Dr. Mark Terkessidis: Amnesien von Rassismus und Antirassismus in Deutschland

02.04.2018

Die deutsche Diskussion über Rassismus ist zerstückelt: Wenn „etwas“ passiert, meist Gewalt oder Rechtsextremismus, dann erlebt das Thema eine Konjunktur.

Dazwischen aber wird kaum kontinuierlich dazu gearbeitet und geforscht, die historische Seite bleibt zumeist komplett unterbelichtet. Oft ist es immer noch schwierig, rassistische Alltagserfahrungen überhaupt anzusprechen - schnell gelten die Betroffenen als „überempfindlich“. Allerdings besitzt auch der Antirassismus hierzulande keine Kontinuität: Die vergangenen Arbeiten zu Herkunft, Strukturen, Geschichte und Erscheinungsformen werden immer wieder vergessen - die Debatte scheint in jeder Generation mit den eigenen Erfahrungen wieder von Neuem zu beginnen. Im Vortrag geht es um die Beschaffenheit des Rassismus in Deutschland, aber auch um seine strukturelle Seite über die Betroffenheit hinaus. 

 

Gastvortrag am Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften, 16. Mai 2018, 18 Uhr, Raum P217

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