ICEUS-Seniors absolvieren Model United Nations im Online-Format

11.03.2021
ICEUS-Studierende bei Online-Konferenz Alberta Intercollegiate Model United Nations der Mac Ewan University in Kanada

Online-Konferenz. Bearbeitung: JS / HS Fulda

Studierende von acht Universitäten haben gemeinsam sechs Resolutionen, im Rahmen des UN-Planspiels AIMUN der MacEwan University in Kanada, erarbeitet.

Die Vereinten Nationen kommen ins eigene Wohnzimmer! Das hieß es für 23 Studierende des Studiengangs „Intercultural Communication and European Studies“ (ICEUS) des Fachbereichs Sozial- und Kulturwissenschaften (SK) am vergangenen Wochenende. Beim Alberta Intercollegiate Model United Nations (AIMUN), einem UN-Planspiel, hatten die Studierenden die Rollen verschiedener Staaten bei den UN inne. Dazu hatten sie deren politische Positionen umfassend recherchiert und sich intensiv vorbereitet. Die Fuldaer Studierenden vertraten die elf Länder Russland, Brasilien, Südkorea, Neuseeland, Schweiz, Finnland, Kolumbien, Indien, Australien, Schweden und Costa Rica. Der UN-Club der MacEwan University Edmonton (Kanada) hatte zu der internationalen Konferenz geladen, die aufgrund der Pandemie online stattfand. So trafen die ICEUS-Seniors an zwei Abenden auf Studierende der University of Guelph-Humber Ontario (Kanada), der Petro Mohyla Black Sea National University, der National University Kyiv Mohyla Academy und der Ukraine Catholic University (alle drei Ukraine), der ITESO – Universidad Jesuita de Guadalajara und der Universidad Iberoamericana, Leon (beide Mexico). Gemeinsam erarbeiteten und verabschiedeten sie sechs Resolutionen zum Thema „Climate Change: Mitigating its economic, environmental and social effects“ und konnten dabei wertvolle Erfahrungen im Verhandeln und internationaler Diplomatie machen.

Die Konferenz begann am Samstag spätnachmittags deutscher Zeit (aufgrund der unterschiedlichen Zeitzonen, in Kanada war es 9.00 morgens) mit einer Eröffnungszeremonie. Dr. Melike Schalomon, Dekanin der Faculty of Arts and Science der MacEwan University, forderte alle Teilnehmer auf, eine globalere Perspektive einzunehmen, sich mit internationalen Themen vertraut zu machen und stets kritisch zu reflektieren. Sie betonte darüber hinaus die Wichtigkeit von Kooperation und gegenseitigem Verständnis sowie von gemeinsamem Handeln. Weitere Grußworte kamen von Sean Waddingham, dem Präsidenten der Students’ Association der MacEwan University, sowie von Dr. Chaldeans Mensah, Faculty Advisor des UN-Clubs der MacEwan University. Es folgte eine ausführliche Präsentation zum Konferenzthema der Aktivistinnen Maryam and Nivaal Rehman, die „The World with MNR“ gegründet haben, ehe die Studierenden selbst aktiv werden konnten.

Roll Call, Reden und Verhandeln

Nach dem ersten Aufruf der Delegierten, dem Ceremonial Roll Call, bekam jede der Delegationen die Möglichkeit, die eigene Position vorzustellen. In einer 90-sekündigen Opening Speech erklärten die Studierenden, welche Maßnahmen die von ihnen vertretenen Länder bereits implementiert und welche weiteren Ziele und Ideen sie zur Begrenzung des Klimawandels haben. Es folgten zahlreiche Gespräche, Verhandlungen sowie Arbeiten an Working Papers und Resolutionen in virtuellen Breakout Rooms. Dabei konnten sich die Studierenden zwischen den virtuellen Räumen hin und her bewegen und so mit den verschiedenen Delegierten zusammenarbeiten. In den formellen Sitzungen der Generalversammlung wurden zudem zahlreiche kurze Reden gehalten. Diese boten weitere Möglichkeit, die Position des Staates und beginnende Kooperationen darzustellen.

Am Sonntagabend trafen sich die Konferenzteilnehmer*innen nach einer langen Nacht erneut. Auch dort wurde fleißig verhandelt und Entwürfe für Resolutionen bearbeitet. So konnte letztlich über sechs Resolutionsentwürfe abgestimmt werden, von denen alle angenommen wurden. Die Konferenz endete schließlich mit einer Keynote-Speech von Heather McPherson, einem Parlamentsmitglied für Edmonton Strathcona. Sie hob MUN als „excellent tool“ hervor und betonte, wie die Konferenz dazu beitragen kann, verschiedene Soft Skills wie Argumentieren und Debattieren zu stärken. In der offiziellen Abschlusszeremonie wurden zudem mehrere Preise (Awards) vergeben. Für das beste Position Paper wurden die ICEUS-Studierenden Haya Khraes und Angeli Geißelhardt ausgezeichnet, die die Schweiz vertraten. Für die beste Opening Speech wurde Costa Rica, vertreten von den ICEUS-Studierenden Lucas Ricardo Perry Lalanne und Sonja-Monique Schackla prämiert. Außerdem wurden Australien, vertreten von den ICEUS-Studierenden Nathalie Kohlhert und Lena Fockers, sowie Columbien, vertreten von den ICEUS Seniors Dayana Camila Tudor Gomez, Fadwa Mamouni und Particia Tavier Fairburn, als herausragende Delegationen ausgezeichnet. „AIMUN war eine einmalige Erfahrung während meiner Zeit als Student. Ich denke, es ist die beste Gelegenheit, viele Fähigkeiten zu lernen, die wir in naher Zukunft benötigen wie zum Beispiel: diplomatisches Verhalten, viel offener und kooperativer sein, zusammenarbeiten mit verschiedenen Leuten für ein gemeinsames Ziel. Ich würde es definitiv anderen Studenten empfehlen.", sagt Zhylien Kaja, einer der ICEUS-Studenten.

Die Vorbereitungen für die Konferenz erfolgten im Rahmen der Lehrveranstaltung „Alberta Intercollegiate Model United Nations (AIMUN)“ während des Wintersemesters. Diese war als Alternative zur pandemiebedingten Absage der üblichen Exkursion nach Brüssel angeboten worden und wurde von Prof. Dr. Claudia Wiesner unter der Mitarbeit von Clara Umstätter und Muriel C. Pluschke geleitet. „Normalerweise wären wir in diesem Semester nach Brüssel gefahren, um transnationale Politik und das Handeln supranationaler Organisationen vor Ort kennenzulernen. Stattdessen haben wir das nun virtuell gemacht. Die Studierenden haben immens viel gelernt und sie sind – wie die Awards zeigen – dabei auch noch sehr erfolgreich gewesen“, freut sich Prof. Wiesner.

Zusammenarbeit seit 2019

Die Zusammenarbeit und Kooperation des Fachbereichs SK mit der MacEwan University besteht seit der Teilnahme einer Delegation von SK bei NMUN Erfurt im November 2019. Über gemeinsame Onlineseminare im Sommersemester 2020 hinaus wurden bereits zwei kleinere gemeinsame Onlinekonferenzen (im November 2020 und Januar 2021) veranstaltet. Außerdem ist die Universität einer der Partner im kürzlich gestarteten Projekt DAAD-Großprojekt „Transnational Governance and Human Rights“. Das Projekt hat zum Ziel, die internationale Zusammenarbeit des Fachbereichs SK sowie der gesamten Hochschule Fulda auszubauen und bis Ende 2024 nachhaltig zu verankern. Dafür steht rund eine Million Euro Förderung vom Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) über die Projektlinie HAW. International zur Verfügung. Hinsichtlich des UN-Club der MacEwan University sind insbesondere gemeinsame Onlineseminare und die gemeinsame Teilnahme an (N)MUNs, möglicherweise mit gemischten Delegationen, geplant.

Ansprechpartnerin

Prof. Dr.

Claudia Wiesner

Prodekanin für Forschung und Internationales / Jean Monnet Chair

Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Europäische Integration

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