Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit
31.01.2019Die Hochschule Fulda und Arbeiterkind.de haben einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Ziel der bundesweit tätigen gemeinnützigen Organisation ist es, mehr Schülerinnen und Schüler aus nichtakademischen Familien zum Studium zu ermutigen und beim Übergang von der Schule ins Studium sowie im Studienalltag zu begleiten. Dazu arbeitet sie unter anderem mit Kooperationspartner*innen aus Bildung und Wirtschaft zusammen.
Von dem an der Hochschule Fulda neu eingerichteten regionalen Büro aus pflegt die Organisation künftig ihre Kooperationen in Hessen und Süddeutschland und baut neue Partnerschaften auf. Ansprechpartnerin ist Ellen Herzog. Sie hat selbst an der Hochschule Fulda studiert und zuvor in Frankfurt für Arbeiterkind.de gearbeitet.
Die Hochschule Fulda ist die erste Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hessen, an der es ein Büro von Arbeiterkind.de gibt. Weitere Büros mit anderen inhaltlichen Schwerpunkten sind an den Universitäten in Frankfurt und Gießen. Darüber hinaus gibt es zahlreiche lokale Gruppen von Arbeiterkind.de, in denen sich bundesweit etwa 6000 Ehrenamtliche engagieren und sich bedarfsorientiert um die Anliegen von Studierenden und Studieninteressierten kümmern. Die Arbeiterkind-Gruppe in Fulda trifft sich regelmäßig zu einem offenen Treff und ist per E-Mail an fulda@arbeiterkind.de zu erreichen.
„Fachhochschulen und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften leisten einen wichtigen Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit. Studierende in erster Generation nutzen bei uns ihre Chancen zum Bildungsaufstieg. Insofern fühlen wir uns den Zielen von Arbeiterkind.de sehr verbunden“, erläutert Hochschulpräsident Prof. Dr. Karim Khakzar die Beweggründe für die Kooperation. Und Prof. Dr. Kathrin Becker-Schwarze, Vizepräsidentin für Lehre und Studium, ergänzt: „Die Hochschule Fulda hat sich zum Ziel gesetzt, Studierende aus Nicht-Akademikerfamilien zu fördern. Dazu gehört auch, dass wir uns verstärkt für die Vermittlung von Stipendien einsetzen.“ Aus diesem Grund hat die Hochschule Fulda im vergangenen Jahr den Tag des Stipendiums ins Leben gerufen, an dem die Zentrale Studienberatung über die verschiedenen Fördermöglichkeiten informiert und bei Auswahl und Bewerbung unterstützt. „Arbeiterkind.de ist hier eine wertvolle Ergänzung des Angebots.“
Wenngleich das Bildungsniveau in Deutschland insgesamt gestiegen ist und es immer mehr akademisch Qualifizierte gibt, entscheidet hierzulande noch immer die soziale Herkunft über den Bildungsweg: Von 100 Kindern aus Akademikerfamilien beginnen statistisch gesehen 79 ein Hochschulstudium. Aus Nicht-Akademikerfamilien gehen 27 von 100 Kindern studieren, fand eine Untersuchung des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) zur Hochschulbeteiligung in Deutschland im vergangenen Jahr heraus.
Gründerin und Geschäftsführerin von Arbeiterkind.de ist Katja Urbatsch. „Dank der Kooperation können wir unsere Beziehungsarbeit vor Ort verstärken und unseren Einsatz für Chancengleichheit auf eine breitere Basis stellen“, sagt sie. Arbeiterkind.de ist im Jahr 2008 zunächst als Website entstanden und dann rasch zur größten deutschen gemeinnützigen und spendenfinanzierten Organisation für Studierende der ersten Generation herangewachsen.
Die Vision von Arbeiterkind.de ist, dass in Deutschland jedes Kind aus einer nicht-akademischen Familie mit geeigneter Qualifikation die Chance auf einen Bildungsaufstieg hat. Deshalb ermutigt die gemeinnützige Organisation Schülerinnen und Schüler, die das wollen, ein Studium aufzunehmen, und unterstützt sie auf dem Weg zum Studienabschluss und Berufseinstieg.
Ellen Herzog ist Ansprechpartnerin im Büro von Arbeiterkind.de an der Hochschule Fulda. Sie ist erreichbar unter 0661 9640-1729, mobil unter 0159 01296224 und per E-Mail an herzog(at)arbeiterkind.de.
Für Studieninteressierte und Studierende ist die erste Anlaufstelle die lokale Gruppe von Arbeiterkind.de in Fulda.