Offizieller Start für ein innovatives Modell-Projekt
23.08.2023Mit dem gemeinsamen Projekt der Universität Marburg, dem Klinikum Fulda und der Hochschule Fulda soll die Zahl der Absolventinnen und Absolventen deutlich erhöht werden. Studierende der Marburger Philipps-Universität können künftig in Fulda das vierte und fünfte Jahr ihres Studiums absolvieren. Begonnen wird nun mit 60 Studierenden. Stadt und Landkreis Fulda erhoffen sich davon mittel- und langfristig positive Effekte für die ärztliche Versorgung der Region.
Im Beisein von Ministerpräsident Boris Rhein wurde im Klinikum Fulda der offizielle Start des seit 2017 in Planung befindlichen Projekts gefeiert. Für das Studium in Fulda hat das Klinikum eigens entsprechende Räumlichkeiten geschaffen. Die sogenannte Campus-Etage bietet angehenden Ärztinnen und Ärzten ab dem Wintersemester 2023/24 erstklassige Rahmenbedingungen für ihre klinische Ausbildung: Die Campus-Etage verfügt über drei Ausbildungsstationen, auf denen Studierende und Auszubildende in Gesundheitsberufen gemeinsam eine Station leiten. Solche Ausbildungsstationen gibt es nur an wenigen Standorten in Deutschland.
185 zusätzliche Studienplätze für angehende Ärztinnen und Ärzte
Durch die Kooperation, die Hessen bisher mit 41 Millionen Euro gefördert hat und ab 2024 mit 21 Millionen Euro jährlich fördern wird, können 185 zusätzliche Vollstudienplätze für angehende Ärztinnen und Ärzte geschaffen werden. „Der Ausbau der Vollstudienplätze ist ein großer Gewinn für Hessen bei der Ausbildung junger Medizinerinnen und Mediziner“, sagte der Regierungschef. Schon jetzt bilde Hessen im Verhältnis zu seiner Bevölkerungszahl überdurchschnittlich viele Ärztinnen und Ärzte aus.
„Mit den zusätzlichen Studienplätzen wird das Medizinstudium bei uns in Hessen nun noch attraktiver. Gleichzeitig erhöhen wir die Wahrscheinlichkeit, dass die Ärztinnen und Ärzte nach ihrer Ausbildung in der Region bleiben und auch in Zukunft zu einer flächendeckend guten medizinischen Versorgung der Menschen in der Stadt und auf dem Land beitragen werden“, sagte Rhein.
„Die offizielle Eröffnung des Campus Fulda markiert in mehrerlei Hinsicht einen großen Tag: für Fulda und die Region Osthessen, für die Hochschule Fulda, die Universitätsmedizin Marburg und das Klinikum Fulda, aber auch für die Universitätsmedizin in ganz Hessen“, sagte Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel, Vorstand Krankenversorgung am Klinikum Fulda, und fügte hinzu: „Darauf haben wir gemeinsam mit der Hessischen Landesregierung, der Stadt und dem Landkreis Fulda lange und ausdauernd hingearbeitet. Eine gute Gesundheitsversorgung kann nur gelingen, wenn es ausreichend viele und gut ausgebildete Menschen gibt, die Patientinnen und Patienten versorgen können. Mit dem Campus-Start schaffen wir die Voraussetzungen für mehr Ärztinnen und Ärzte in Hessen.“
Mehrwert für die Studierenden des Fachbereichs Gesundheitswissenschaften
In seiner Ansprache hob der Präsident der Hochschule Fulda, Prof. Dr. Karim Khakzar, die große Bedeutung der Kooperation für die Hochschule und den Fachbereich Gesundheitswissenschaften hervor: „Im Medizinstudium wird zukünftig die interprofessionelle Zusammenarbeit zwischen ärztlichem Personal und Fachkräften aus der Pflege, der Therapie oder der Geburtshilfe eine sehr viel größere Bedeutung gewinnen. Der Fachbereich Gesundheitswissenschaften wird sich nicht nur in die Lehre des Medizinstudiums einbringen, die enge Zusammenarbeit der drei Einrichtungen soll insbesondere auch den eigenen Studierenden in unterschiedlichen Studiengängen der Hochschule Fulda zugutekommen. Auch in der Forschung gibt es bereits erste gemeinsame Projekte.“