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FachbereichSozialwesen

Evaluation des Modellprojektes „Elterncoaching“

Evaluation des Modellprojektes „Elterncoaching“

Projektleitung: Prof. Dr. Heike Herrmann
Gefördert durch: AktionMensch
Laufzeit: Dez. 2008 bis Dez. 2011
Kooperationspartner: Albatros e. V., Freier Träger der Jugend- u. Familienhilfe Lüneburg

Projektbeschreibung:

Ziele der wissenschaftlichen Begleitung und Prozessevaluation des Modellprojekts „Elterncoaching“ sind

  1. die Konzeptreflexion und –entwicklung und
  2. die Entwicklung der Methode „Coaching“ in der hier angewendeten besonderen Form.

Die wissenschaftliche Begleitung soll zu einer inhaltlichen und methodischen Weiterentwicklung der Bildung von Eltern und der bisherigen Formen der Familienhilfe sowie zu einer Verknüpfung der beiden Arbeitsfelder beitragen.

Die Methoden der Evaluation sind Experteninterviews mit den durchführenden Fachkräften, die Analyse und Weiterentwicklung der Dokumentation (z. B. Protokolle der Gruppensitzungen und des Einzelcoachings) sowie nicht-teilnehmende Beobachtung von Gruppensitzungen. Die Daten werden in Form von Aussagen und Texten erhoben. Es wird die Einbettung der Aussagen in den situativen Kontext berücksichtigt und Hintergründe der Aussagen ermittelt. Zusätzlich werden regelmäßig Beratungsgespräche mit den durchführenden Fachkräften geführt, die punktuell reflexiv in die Umsetzung des Modell-Konzepts eingreifen und die Weiterentwicklung des Projektes unterstützen. Die Evaluation ist am Modellprojekt orientiert, d. h. die Ziele und Methoden richten sich nach den Zielen und Vorgehensweisen des Projektes (Fallorientierung). Über die prozessbegleitende Reflexion werden Fehlinterpretationen vermieden. Die Evaluation findet „face-to-face“, d. h. als kommunikativer Prozess statt.

Zum Gegenstand:
Das Elterncoaching reagiert als Methode auf das Problem der zunehmenden Überforderung von Eltern in schwierigen Lebenslagen, in dem es herkömmliche Kurse des Elterntrainings mit Ansätzen aus der Sozialpädagogischen Familienhilfe verknüpft. Das Angebot ist ein offenes Angebot und in dieser Form und Weise einmalig.

Das Elterncoaching richtet sich an Eltern, die Schwierigkeiten in der Ausübung der Erziehung haben, deren Verhaltensweisen festgefahren sind und die neue Impulse und Stärkung für ihre Erziehungsaufgabe benötigen. Während der Gruppensitzungen wird eine Kinderbetreuung angeboten, um auch berufstätigen Elternteilen eine Teilnahme zu ermöglichen und gleichzeitig Kontakt zu den Kindern aufzunehmen. Übergeordnetes Ziel des Elterncoaching ist es den Teilnehmer/innen ein Lernfeld anzubieten, in dem ihr eigenes erziehendes Verhalten reflektiert und alternative Verhaltensweisen erlernt werden können.

Methoden der Arbeit mit Gruppen und des Einzelcoachings werden mit klassischen Methoden der Familienhilfe verknüpft. Der Prozess des Wissenstransfers und veränderten Handelns wird durch das Einzelcoaching begleitet. Daneben dient das Einzelcoaching dazu, spezifischere Problematiken innerhalb der Familie zu bearbeiten. Das Einzelcoaching richtet sich an alle beteiligten Erziehungspersonen und wird im Gegensatz zur Gruppenarbeit in der Familie durchgeführt.

Das Elterncoaching endet für die Teilnehmer/innen zu dem Zeitpunkt, an dem alle Beteiligten zu der Einschätzung kommen, dass keine weitere Unterstützung in dieser Form erforderlich ist. In halbjährlichen Abständen findet diesbezüglich eine Zielüberprüfung statt.