Professorin der Hochschule stellt Forschungsprojekt bei CeBIT vor

27.03.2017
Hochschule Fulda stellt Forschungsprojekt bei CeBIT 2017 vor
Am RoboLand-Messestand: Bundesministerin Prof. Dr. Johanna Wanka (rechts) informiert sich bei Prof. Dr. Helma M. Bleses (links) und Prof. Dr. Erwin Prassler (Mitte) über das Projekt. Foto: Filip Stiglmayer, Projektträger Jülich

Wie können Telepräsenzroboter in Zukunft Menschen mit Demenz und pflegende Angehörige entlasten? Dieser Frage geht das Projekt „RoboLand“ nach.

Helma M. Bleses, Professorin der Hochschule Fulda, Fachbereich Pflege und Gesundheit hat auf der CeBIT 2017 in Hannover das Verbundprojekt „RoboLand - Telepräsenz-Roboter im häuslichen Lebens- und Pflegearrangement von Personen mit Demenz im ländlichen Raum“ präsentiert.

„Warum eigentlich sollten wir Personen mit Demenz nicht zutrauen, mit robotischen Helfern umgehen und sie nutzen zu können?“ Die Erkenntnis, dass Personen mit Demenz sehr offen, neugierig und unvoreingenommen auf Roboter zugehen und mit ihnen umgehen, steht für eines der Forschungsergebnisse der Forschergruppe. Die Gruppe setzt sich aus Pflegewissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern, Robotik-Ingenieurinnen und -Ingenieuren sowie Soziologinnen und Soziologen zusammen.

Im Projekt RoboLand geht die Forschergruppe der Frage nach, wie Telepräsenzroboter künftig eingesetzt werden können, um Personen mit Demenz und pflegende Angehörige bei deren Betreuung zu unterstützen und entlasten.  

Hintergrund
Die Menschen in Deutschland werden immer älter. Mit der steigenden Lebenserwartung nimmt auch die Zahl altersbedingter Erkrankungen wie Demenz zu. Ländliche Regionen sind von dieser Entwicklung besonders betroffen. Durch den Fortzug von Menschen im erwerbsfähigen Alter und den Mangel an professionell Pflegenden verschärft sich die Versorgungssituation für die stetig wachsende Gruppe älterer pflegebedürftiger Personen.

Angesichts dieser erschwerten Rahmenbedingungen werden im Verbundprojekt RoboLand unter Leitung von Prof. Dr. Helma M. Bleses (Hochschule Fulda) und Prof. Dr. Erwin Praßler (Hochschule Bonn-Rhein Sieg) Lösungen für die Frage entwickelt: „Wie können Menschen mit Demenz künftig zu Hause unterstützt und begleitet werden?“

Im Mittelpunkt des Forschungsprojekts stehen Telepräsenzroboter. „Dabei handelt es sich um teilweise selbstfahrende und teilweise ferngesteuerte Roboter“, erläutert Professorin Helma M. Bleses. „Sie sind mit Display, Mikrofon und Webcam ausgestattet und ermöglichen durch Videoübertragung die persönliche Anwesenheit von Pflegekräften oder Angehörigen.“

In der Stadt Trendelburg und dem Vogelsbergkreis – zwei ländlichen Regionen Hessens – wird erforscht, ob und in welchen Situationen Telepräsenzroboter von Personen mit Demenz und ihren Angehörigen zu Hause genutzt werden. Der Einsatz von Telepräsenzrobotern soll dabei dem Erhalt der Selbstbestimmung, der Mobilität und der sozialen Teilhabe dienen. Darüber hinaus soll untersucht werden, inwieweit diese Systeme eine Unterstützung und Entlastung für pflegende Angehörige darstellen können.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt das Forschungsprojekt im Rahmen der Förderlinie „SILQUA-FH“ des Programms „Forschung an Fachhochschulen“ mit rund 800.000 Euro.

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