele an der Schnittstelle zwischen Integrationsarbeit, Altenarbeit und bürgerschaftlichem Engagement:

  • Die Sichtweise älterer MigrantInnen auf eigene soziale Netze, Bedürfnisse, Probleme und Barrieren einer angemessenen Lebensführung im Alter quartiersbezogen erheben; (Bildung von Projektgruppen, führen sog. Sozialraumtagebücher, Zukunftswerkstätten, aktivierende Befragung);
  • Partizipative Projektentwicklung in den jeweiligen Sozialräumen in Kooperation mit den zuständigen Institutionen der Gemeinwesenarbeit, der Alten- und Integrationsarbeit; (Rückkopplung der Sichtweisen der älteren MigrantInnen);
  • Erarbeiten konkreter Ansätze der Selbstorganisation und Selbsthilfe älterer Migrant(inn)en;
  • Vernetzen dieser Strukturen im Quartier (untereinander und für professionelle wohnortnahe Unterstützungsangebote;
  • Öffnen der meist individualisierten Beratungsangebote für ein selbständiges Leben im Alter für die Begleitung selbstorganisierter Hilfen von MigrantIinnen;
  • Entwickeln spezifischer niedrigschwelliger Beratungs- und Unterstützungssysteme;
  • Etablieren dieser Angebote als nachhaltiger Bestandteil des örtlichen sozialen Netzwerkes;

In den vier Forschungsquartieren wurden jeweils Projektgruppen aus 15 – 20 älteren Migrant(inn)en gebildet, die über mehrere Monate wöchentlich über Ihre Alltagsorganisation im Quartier, im Projekt werden ältere Menschen mit Migrationshintergrund so in den Prozess der Problemdefinition, Lösungsfindung und partizipativen Projektentwicklung im Sozialraum integriert. Gemeinsam mit den Praxispartnern sollen Projekte initiiert und erprobt werden.

Publikationen:
Stefan Fröba/ Frank Dölker/ Nadia Laabdallaoui/Holger Adam 2012: Ältere Migrantinnen und Migranten im Quartier Segregationserfahrungen und Quartiersstruktur. In: May, M./ Alisch, M. (Hrsg.): Formen der Segregation. Beiträge zur Sozialraumforschung, Bd. 7. Opladen/Farmington Hills. Verlag Barbara Budrich.

Alisch, Monika / May, Michael 2011: Lokale Netzwerk- und Raumressourcen älterer Migrantinnen und Migranten in unterschiedlichen Stadtstrukturen. In: Soeffner, Hans-Georg u.a. (Hrsg.): Transnationale Vergesellschaftungen. Verhandlungen des Jubiläumskongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Frankfurt 2010. Wiesbaden: VS Verlag.

Alisch, Monika 2011: Potenziale der Selbstorganisation älterer Migrantinnen und Migranten. In: Hauswirtschaft und Wissenschaft 59/4 2011. S. 170-176

Alisch, Monika / Michael May 2010: Zwischen Eigensinn und Sozialstaatlichkeit: Stützung von Selbsthilfe und Selbstorganisation älterer Migrant(inn)en. Zum Forschungsstand zu Lebenslage und Vergesellschaftungsgrad älterer Migrant(inn)en. In: Widersprüche, Heft 117: „Eigensinnige Alte!?“ Älter werden in Zeiten wohlfahrtsstaatlicher Verknappungspolitiken. S. 49-82.

Alisch, Monika / Dölker, Frank / Fröba, Stefan (2010): AMIQUS – Ältere Migrantinnen und Migranten im Quartier Initiierung und Stützung von Netzwerken der Selbstorganisation in Fulda, München und Wiesbaden. In: BAGSO Nachrichten – Das Magazin der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen. Heft 1/2010. S. 9

Alisch, Monika 2010: Sozialraummodelle im arbeitsmarktpolitischen Kontext – Ein unvollständiger Überblick über die sozialwissenschaftlichen Diskussion(en) zum Sozialraumbegriff. In: IfR Informationen zur Raumentwicklung. Heft 1/3.2010: Bildung, Arbeit und Sozialraumorientierung.S. 103 – 110.

Alisch, Monika 2010: Ältere MigrantInnen im Quartier. Netzwerke der Selbstorganisation in unterschiedlichen Stadtteilstrukturen. In: Stadtpunkte. Informationen zur Gesundheitsförderung. Ausgabe 2/Mai 2010. S. 7-8.

Alisch, Monika 2010: Stadtentwicklungspolitik und Wohnungspolitik . In: Hammer, Veronika / Lutz, Ronald (Hrsg.): Wege aus der Kinderarmut. Juventa Verlag. S. 50-59.

Alisch, Monika 2008: Partizipation gestalten: Gesellschaftliche, politische und rechtliche Rahmenbedingungen. In: Alisch, Monika / May, Michael (Hrsg.) 2008: Kompetenzen im Sozialraum. Sozialraumentwicklung und -organisation als transdisziplinäres Projekt. Beiträge zur Sozialraumforschung, Band 1. Barbara Budrich Verlag. Opladen. S. 133 – 156.

Link:www.amiqus.de