Wohnen im Alter auf dem Heuberg / Eschwege

Partizipative Handlungsforschung zu Bedürfnissen und Interessensorientierungen älterer Menschen im Stadtteil Heuberg

Projektleitung: Prof. Dr. Monika Alisch, M.A. Frank Dölker, Training und Beratung
Gefördert durch: Zweckverband Diakonisches Werk Eschwege / Witzenhausen
Laufzeit: 9/2010 – 4/2011

Projektbeschreibung:
Für den Stadtteil Heubergwurden als sozialräumliche Problemlagen ein hoher Migrantenanteil von kleinräumig ca. 50 Prozent, eine hohe Konzentration von Haushalten mit sehr niedrigen Einkommen und ein sehr hoher Anteil älterer Menschen festgestellt.

Da es bereits eine Reihe stadtteilbezogenen Aktivitäten und professionelle Ideen auch für die Verbesserung der Lebensbedingungen für ältere und älter werdende Bewohner gibt, soll eine auf die Entwicklung bedürfnisorientierter Projekte gerichtete begleitende Forschung nicht nur die Barrieren, sondern vor allem die Bedingungen und Ressourcen für eine angemessene Lebensführung älterer Menschen mit und ohne Migrationshintergrund in den Blick nehmen.

Vor diesem Hintergrund sollte eine Erforschung der Bedürfnisse und Interessen der älteren Bewohner(innen) bei der Annahme ansetzen, dass die Entwicklung und Stärkung nachbarschaftlicher Unterstützungssysteme sowie der Selbstorganisation ihrer Interessen im Hinblick auf soziale Teilhabe und gesellschaftliche Partizipation ein zentraler Schlüssel zur Verbesserung der Lebensqualität der älteren Menschen in ihrem Stadtquartier ist.

Die angewendeten Forschungsmethoden sind nicht nur auf ihre analytischen Qualitäten, sondern vor allem auf ihre Praxisverwertung und Ressourcenschöpfung hin einzusetzen:

a) die in Selbsthilfe und Selbstorganisation der älteren Bewohner mit und ohne Migrationshintergrund liegenden Ressourcen zum längeren Erhalt der Gesundheit unter den Bedingungen des Lebensortes im Quartier können herausgearbeitet werden und

b) in Rückkopplung mit den lokalen Akteuren der Stadtteil/Gemeinwesen-, Alten- und Integrationsarbeit können die quartiersbezogenen Ressourcen sichtbar und nutzbar gemacht werden.

Der intendierte Forschungsprozess ist deshalb partizipativ und so angelegt, dass ein konkretes Handeln in Form der Entwicklung neuer und die bedürfnisorientierte Weiterentwicklung schon bestehender Angebote und Projekte unmittelbar abzuleiten ist.

Zur Ermittlung der Bedürfnisse und Interessen der älteren Bewohner, insbesondere der sozial benachteiligten bzw. der partizipationsunerfahrenen Bewohnerschaft werden deshalb qualitative, partizipative Methoden vorgeschlagen, die eine enge Zusammenarbeit mit den lokalen Akteuren im Stadtteil Heuberg voraussetzen, die älteren Bewohner unmittelbar in die Konzeptrealisierung einbeziehen und eine bedürfnisorientierte Auswahl geeigneter Maßnahmen/Angebote ermöglichen.
 
Publikationen:
Alisch, Monika/Dölker, Frank 2011: Lokale Governance Arrangements und die Wohnbedürfnisse älterer MigrantInnen. In: Alisch / May (Hrsg.): Integrationspotenziale in kleinen Städten – Rekonstruktion der Interessensorientierungen von Zuwanderern Band 6. Barbara Budrich Verlag. Opladen / Farmington Hills. S. 159-176.