Anlass zu der kurzfristig organisierten Veranstaltung, zu der die PT-Studierenden des 1. bis 7. Semesters zahlreich erschienen, war die Veröffentlichung eines Strategiepapiers des HVG (Hochschulverbund der Gesundheitsfachberufe) und des VAST (Verbund für Ausbildung und Studium in den Therapieberufen) im Anschluss an eine Tagung am 14.11.2018 in Köln. Das Papier diskutiert die aktuelle Situation der physiotherapeutischen Ausbildung und macht Vorschläge, wie die Akademisierung in den Therapieberufen Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie erfolgen könnte. Den Nachmittag eröffnete Lita Herzig mit einem fundierten Vortrag zum Inhalt des Papiers und der aktuellen Situation der Ausbildung in Deutschland und im internationalen Vergleich. Danach folgte eine durchaus kontrovers und engagiert geführte Diskussion. Die Quintessenz der Diskussion wurde klar: die Ausbildung zum Physiotherapeuten bzw. zur Physiotherapeutin in eine vollakademische Ausbildung zu ändern, ist grundsätzlich gut und macht die Ausbildung attraktiver und erlaubt höhere Qualitätsstandards. Wenn aber diese höhere Qualität im Berufsleben nicht abgefordert wird, führt das zu Frustration in der beruflichen Praxis und folglich zur Abwanderung aus dem Beruf. Um dem höheren Ausbildungsniveau Rechnung tragen zu können, müssen daher zuvorderst die Rahmenbedingungen für die Ausübung des Physiotherapieberufes geändert werden. Diese Änderung kann nur über die Neuordnung des Berufsgesetzes mit einer neuen Definition des Tätigkeitsfeldes im Gleichklang mit der Vollakademisierung der Physiotherapieausbildung ab dem Jahr 2021 erreicht werden!