„Gewalt in der Pflege“ – Online-Fachtag mit großer Resonanz

30.03.2021

Foto: Adobe Stock/Africa Studio - stock.adobe.com

12. März 2021 Köln / Der erstmals durchgeführte Online-Fachtag zum Themenkomplex „Gewalt in der Pflege“ zeigte mit einer Teilnehmendenzahl von über 250 Personen aus den Bereichen Pflegepraxis, Pflegewissenschaft, Pflegepädagogik und weiteren Akteuren des Gesundheitswesens, die Aktualität und Bedeutung des Themas.

Der im Rahmen des Gewaltpräventionsprojektes PEKo veranstaltete Fachtag befasste sich vorrangig mit der stationären Langzeitpflege, griff den Themen-komplex allerdings auch für weitere Pflegesettings auf.

Zu Beginn gab es Vorträge zweier Expert*innen zum Thema Gewalt in der Pflege. Nach dem Vortrag „Gewalt und Aggression unter Bewohner*innen - ‚Herausforderungen‘ für präventives Handeln?“ von Prof. Dr. Thomas Görgen von der Deutschen Hochschule der Polizei, Münster, wurde das Gewaltpräventionsprojekt PEKo durch Prof. Dr. Beate Blättner von der HS-Fulda vorgestellt. Beide Vorträge verdeutlichten, dass der Umgang mit Gewalt ein alltägliches Phänomen in Pflegeeinrichtungen darstellt und es Anstrengungen aller Beteiligten bedarf, um das Thema zu enttabuisieren und dadurch einen nachhaltigen Kulturwandel in den Einrichtungen herbeizuführen.

Wie dies praktisch gelingen kann stellten anschließend Vertreter*innen der am Gewaltpräventionsprojekt PEKo beteiligten Einrichtungen in beeindruckenden Praxisberichten vor. Hierbei wurde deutlich, dass es eines gemeinschaftlichen, „partizipativen“ Ansatzes bedarf, um eine Gewalt-sensible Praxiskultur für alle Beteiligten einzuführen und nachhaltig zu verankern. Die individuell unterschiedlichen Ansätze umfassen z.B. die Sensibilisierung mittels eigens konzipierter Schulungen und Poster, die Schaffung von Handlungssicherheit durch Leitfäden oder eine konzeptionelle Verankerung durch einrichtungsspezifische Gewaltpräventionskonzepte. Auch spezielle Vertrauensteams, an die sich alle Beteiligten wenden können, wurden von teilnehmenden Einrichtungen eingeführt.

Das abschließende Expert*innengespräch mit Vertreter*innen aus den am Projekt PEKo teilnehmenden Einrichtungen, Wissenschaftler*innen sowie Vertreter*innen der Kostenträger und Berufsgenossenschaft vertiefte die Frage, wie Gewaltprävention nachhaltig gelingen kann. Es wurde im Austausch mit dem Publikum diskutiert, welche Voraussetzungen es braucht, um das Thema Gewalt in der Pflege zu enttabuisieren und wirksame Maßnahmen einzuführen.

Die Teilnehmenden waren sich einig, dass partizipative Interventionen wie PEKo der Schlüssel für Kulturveränderungen sind, dass aber auch organisatorische, zeitliche und personelle Ressourcen nötig sind, um Gewaltprävention im Gesundheitswesen zu etablieren.

Weitere Informationen zum Projekt:

PEKo gegen Gewalt

HS- Fulda- PEKo

Kontakt:

Prof. Dr.

Beate Blättner

Gesundheitsförderung

zurück