Programm gegen den Fachkräftemangel
20.12.2019An der Hochschule Fulda ist ein bundesweit einmaliges Modellvorhaben zur Vorbereitung internationaler Studieninteressierter auf Studium und Beruf gestartet. Das knapp einjährige Programm bietet parallel Einblicke ins Studium und in die Arbeitswelt. Es bereitet sprachlich auf Studium und Berufswelt vor und bietet gezielt Bewerbungstrainings und Berufsberatung an. Ziel ist, internationale Bewerberinnen und Bewerber so vorzubereiten, dass sie den (Aus)Bildungsweg einschlagen können, der ihren Fähigkeiten und Interessen am besten entspricht. „Studium oder Berufsausbildung – keiner soll verloren gehen“, sagt Winnie Rosatis, Leiterin des International Office an der Hochschule Fulda.
Hintergrund ist der Fachkräftemangel in Deutschland, in dessen Kontext die Bemühungen um internationale Studieninteressierte besondere Aufmerksamkeit erlangt haben. Den Hochschulen kommt dabei als Zugangstor für die Zuwanderung hochqualifizierter Arbeitskräfte eine besondere Bedeutung zu.
Brücke zum dualen Ausbildungssystem
Ein Ansatzpunkt des Modellvorhabens sind die im Vergleich zu deutschen Studierenden hohen Studienabbruchquoten unter den internationalen Studierenden. Eine Brücke zu dem dualen Ausbildungssystem zu schlagen und das Potenzial an qualifizierten internationalen Bewerberinnen und Bewerbern an eine berufliche Ausbildung heranzuführen, entspreche einer Forderung der Wirtschaft. „Von diesem integrativen Ansatz können Hochschulen und Unternehmen gleichermaßen profitieren, da beide die für sie geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten gewinnen können. Auch die internationalen Studierenden profitieren, weil sie auf diese Weise eine erfolgversprechende Alternative zum Studium finden können“, sagt Rosatis.
Zahlen und Fakten
Das Modellvorhaben wird mit rund 600.000 Euro aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) und dem HMWK gefördert. Die Laufzeit beträgt drei Jahre. Ein Projektdurchlauf ist auf zehn Monate angelegt. Mitte Oktober ist die Pilotgruppe mit 13 ausgewählten Teilnehmerinnen und Teilnehmern gestartet. Diese werden im August 2020 fertig sein und dann – entsprechend ihren Neigungen und Fähigkeiten – entweder ins Studium oder in die Berufsausbildung gehen.