Ganz dickes Eis!

13.02.2018

Unser Job ist... International. Interdisziplinär. Interesessant. Annika Salzmann und Claire Holch vor dem Rathaus im finnischen Kuopio.

Quelle: Hochschule Fulda/Claire Holch.

Wie zwei Fachbereiche von einer gemeinsamen Dienstreise profitieren.

Annika Salzmann und Claire Holch, Koordinatorinnen für Internationales an den Fachbereichen Pflege und Gesundheit (PG) und Oecotrophologie (OE), besuchten Anfang Februar bei tiefen Minusgraden die University of Eastern Finland (UEF) in Kuopio. Die Hochschule liegt inmitten der ostfinnischen Seenplatte, „in the middle of (k)nowhere“, wie die UEF wirbt, und ist ein langjähriger Kooperationspartner im Rahmen des Erasmus Programms. In den vergangenen sieben Jahren haben insgesamt zehn Studierende aus den Masterstudiengängen Public Health und Public Health Nutrition ein Auslandssemester an der UEF verbracht. Sie alle haben von durchweg positiven Erfahrungen berichtet; darunter waren die gesichteten Polarlichter während der über das Erasmus Student Network organisierten Exkursionen ins nördliche Lappland meist das absolute Highlight – im wahrsten Sinne des Wortes. Aber auch viele andere Erlebnisse funkeln noch lange in der Erinnerung der Wiederkehrer, ob es das Kennenlernen der finnischen Sauna-Kultur oder eine typisch nordisch-winterliche Freizeitaktivität wie Schlittschuhlaufen auf den umliegenden zugefrorenen Seen ist.

Ein Auslandssemester in Kuopio lohnt sich natürlich unbedingt auch fachlich, denn das Institute of Public Health and Clinical Nutrition an der Faculty of Health Sciences der UEF hat etwas zu bieten: Einen rein englischsprachigen Master Public Health mit den vier Schwerpunkten “Globe, Culture and Public Health”, “Epidemiology”, “Public Health Nutrition” und “Health Promotion in Nursing Science”. Außerdem können englischsprachige Module anderer Abteilungen, wie dem Department of Nursing Science oder dem Department of Health and Social Management, belegt werden. So haben Austauschstudierende eine große Wahlmöglichkeit.

Außerdem bietet die UEF jährlich eine zweiwöchige internationale Summer School mit Fachbezug an, die sich an Masterstudierende, Promovierende sowie wissenschaftliche Mitarbeiter*innen richtet.

Auch für Annika Salzmann und Claire Holch hat sich die Reise in den hohen Norden rentier...t. Der gemeinsame Gastbesuch hat die Zusammenarbeit zwischen den Fachbereichen gestärkt, davon sind die beiden überzeugt. „Der Kolleginnenaustausch auf einer solchen Ebene ist sehr gewinnbringend, und zwar für die persönliche Entwicklung, für die Fachbereiche, aber auch für die Hochschule als Ganzes.“, findet Annika Salzmann, und fährt fort: „Wir können viel voneinander lernen! Beispielsweise bietet der Fachbereich OE seit 2007 den internationalen Masterstudiengang International Food Business and Consumer Studies an. Die Erfahrungen der Kollegin Holch, die als Studentin dieses Programms aus zwei Perspektiven reflektieren kann, sind für meine Tätigkeiten im Zusammenhang mit der Planung unseres neuen internationalen Bachelorstudiengangs International Health Sciences eine enorm hilfreiche Informationsquelle.“

Tiefgründige Gespräche über die Internationalisierungsprozesse der Fachbereiche führten die beiden bereits während eines Blaubeersafts im Flieger (das finnische Pendant zum Tomatensaft), während gemeinsamer Kaffeepausen (und davon machen die Finnen viele), während eines Saunagangs, oder während des Enteisungsvorgangs der Finnair-Maschine vor dem Rückflug.

Was die UEF in Kuopio zu einem besonderen Hochschulpartner macht? Es sind vor allem auch die vielen kleinen Dinge, die Sympathie erwecken: Man/ Frau bringt, wie in vielen nordischen Ländern, Wechselschuhe – gerne auch Hausschuhe – mit an den Arbeitsplatz. Den ganzen Tag in dicken Winterstiefeln zu stecken, ist ja nichts... Spannende Unterschiede gab es auch in der Studienorganisation: Zum Beispiel werden Hausarbeiten in korrigierter Fassung auf der elektronischen Lernplattform veröffentlicht. Ist das vielleicht ein Best Practice Beispiel für eine Verstärkung des Lerneffekts und mehr Transparenz unter den Kommiliton*innen?

Auch die Herzlichkeit und der Humor der finnischen Kolleg*innen sind bemerkenswert. Auf unsere wohlvorbereitete Anfrage nach weiteren Plätzen für den Studierendenaustausch erwiderte Annika Männikkö, Koordinatorin für Internationales an der UEF: “Sure, your students are most welcome! We are like a dog – wagging happily with the tail that someone wants to play with us!”

Die Studierenden der Fachbereiche PG und OE können sich auf einen Gastdozenten der UEF freuen: Sohaib Khan, Assistant Professor, unterrichtet zu Themen im Bereich International Health, insbesondere Public Health in humanitarian crisis situations, und kommt auf Einladung gerne für einen Gegenbesuch an die Hochschule Fulda.

Annika Salzmanns zusammenfassende Botschaft lautet: „Als Koordinatorin für Internationales setze ich mich natürlich für die Auslandsmobilität der Studierenden ein, aber gerne möchte ich auch die Belegschaft motivieren. Verlassen Sie kurzzeitig Ihren Arbeitsplatz, tauschen Sie sich mit unseren europäischen Partnern aus, teilen Sie Ihr Wissen und holen Sie sich Inspiration – sie begeben sich damit nicht auf dünnes Eis, jedenfalls nicht im Winter in Kuopio!“

Weitere Informationen über die UEF finden Sie hier.

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