Institutionalisierte Gleichstellung
Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte
Das Amt der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an der Hochschule Fulda wird von zwei Beauftragten und ihrer Stellvertretung wahrgenommen. Die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten sind an Berufungs- und Einstellungsverfahren beteiligt, beraten die Gremien und Einrichtungen der Hochschule und initiieren Programme der Gleichstellung und Frauenförderung. Aber auch die Beratung von Student*innen, Mitarbeiter*innen, Professor*innen und Bewerber*innen gehört zum Aufgabenspektrum.
Rechtliche Grundlagen:Amsterdamer Vertrag Art. 2 und Art. 3, Grundgesetz Art. 3 Abs. 2, Hessisches Gleichberechtigungsgesetz (HGlG), Hessisches Hochschulgesetz (HHG) § 5 Frauenförderung, Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG)
Landeskonferenz der hessischen Hochschulfrauen- und gleichstellungsbeauftragten http://www.lakof-hessen.de/
Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen http://www.bukof.de/
Gleichstellungskommission
Die Gleichstellungskommission ist ein Gremium des Präsidiums mit den folgenden Aufgaben:
- Aktive (Weiter-) Entwicklung des Gleichstellungskonzeptes, des Frauenförderplans und der Zertifizierungen (z. B. TOTAL E-QUALITY) und Begleitung der Umsetzung. Gleiches gilt für gleichstellungsrelevante Zielsetzungen und Inhalte weiterer zentraler Dokumente, wie im Leitbild, in der Entwicklungsplanung und in den Zielvereinbarungen. Bei Bedarf werden Maßnahmen entwickelt und Entscheidungsvorlagen erarbeitet.
- Informationsaustausch zwischen den Mitgliedern der Gleichstellungskommission über die innerhalb der HFD stattfindenden Gleichstellungsaktivitäten und Informationsübermittlung an die unterschiedlichen Organisationseinheiten, wie Fachbereiche, Zentralverwaltung, Präsidium und erweitertes Präsidium, Senatslisten und Hochschulrat.
- Koordination der Aktivitäten der Gleichstellungsarbeit an der HFD. Mitglieder der GleiKo stimmen sich unter Berücksichtigung der Strategie und Ziele inhaltlich und zeitlich aufeinander ab. Die operativen Tätigkeiten der Gleichstellungsarbeit an der HFD tragen zur Erreichung der strategischen Ziele und externen Vorgaben bei.
- Auswertung der Ergebnisse externer Rankings (z. B. CEWS, GWK) und deren Bedeutung und Konsequenzen für die Hochschule Fulda bewerten. Bei Bedarf werden auf der Grundlage der Rankings Maßnahmen bzw. Entscheidungsvorlagen generiert.
Gleichstellungszukunftskonzept
Im Rahmen des Professorinnenprogramms III ist in 2018 das Gleichstellungszukunftskonzept der Hochschule Fulda entstanden. Bestehende Maßnahmen aus vorangegangenen Konzepten werden darin auf ihre Wirksamkeit und Nachhaltigkeit überprüft sowie zukünftige Handlungsfelder definiert.
Einen umfassenden Überblick über die Gleichstellungsarbeit der Hochschule Fulda finden Sie in dem Gleichstellungskonzept 2.0 aus dem Jahr 2013 zusammengefasst.
Gender- und diversitätssensibler Sprachgebrauch
Ein verbindlicher gender- und diversitätssensibler Sprachgebrauch ist in§ 8a der Verwaltungsgeschäftsordnung (VerwGO) der Hochschule Fulda geregelt.
Gendergerechte Berufungspolitik
Die Hochschule fördert die angemessene Beteiligung von Frauen an Auswahlverfahren und erhöht damit die Einstellungschancen von Frauen. In den letzten Jahren konnte die Anzahl der Professorinnen deutlich gesteigert werden. Aktuell liegt der Professorinnenanteil bei circa 44 Prozent (Stand: 01/2018).
- In einem Gemeinschaftsprojekt der LaKoF mit den Präsidien der hessischen Hochschulen wurden die Hessenweiten Qualitätskriterien zur Gleichstellung in Berufungsverfahren formuliert und in 2015 vereinbart.
- Ebenso wurden die Mindestvoraussetzungen für die Einstellung als Professor*in, definiert nach HHG § 62, von der Hochschule Fulda so weit ergänzt, dass Bewerbende beispielsweise aufgrund von Erziehungszeiten nicht benachteiligt werden. So werden Teilzeitbeschäftigungen von Bewerbenden im Umfang von mind. 50 Prozent an der Hochschule Fulda wie Vollzeit gewertet.
- 2012 wurde mithilfe der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten dafür Sorge getragen, dass Berufungsverfahren mehr Objektivität und Transparenz aufweisen. Diese überarbeiteten Prozesse sind im Qualitätsmanagement-System verankert.
Zur Einhaltung der Qualitätskriterien und Mindeststandards begleiten die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der Hochschule Fulda die Berufungsverfahren von der Ausschreibung bis hin zur Berufung.
Professorinnenprogramm
Hochschule Fulda zweifach erfolgreich im Professorinnenprogramm III
2018 erhält die Hochschule Fulda als einzige Hochschule für Angewandte Wissenschaften bundesweit das Prädikat „Gleichstellung: ausgezeichnet“. Damit kann sie eine vierte Anschubfinanzierung für die Erstberufung einer Frau beantragen.
In der ersten Auswahlrunde der aktuellen Phase des Professorinnenprogramms von Bund und Ländern war die Hochschule Fulda gleich zweimal erfolgreich. Nicht nur ihr Gleichstellungszukunftskonzept wurde positiv bewertet, was sie berechtigt, Fördermittel für drei Erstberufungen von Professorinnen zu beantragen. Für ihre als hervorragend bewertete geschlechtergerechte Personalentwicklung und -gewinnung auf dem Weg zur Professur wurde sie zudem als eine von zehn Hochschulen mit dem Prädikat „Gleichstellung: ausgezeichnet!“ gewürdigt.
Die Hochschule Fulda ist unter insgesamt zehn ausgezeichneten Hochschulen die einzige Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAWs) bundesweit, die dieses Prädikat erhält; unter den hessischen Universitäten und HAWs ist sie die einzige ausgezeichnete Hochschule überhaupt. Damit kann sie eine vierte Anschubfinanzierung für die Erstberufung einer Frau beantragen. Die Auszeichnung honoriert die Aktivitäten der Hochschule Fulda im Hinblick darauf, wissenschaftliche Karriere für Frauen besser planbar zu machen. Gleichzeitig soll die Zahl der Nachwuchswissenschaftlerinnen, die auf dem Weg zur Professur ausscheiden, gesenkt werden.
111 Hochschulen aus allen Bundesländern haben sich in der ersten Auswahlrunde beteiligt. 86 gleichstellungspolitische Konzepte wurden positiv bewertet.
TOTAL E-QUALITY
Um das TOTAL E-QUALITY Prädikat können sich Organisationen bewerben, die sich erfolgreich mit personal- und institutionspolitischen Maßnahmen um die Durchsetzung der Chancengleichheit von Frauen und Männern bemühen.

TOTAL E-QUALITY steht für die Etablierung und nachhaltige Verankerung von Chancengleichheit von allen Geschlechtern im Beruf und in der Wissenschaft.
Das Prädikat bescheinigt seiner Träger*in ein erfolgreiches und nachhaltiges Engagement für die Chancengleichheit von Frauen und Männern im Beruf und Wissenschaft.
Als erste hessische Hochschule hat sich die Hochschule Fulda Anfang 2009 auf das TOTAL E-QUALITY Prädikat beworben, um nach außen sichtbar für Gleichstellung einzustehen. 2012, 2015 und 2018 erhielt sie erneut das Prädikat.