Innovation made in Fulda

01.04.2016
So können Solarzellen einen Wüstensturm oder Wanderdünen problemlos überstehen: Durch eine leicht vibrierende Bewegung schaufelt sich der Sandschwimmkörper selber wieder frei.

Sebastian Horchler, Absolvent des Fachbereichs Angewandte Informatik, hat eine Methode entwickelt, wie Solaranlagen Sandstürme und Wanderdünen in Wüstenregionen überstehen können.

Sebastian Horchler, ehemaliger Student der Hochschule Fulda, hat einen Sandschwimmkörper erfunden, der sich in Wüstengegenden freischaufeln kann.
In Wüstenregionen können technische Systeme wie Solar-Anlagen vom Sand oder Wanderdünen verweht werden: Regelmäßig müssen hier Bagger anrollen, um die Anlage wieder freizuschaufeln.

Mit einer Erfindung von Sebastian Horchler, der im letzten Jahr im Fachbereich seinen Bachelor in Informatik an der Hochschule Fulda absolviert hat, könnte dieses Problem mit Art Träger-Konstruktion gelöst werden, die in der Lage ist, sich von allein wieder vom Sand freizuschaufeln.

Horchler hat eine solche Unterbau-Konstruktion erfunden, einen Sandschwimmkörper, nennt er ihn. Das Patent wurde Anfang des Jahres zugelassen. Horchler hat es an die Hochschule Fulda übertragen. Bislang existiert nur ein Prototyp im Miniformat: aus zwei länglichen zylinderförmigen Schwimmkörpern, die miteinander durch ein Gestell verbunden sind. Die Konstruktion ist zudem mit einem Motor ausgestattet und Solarzellen, um diesen anzutreiben.

Auf solchen Sandschwimmkörper könnten die Solaranlagen platziert werden, ohne dass sie im Sand versinken. „Der Körper bleibt oben wie ein schwimmendes Objekt auf dem Wasser“, erklärt Horchler. Da Sand aber nicht flüssig wie Wasser ist und nicht einfach so ohne weiteres abfließt, ist eine leichte, vibrierende Bewegung nötig, durch die die Sandkörner abgeschüttelt werden können und unter das Objekt abfließen können. „Einen ähnlichen physikalischen Effekt bekommt man, wenn man eine Tüte Chips senkrecht vorsichtig schüttelt: Die großen Chips werden nach oben gedrückt – wie der Sandschwimmkörper –, die kleinen Chips rieseln nach unten ab“, sagt Horchler.

Für diesen Effekt sorgt ein Unwuchtmotor, der von eigenen Solarzellen angetrieben wird – bevorzugt mit Schwingungen bei einer Frequenz zwischen 90 und 180 Hertz, erklärt Horchler. Auch bei stärkeren Verwehungen könne sich der Sandschwimmkörper wieder von alleine freischaufeln, sagt er.

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