Ausstellung „Kinder im KZ Theresienstadt“

19.06.2017

Am 14.06.2017 eröffnete Frau Edith Erbrich, geb. Bär, die Ausstellung „Kinder im KZ Theresienstadt“ des Fachbereichs Sozialwesen.

Frau Erbrich, Jahrgang 1937, wuchs im Frankfurter Ostend auf, wurde während der Bombenangriffe verschüttet und schließlich im Jahr 1945 gemeinsam mit ihrer Schwester, ihrem Cousin und ihrem Vater als „Halbjüdin“ in das KZ Theresienstadt deportiert. Mit diesem letzten großen Transport aus Frankfurt/Main wurden 616 Menschen  deportiert.
Die Familie Bär wurde dort getrennt, Edith, zu diesem Zeitpunkt 7 Jahre, 3 Monate alt, musste schließlich ohne ihre Familie den KZ Alltag meistern und überleben.

Edith Erbrich und ihre Familie wurde am 08. Mai 1945 befreit. Die Deportation in das KZ Auschwitz und damit die  endgültige Vernichtung war für den 09. Mai 1945 vorgesehen.

Frau Erbrich schilderte in ihrer Eröffnungsrede nicht nur das Leben im KZ Theresienstadt, sondern auch das Leben als sog. Halbjüdisches Mädchen in Frankfurt/Main. Die rund 100 ZuhörerInnen waren vor allem von den Berichten über die „Beugehaft“ ihrer Mutter erschüttert. In unmittelbarer Nähe der heutigen Einkaufsstrasse Zeil in Frankfurt/Main wurde Frau Erbrichs Mutter mutmaßlich 3 Wochen (erfolglos) festgehalten und gefoltert, um in die Scheidung von ihrem jüdischen Ehemann einzuwilligen.

Frau Erbrich führte das Auditorium schließlich durch die Wanderausstellung, die der Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945 e.V. gestaltet hat. Die Ausstellung läßt indirekt über Zeichnung und Gedichte, aber auch direkt über Schilderungen die Betroffenen zu Wort kommen und ermöglicht so eine individuelle intensive Beschäftigung mit den Exponaten und dem Thema.

Die Ausstellung kann bis zum 12.07.2017 im Foyer der Hochschul- und Landesbibliothek auf dem Campus der Hochschule Fulda kostenfrei besucht werden.

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