Partizipative Lehrveranstaltung
Wie barrierefrei sind Fuldas Supermärkte, Restaurants und kulturellen Angebote?
Unter dem Titel „Forschen für ein barrierefreies Fulda“ besuchten im Sommersemester 2019 30 Studierende des Fachbereichs Sozialwesen ein Seminar, bei dem die Methode der partizipativen Forschung im Vordergrund stand. Gemeinsam mit Menschen aus der Zielgruppe (Menschen mit geistiger oder körperlicher Beeinträchtigung) wurden Einkaufsläden, Restaurants und Freizeitmöglichkeiten auf ihre Barrierefreiheit untersucht. Ein partizipativer Forschungsprozess, bei dem Nicht-Wissenschaftler in den Forschungsprozess einbezogen werden, fördert den Austausch und die Verständigung zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. Durch das gemeinsame Festlegen des Schwerpunktes, das Erstellen eines Beobachtungs- und Fragebogens sowie durch das gemeinsame Durchführen der Untersuchung erhöhen sich die Chance auf neue Erkenntnisse unter einem anderen Blickwinkel. Durch die Kooperation des Fachbereichs SW mit dem Hochschulprojekt RinkA sowie dem antonius Netzwerk Mensch wurden Forschungsteams gebildet, die sich über drei Monate gemeinsam den Fragen der barrierefreien Teilhabe am gesellschaftlichen Leben stellten. So wurden bspw. Drogeriemärkte in Fulda auf ihre Zugänglich- und Nutzungsmöglichkeit für Rollstuhlfahrer untersucht. Ein weiterer Schwerpunkt war die Zugänglichkeit von Gebäuden und Räumlichkeiten, die kulturelle Angebote anbieten (bspw. Museen, Theateraufführungen o.ä.) sowie die Verständlichkeit von Speisekarten in Restaurants. Nicht nur die Ergebnisse der einzelnen Forschungsgruppen, sondern auch das gemeinsame Arbeiten von Co-Forschern und Studierenden hat gezeigt, dass es zur Barrierefreiheit in Fulda noch ein weiter Schritt ist und dass es oftmals bereits kleine Stellschrauben sind, an denen gedreht werden muss, um ein Angebot, einen Supermarkt oder ein Restaurant inklusiver zu gestalten.