KI-gestützte Texterstellung

In den letzten Jahren hat sich die KI-gestützte Texterstellung als eine der innovativsten Technologien in Sachen Textproduktion erwiesen. Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) ist es möglich, qualitativ hochwertige Texte zu produzieren, ohne dass man viel Zeit oder Mühe investieren muss. Durch KI-gestützte Texterstellung wird es Menschen ermöglicht, ihre Ideen und Gedanken schneller und effizienter in Worte zu fassen.

Seit Dezember 2022 ist mit ChatGPT eine solches Werkzeug frei verfügbar und schnell zu einem Synonym für die Gesamtheit der Werkzeuge für maschinell erzeugte Texte geworden. In Bezug auf den Einsatz dieser Technologien in und an Hochschulen gibt es viele Befürchtungen, welche auch in der Hochschullandschaft und Presse heftig diskutiert wurden. Insbesondere die Anfertigung von studentischen Schriftwerken wird dabei als Problem gesehen. Da ChatGPT jedoch nicht wirklich „intelligent“ ist, sondern Texte nur auf Basis von statistischen Wahrscheinlichkeiten zusammensetzt, kann dieser Herausforderung auf verschiedene Arten begegnet werden.

  1. Aufgabenstellung
    -    Stellen Sie Aufgaben mit einem konkreten Transferbezug, möglichst zu existierenden Praxis-partnern.
         Dazu hat ChatGPT kaum Informationen und verliert sich in leicht erkennbare  Floskeln.
    -    Nehmen Sie Bezug auf aktuelle Themen. Die Datenbasis von ChatGPT ist nicht aktuell.
         Ganz aktuelle Themen sind dem System unbekannt.
  2. Quellenanalyse
    -    ChatGPT kennt keine Fakten! Überprüfen Sie bei der Bewertung der Arbeiten die Quellen, insbesondere
         Literaturverweise und die Verwendung im Text. ChatGPT kann täuschend echte Verweise erzeugen, die
         aber nahezu immer „erdacht“ sind. Zitate und deren Quellen werden generiert!
    -    Wenn das Literaturverzeichnis durch die Studierenden erstellt wurde, ist die Literatur korrekt, jedoch
         werden die Verweise innerhalb des Textes generiert. ChatGPT hat keine Kenntnis von den Quellen.
  3. Stilanalyse
    -    Maschinell erzeugte Texte sind verblüffend fehlerfrei. Sowohl Orthografie als auch Grammatik sind
          nahezu perfekt. Mit steigendem Fachbezug oder Anforderungen an Transferleistung nehmen floskelhafte
         Texterstellungen zu.
    -    Maschinen habe keine eigene Meinung. Prüfen Sie, ob die Texte neue Erkenntnisse oder reflexive Anteile
         enthalten.

Generell können derzeit die Systeme nur Inhalte reproduzieren. Es ist keine Kreativität enthalten. Genau diese Kreativität zeichnet aber das Verfassen von wissenschaftlichen Texten aus. Vermeiden Sie deshalb Aufgabenstellung, die nur Reproduktion verlangen. Bei allen Bedenken können diese Systeme auch sinnvoll eingesetzt werden. Sie übernehmen die Erstellung von Standardtexten, können Alternativen und Verbesserungen an Texten anbieten. Auch die Bewertung von Texten nach vorgegebenen Kriterien ist möglich. Weiterhin können diese Systeme Fehler in eigenen Arbeiten aufzeigen und erklären, insbesondere in der Programmierung. Dadurch können ChatGPT & Co nutzbringend in der Lehre eingesetzt werden. Wichtig ist dabei die Kompetenz der Studierenden Potenziale und Grenzen der Software zu kennen und sie bei der Nutzung berücksichtigen zu können. Damit werden sie Teil des wissenschaftlichen Arbeitens und unterliegen auch den Anforderungen an „Gute wissenschaftliche Praxis“.

Weiterführende Links

Hochschulforum Digitalisierung

Das Hochschulforum Digitalisierung hat ein Dossier zur Thematik "Generative KI" sowie eine kommentierte Linksammlung veröffentlicht, die unter folgenden Links zu finden sind:

Dossier Generative KI
Welche Rolle spielen ChatGPT und weitere, generative KI-Tools für die Zukunft der Hochschullehre? Was bedeutet die rasante Entwicklung für Kompetenzerwerb und Prüfungen?

ChatGPT im Hochschulkontext - eine kommentierte Linksammlung

Prompt-Labor – Generative KI in der Hochschullehre
Das Hochschulforum Digitalisierung (HFD) und der KI-Campus bieten in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten mit dem „Prompt-Labor“ einen umfangreichen Experimentierraum für Hochschulangehörige an.

 

Vorträge Virtuelles Kompetenzzentrum VK:KIWA

Vorträge Virtuelles Kompetenzzentrum VK:KIWA

KI-Schreibtools: Implikationen für die Prüfungspraxis an Hochschulen
Dr. Anika Limburg (Leiterin des LehrLernZentrums der Hochschule RheinMain)
Dr. Isabella Buck (Schreibwerkstatt am LehrLernZentrum der Hochschule RheinMain)

 

 

Vorträge der dghd-Reihe "KI in der Hochschullehre"

Vorträge der dghd-Reihe "KI in der Hochschullehre"

Was ist ChatGPT und wie funktioniert es? – Und welche ähnlichen Tools gibt es?
Prof. Dr. Doris Weßels, FH Kiel
27.01.2023 findet von 14:00 – 15:00 Uhr

ChatGPT für Nicht-Informatiker*innen: Schlüssel zum Verstehen der künstlichen Intelligenz und ihre Anwendungen in der Hochschullehre
Dr. Thomas Arnold, TU Darmstadt, FB Informatik
10. Februar 2023, 13:00 - 14:30 Uhr

Wozu sind wir hier? Eine wertebasierte Reflexion und Diskussion zu ChatGPT in Forschung und Lehre
Prof. Dr. Gabi Reinmann
22. Februar 2023, 12:00 - 13:00 Uhr

ChatGPT als kognitives Werkzeug - Wie können wir bei Studierenden den Erwerb von 'higher order skills' fördern?
Prof. Dr. Christian Spannagel
13. März 2023,  12:30 - 14:00 Uhr

Lehren und Prüfen mit textgenerierenden KI-Tools
PD Dr. Ulrike Hanke
20. März 2023, 12:00 - 13:30 Uhr

KI ist mehr als text- und bildgenerierende Chatbots
Prof. Dr. Niels Pinkwart
19. April 2023, 11:00 - 12:30 Uhr

Wie sag ich’s meiner KI? Hintergründe und Prinzipien zum Prompting bei ChatGPT
Prof. Dr. Michael Kipp
10. Mai 2023, 13:00 - 14:00 Uhr

KI-Policy Making an Hochschulen: Erfahrungsbericht und Austausch
Dr. Lisa David
31. Mai 2023, 13:00 - 14:00 Uhr

Wissenschaftliches Arbeiten und Wissenschaftssozialisation unter Bedingungen von KI-Sprachtools
Dr. Isabella Buck & Dr. Anika Limburg
14. Juni 2023, 13:00 - 14:30 Uhr

Feedback-Tools im Spannungsfeld zwischen Studierendenautonomie und Konformitätsdruck im Lernen
Jun.-Prof. Dr. Sebastian Weydner-Volkmann
28. Juni 2023, 11:30 - 12:30 Uhr

Kann das Recht die KI zähmen? Rechtliche Einschätzung und Datenschutzfragen zu textbasierter KI in der Lehre
Ass. jur. Jan Hansen
13. Juli 2023, 12:00 - 13:00 Uhr

Zukunftskompetenz und KI-Kompetenz – alter Wein in neuen Schläuchen? Eine kritische Analyse
Prof. Dr. Marco Kalz
19. September 2023, 12:30 - 14:00 Uhr

 

Vorträge der HessenHub Impulsreihe „KI for Education: Wie Künstliche Intelligenz die Hochschullandschaft verändert“

Vorträge der HessenHub Impulsreihe „KI for Education: Wie Künstliche Intelligenz die Hochschullandschaft verändert“

Eine Teilnahme an der Impulsreihe ist kostenfrei und auf maximal 300 Teilnehmende pro Veranstaltung limitiert. Die Impulsreihe wird von den HessenHub-Teilprojekten an der Frankfurt University of Applied Sciences, der Technischen Hochschule Mittelhessen sowie der Justus-Liebig-Universität Gießen organisiert und adressiert vor allem Lehrende an hessischen Hochschulen.

Die Anmeldung erfolgt über ein Webformular an der Frankfurt University of Applied Sciences und ist bis zwei Tage vor dem jeweiligen Veranstaltungsbeginn möglich. Alle Termine finden als Online-Formate über ZOOM statt. Einzelne Veranstaltungen werden aufgezeichnet.

Sie finden alle Informationen auch auf dem Flyer zur Impulsreihe.
 

Künstliche Intelligenz: Aktuelle Entwicklungen und Auswirkungen für den Hochschulbereich

Datum

 29.03.2023 – 15:00 – 16:30 Uhr

Referent*innen

Prof. Gabriela Alves Werb (Frankfurt UAS)

Ph. D. & Dr. Sarah Malewski (Frankfurt UAS)

Beschreibung

Dieser Vortrag bietet einen Einblick über den aktuellen Stand von KI-Anwendungen und ihre Einsatzgebiete. Wir erklären, wie diese Anwendungen lernen und gehen auf ihre Potenziale und Grenzen ein. Zudem beleuchten wir ihre praktischen Implikationen für die Forschung und Lehre und diskutieren diese aus verschiedenen Perspektiven mit den Teilnehmenden.

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Future Skills im Zeitalter von KI

Datum

 20.04.2023 – 16:00 – 17:30 Uhr

Referent*innen

Prof. Dr. Michael Guckert (THM)

Beschreibung

Neue Entwicklungen aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz wie das prominente Beispiel ChatGPT ermöglichen völlige neue Anwendungen in Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft. Ein aktiver gestalterischer Umgang mit Künstlicher Intelligenz wird somit zunehmend zu einer wesentlichen Kompetenz. Im Besonderen entstehen neue Chancen und Herausforderungen für Lehre und Studium. Im Vortrag werden Antworten auf die folgenden Fragen diskutiert:

  • Welche Kompetenzen brauchen Studierende und Lehrende im Umgang mit ChatGPT und Co.?
  • Welche Skills brauchen Studierende und Lehrende in Zukunft?
  • Wie kann KI dazu beitragen, Studierenden die Fähigkeiten/Schlüsselkompetenzen beizubringen, die für die Zukunft in einer digitalisierten Welt wichtig sind?
  • Kann KI die Studierenden in ihrem individuellen Lernprozess unterstützen?

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ChatGPT et al. – Implikationen des Natural Language Processing für eine zukunftsfähige Prüfungskultur

Datum

 09.05.2023 – 16:00 – 17:30 Uhr

Referent*innen

Dr. Anika Limburg (HRSM)

Beschreibung

Die Implikationen von Tools wie ChatGPT für das hochschulische Bildungswesen werden derzeit viel diskutiert. Während manche Hochschulen bereits die Nutzung solcher Tools im Prüfungskontext verboten haben, wird sie andernorts im Sinne einer Mensch-Maschine-Interaktion empfohlen. Gleichzeitig hat die Suche nach innovativen Prüfungsformaten und sinnvollen -modalitäten begonnen, die den technologischen Entwicklungen Rechnung tragen und die Zukunftsfähigkeit des hochschulischen Prüfungswesens gewährleisten sollen. In diesem Vortrag werden sowohl die Probleme und Befürchtungen, beispielsweise vor einem Verlust der Prüfungsgerechtigkeit und der Unterwanderung von Lernprozessen beleuchtet, als auch die ersten vielversprechenden Ansätze vorgestellt, mit denen KI-Tools Hochschullehre und Prüfungswesen bereichern können.
Im Vortrag werden u. a. die folgenden Fragen erörtert:

  • Welche Auswirkungen hat KI auf die Prüfungskultur: Prüfungsformate, -leistungen, -aufgabenstellungen, -bewertungen?
  • Welche Vorteile bietet es Lehrenden im Kontext von Prüfungen (Erstellung von MC-Fragen, Bewertungsmatrix)?
  • Wo entstehen womöglich Gefahren in Bezug auf die Prüfungskultur an deutschen Hochschulen?
  • Was bedeutet ChatGPT für das Urheberrecht und Plagiate?

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Künstliche Intelligenz in der Hochschullehre: Didaktische Implikationen und konstruktiver Einsatz in der Lehrpraxis

Datum

 12.06.2023 – 16:00 – 17:30 Uhr

Referent*innen

Prof. Dr. Christian Spannagel (PH Heidelberg)

Beschreibung

Ende 2022 hat die Veröffentlichung des KI-Systems ChatGPT Lehrende an Schulen und Hochschulen aufgerüttelt: Das Sprachmodell ist in der Lage, Antworten auf Fragen in natürlicher Sprache zu geben, beispielsweise bei der Bearbeitung von Hausaufgaben oder der Lösung von Klausuren. Dabei ist das leistungsstarke Werkzeug nur der Anfang einer Entwicklung, die auf das Bildungssystem 'zurollt'. Schnell wurden Rufe nach einem Verbot solcher Systeme laut.
In dem Vortrag wird der konstruktive Umgang mit KI-Systemen in der Lehre jenseits von Verboten behandelt. Dabei werden folgende Fragen beantwortet:

  • Wie ändern sich Lernziele vor dem Hintergrund der Verfügbarkeit von KI-Systemen?
  • Wie können Studierende und Lehrende KI produktiv einsetzen?
  • Und wie kann man Problemen und Herausforderungen begegnen?

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Digitalität für alle!

Datum

 26.06.2023 – 16:00 – 17:30 Uhr

Referent*innen

Prof. Dr. Kati Hannken-Illjes (Philipps-Universität Marburg)

Beschreibung

Digitale Kompetenzen und die Fähigkeit die Bedingungen von Digitalität zu reflektieren sind grundlegend für alle Studienbereiche und eine wichtige Voraussetzung für die meisten Tätigkeitsfelder. Der Vortrag zeigt am Beispiel des MarSkills-Studienbereichs der Phillips-Universität Marburg wie diese Angebote so curricular aufgenommen werden können, dass alle BA-Studierenden sie nutzen können. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem Marburg-Modul als interdisziplinärem Projektmodul.

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ChatGPT und Konsorten – Segen oder Fluch für die Hochschullehre. Antworten aus prüfungsrechtlicher und didaktischer Sicht

Datum

 12.07.2023 – 16:00 – 17:30 Uhr

Referent*innen

Prof. Dr. Ingo Striepling (OTH Regensburg)

Beschreibung

KI wie ChatGPT ist momentan in aller Munde. Kolleg:innen streamen Live-Tests anhand alter Klausuren und attestieren der KI, dass sie bestanden hätte. Das gleiche gilt für Eignungstests. Ist das die schöne neue Welt? Eigentlich ist die Idee, andere für sich arbeiten zu lassen, gar nicht neu. Brisant ist nunmehr aber die rasante Geschwindigkeit, mit der passable Ergebnisse generiert werden können. Welche Auswirkungen hat das auf unsere Lehrveranstaltungen und Prüfungen? Können wir an den bisherigen Formaten festhalten? Wie kann die Nutzung von z. B. ChatGPT verhindert werden? Oder sollten wir besser fragen: Wie können wir unsere Studierenden anleiten, KI intelligent zu nutzen? Der Beantwortung dieser Fragen wollen wir uns im Rahmen von Inputs und Diskussion nähern.

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