GENTWo – Wohnungslosigkeit im Kontext urbaner Transformationsprozesse

GENTWo – Wohnungslosigkeit im Kontext urbaner Transformationsprozesse

Projektleitung: Prof. Dr. habil. Monika Alisch, wiss. Mitarbeiter Mark Borne, Dipl. Geogr.
Gefördert durch:
Forschungs- und Entwicklungförderung an der HS Fulda
Laufzeit:
10/2013 – 6/2014

Projektbeschreibung:
Im Forschungsprojekt GENTWo wird anhand von biographisch-narrativ geführten Interviews zum einen der Frage nachgegangen, inwieweit wohnungslose Menschen beziehungsweise, Menschen, die von Wohnungslosigkeit bedroht sind, aufgrund ihres sozialen und ökonomischen Status (Lebenslage) bei der Vergabe von (Miet)wohnungen benachteiligt sind und wie sie Verdrängungsprozesse erleben, das heißt welche Erfahrungen sie bei der Wohnungssuche machen. Zum anderen soll im Kontext dessen die zu thematisierenden räumlichen Verdrängungsprozesse (Gentrification) anhand urbaner Transformationsprozesse näher untersucht werden.

Der erneute und zugleich deutliche Wiederanstieg der Wohnungslosenzahlen (...) (vgl. wohnungslos 4/11: 130 ff.) ist auf eine ganze Reihe gesellschaftlicher Veränderungen zurückzuführen. Drei Faktoren sind im Wesentlichen maßgeblich für den Wiederanstieg:

Das Anziehen der Mietpreise insbesondere in den Ballungsgebieten bei gleichzeitiger Zunahme der Verarmung der unteren Einkommensgruppen in Verbindung mit dem geschrumpften sozialen Wohnungsbestand, dem nicht durch Wohnungspolitik gegengesteuert wurde.

Die Verarmung steht in engem Zusammenhang mit der Dauerkrise am Arbeitsmarkt. Zudem ist der Niedriglohnsektor aufgrund eines fehlenden Mindestlohns extrem angewachsenen.

Sozialpolitische Faktoren: Sanktionierung bei Kosten der Unterkunft bei jungen Erwachsenen (U25), unzureichende Anhebung des Regelsatzes, Pauschalierung der Kosten der Unterkunft, Zurückfahren der Arbeitsförderungs-maßnahmen

In Berlin sind immer mehr Menschen von Wohnungsnot bedroht, da sich die Mieten in den Innenstadtbereichen Berlins drastisch erhöhen. Ursachen dafür sind laut Fachpublikation, Tagespresse etc. Gentrificationprozesse, die sich verstärkt in den Altbauquartieren vollziehen und auf benachbarte Quartiere übergreifen. In diesem Prozess wird es ersichtlich, dass sich im Rahmen der Unterstützungsleistungen der SozialarbeiterInnen/-pädagogInnen in den Beratungsstellen für Menschen, die von Wohnungslosigkeit bedroht sind, die Wohnungssuche erschwert bzw. des Öfteren erfolglos ist. Das bedeutet, dass zwangsläufig sich die Suche einer Wohnung auf die Randbezirke der Stadt beschränkt. Auffällig ist dabei, dass von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen aufgrund ihres sozialen und ökonomischen Status (Lebenslage) bei der Vergabe von Mietwohnungen benachteiligt sind.

Publikationen:

In Planung