SoTL - Hochschule Fulda

Das Programm Scholarship of Teaching and Learning an der Hochschule Fulda (SoTL Fulda) bietet den Lehrenden die Möglichkeit, den Blick auf Ihre eigene Lehre zu richten. Im Vordergrund steht die wissenschaftliche Befassung mit der eigenen professionellen Lehrtätigkeit.
Derzeit werden acht Projekte aus sechs Fachbereichen gefördert.

 

Aktuelle SoTL-Projekte

Prof. Dr.-Ing. Thies Beinke
„Agiles Lernen ist mehr als fachlicher Inhalt“ (agilWI)

Die sich wandelnden Anforderungen der Berufspraxis erfordern innovative Lehransätze. Das Projekt integrierte Studierende in die Entwicklung und Durchführung neuer Lehr-Lern-Konstellationen und nutze hierzu u.a. die Ansätze Action Research und Education-Scrum. Das Ergebnis stellt eine Verbindung von Seminar und agilen Sprints dar, welche die Qualifikationsprofile des Studiengangs adressieren. Der agile Ansatz erwies sich für den Transfer von Wissen als sehr zielführend. Eine curriculare Verankerung dieses Ansatzes ist für die nachhaltige Vermittlung des agilen Arbeitens zu diskutiert.

Prof. Dr. Jens Graf
„Empirische Untersuchung zum Curriculum des Studiengangs B.Eng. Wirtschaftsingenieurwesen“ (WI_2025)

Angesichts der dynamischen Veränderungen in der Arbeitswelt und der fortschreitenden Digitalisierung ist eine Neuausrichtung des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen notwendig. Das Projekt WI_2025 zielte darauf ab, durch Online-Befragungen und qualitative Interviews mit Studierenden, Unternehmen und Alumni eine umfassende Informationsgrundlage für die Neuausrichtung zu schaffen. Die Ergebnisse betonen die Bedeutung von Schnittstellenkompetenzen und praxisnahen Studienelementen sowie den Wunsch nach einer Erweiterung des Curriculums um die Fachrichtung Produktionstechnik und Wahlmodule.

Prof. Dr. Uwe Werner
„Entwicklungsroadmap zur individuellen didaktischen Entwicklung von externen Lehrbeauftragten (ProExtern)“

Die Entwicklung von Lehrkompetenzen externer Lehrbeauftragter ist entscheidend für eine gute Ingenieursausbildung. Dieses Projekt zielte darauf ab, strukturierte und individuelle didaktische Bedürfnisse zu ermitteln und niederschwellige Weiterbildungsangebote hierzu abzuleiten. Zwei Lehrbeauftragte wurden begleitet und ihre Entwicklung anhand einer Roadmap gesteuert. Die Ergebnisse zeigen die Bedeutung verschiedener Lehrbereiche und die Wirksamkeit maßgeschneiderten Entwicklungsmaterialien. Diese strukturierten Maßnahmen förderten die kontinuierliche Verbesserung der Lehre.

Tobias Dorn M.A.
„Fachdidaktik Gesundheit in der berufschulischen Unterrichtspraxis“

Im Rahmen des SoTL-Projektes „Fachdidaktik Gesundheit in der berufsschulischen Unterrichtspraxis“ wurde das Verständnis von Didaktik unter Lehrpersonen der beruflichen Fachrichtung Gesundheit untersucht. 19 Experteninterviews gaben Einblicke in deren Unterrichtspraxis und zeigt, dass Lehrkräfte die Besonderheiten des Fachs betonen und sich primär an den vorgegebenen Ordnungsgrundlagen orientieren. Obwohl didaktische Theorien bekannt sind, finden sie oft keine Anwendung, was zu einem Mangel an theoretisch fundierter Unterrichtspraxis führt. Die Ergebnisse legen nahe, dass eine verstärkte Verbindung von Theorie und Praxis erforderlich ist, um die Praktikumsqualität für Lehramtsstudierende zu verbessern.

Prof. Dr. habil. Silke Trumpa
„quo vadis Teach ImPuls - Ein Begleitprojekt zum Aufbau der Didaktischen Werkstatt Gesundheit“

Das SoTL-Begleitprojekt zur wissenschaftlich fundierten Weiterentwicklung der Didaktischen Werkstatt Gesundheit verfolgte zwei Ziele: (1) Identifikation von Medien, die in Schulen des Gesundheitswesens eingesetzt werden, um sie in den Materialpool der Didaktischen Werkstatt aufzunehmen; (2) Verfügbarkeit von Lerngruppenbeschreibungen anhand derer Studierende der Berufspädagogik Gesundheit authentisch Unterrichtsplanungen in den Praktikumsbegleitveranstaltungen vornehmen können. Beide Ziele konnten mittels 19 Expert*innneninterviews mit Lehrkräften der Gesundheit an beruflichen Schulen in Hessen erreicht werden.

Prof. Dr. Wiebke Falk & Prof. Dr. habil. Sabine Flick
„Studentische Aneignung wissenschaftlichen Arbeitens (SAwA)“

Das Forschungsprojekt „Studentische Aneignung wissenschaftlichen Wissens (sAwA)“ untersucht, wie Studierende des Studiengangs BASA P der Hochschule Fulda wissenschaftliches Arbeiten erlernen. Ziel ist es, Bedingungen und Hindernisse dieses Aneignungsprozesses zu identifizieren, um daraus effektive Selbstlernmaterialien zu entwickeln. Das Projekt verwendet qualitative Leitfadeninterviews mit Studierenden in verschiedenen Studienphasen und analysiert diese inhaltsanalytisch. Erste Ergebnisse zeigen vielfältige Strategien und Herausforderungen, die in zwei Fachartikeln 2025 publiziert werden. Geleitet wurde das Projekt von Prof. Dr. Wiebke Falk und Prof. Dr. Sabine Flick, unterstützt durch studentische Mitarbeitende.

Prof. Dr. Annikka Zurwehme
„Begleitevaluation - Lernwirksames Blended Learning Design auf Basis des Inverted Classroom-Ansatzes“

Das Projekt zielt darauf ab, die Wirksamkeit eines Blended Learning-Konzepts in verschie¬denen Studiengängen/-phasen zu untersuchen. Unter Anwendung einer Inhaltsanalyse wur¬den 88 Lerntagebücher aus drei Bachelor-/Master-Modulen analysiert. Die Studierenden bestätigen positive Auswirkungen auf ihr Lernverhalten, z. B. durch Präsenzveranstaltungen, Anwendungsaufgaben und Methodenvielfalt. Unterschiede zwischen Bachelor- und Master-studierenden werden deutlich; alle Gruppen betonen gleichermaßen die Bedeutung für das Selbststudium und die Zufriedenheit mit dem Lehrkonzept.

Prof. Dr. Christine Domke & Prof. Dr. Christian Fischer
„Zertifikat Digitalisierung und Kommunikation. Digitalisierung, Lehrkompetenz und Reflexion interdisziplinär“