25 Tage auf der Flucht

14.02.2017
Zidane Al-Ali nimmt am Programm zur Studienvorbereitung teil
Zidane Al-Ali nimmt am Programm zur Studienvorbereitung teil. Foto: Hochschule Fulda

Bei seiner Ankunft in Fulda sprach Zidane Al-Ali kaum ein Wort Deutsch. Inzwischen steht er kurz vor dem Fortgeschrittenen-Level C1 - und hat einen großen Wunsch.

Als Zidane Al-Ali beschloss, seine Heimat Syrien zu verlassen, wollte er erst einmal nur nach Europa. Viele Freunde von ihm lebten da bereits in Deutschland. Zusammen mit seinem Cousin und einem Freund beschloss er, ebenfalls nach Deutschland zu flüchten. Im Oktober 2015 machten sich die drei auf den Weg. Über die Türkei, Griechenland, Mazedonien, Serbien, Kroatien, Slowenien und Österreich erreichten sie nach 25 Tagen schließlich Deutschland. Umzukehren war in dieser Zeit keine Option. „Die Situation in Syrien war schrecklicher als die Flucht“, sagt Al-Ali.

Inzwischen ist er als Flüchtling anerkannt und wohnt seit mehr als einem Jahr in Fulda. Als er ankam, konnte er kein Wort Deutsch, sagt Al-Ali. Doch er sprach Englisch und beherrschte dadurch bereits die lateinische Schrift. Das half ihm dabei, Deutsch zu lernen.

In Syrien hat er Lebensmitteltechnologie studiert und seinen Bachelor gemacht. Jetzt würde er gern weiterstudieren oder arbeiten. Seit April letzten Jahres nimmt er deshalb an einem Programm zur Studienvorbereitung an der Hochschule Fulda teil. Im dazugehörigen Sprachkurs hat er bereits das Niveau B2 für Fortgeschrittene erreicht. Sein Ziel ist es, C1 zu erreichen, die zweithöchste Stufe.

Die Atmosphäre an der Hochschule gefällt ihn gut, er hat Freunde gefunden und eine Wohnung. Doch wenn er für das neue Jahr einen Wunsch frei hätte, müsste er nicht lange überlegen. Er vermisst seine Eltern, die in Damaskus leben. Seit seiner Flucht hat er sie nicht mehr gesehen. „Ich würde mich gern mit meiner Familie treffen“, sagt Al-Ali. „So bald wie möglich.“

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