Leitbild Digitalisierung

Digitalisierung ist ein fundamentaler Transformationsantrieb der Gegenwart und wird an der Hochschule als Herausforderung und Impuls zugleich verstanden. Sie wird im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung ausgerichtet und ist als Kernthema in allen Bereichen verankert. Die im Leitbild Digitalisierung identifizierten vier Quer-schnittfelder ermöglichen den Einbezug aller wichtigen Ebenen der Hochschule: Sie verdeutlichen das hier vertretene Verständnis von Digitalisierung, das neue technische Aspekte und eine menschenzentrierte Gestaltung ebenso umfasst wie sich wandelnde gesellschaftliche, organisationale und kulturelle Praktiken. Im Kern des Leitbilds stehen davon ausgehend Impuls & Sozialität, Kompetenz & Bildung, Kommunikation & Infrastruktur, Resilienz & Sicherheit.

Impuls & Sozialität
Im Rahmen der aktuellen gesellschaftlichen Transformation hat die Hochschule die Aufgabe, Digitalisierung zu konkretisieren und auf allen Ebenen zu verankern. Ziel ist es, neue Entwicklungen und veränderte Bedingungen zu identifizieren und zu berücksichtigen, digitale Arbeits-, Forschungs- und Studienabläufe anwendungsnah zu gestalten und auch über die Hochschule hinaus mitzuprägen. Dabei versteht die Hochschule die damit zusammenhängenden Kompetenzen als zentrale Bausteine für zukunftsorientierte Fertigkeiten in den Bereichen der Lehre, der Forschung und des Transfers. Alle Angehörigen der Hochschule sollen hierfür in Abhängigkeit von ihrem jeweiligen Fach bzw. Bereich auf die Gestaltung einer sich zunehmend digitalisierten Lebens- und Arbeitswelt vorbereitet werden. Für die Forschung bedeutet dies, Forschungsgegenstände, Methoden und den Umgang mit Forschungsdaten weiterzudenken und weiterzuentwickeln. Die Gesellschaftsrelevanz zeigt sich in Transfer und Austausch der Erkenntnisse mit der wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und bürgerlichen Öffentlichkeit. Exemplarisch bedeutet dies, Chancen aktueller KI-Verfahren für die Unterstützung von Forschung und Lehre, Open Source sowie Formen digitaler Öffentlichkeit und Souveränität zu nutzen und zu fördern.

Kompetenz & Bildung
Die digitalen Kompetenzen aller Statusgruppen werden gefördert, um mit den aus der Digitalisierung hervorgehenden Transformationen in der Bildung, der Forschung und der Berufswelt verantwortungsvoll umzugehen sowie diese kritisch zu hinterfragen. Die Digitalisierung soll unter der Berücksichtigung von Aspekten der Chancengerechtigkeit erfolgen. In dem Bewusstsein, dass Algorithmen immer Risiken der Ungleichbehandlung bergen können, werden alle Technologien und Verfahren vor ihrer Einführung auf Diskriminierungsrisiken hin betrachtet und bei erkennbaren Benachteiligungspotenzialen angemessen modifiziert.

Digitalität wird als integraler Bestandteil der Curricula aller Fachbereiche, der wissenschaftlichen Weiterbildung und der Personalentwicklung der Hochschule erachtet und angestrebt. Für die Lehre ist eine lernförderliche Gestaltung digital gestützter Lehr-/Lernszenarien entscheidend. Für den Forschungs- und Verwaltungsalltag folgt daraus der Einbezug verantwortungsvollen Umgangs mit Daten und ihrer Verbreitung.

Hierfür wird das bestehende Aus- und Weiterbildungsangebot zum Erlernen digitaler Kompetenzen für alle an der Hochschule tätigen Personen innovativ methodisch weiterentwickelt und ausgebaut.

Kommunikation & Infrastruktur
Die Digitalisierung soll interaktive, internationale, hybride und barrierefreie Kommunikation unter allen Hochschulangehörigen sowie darüber hinaus im Lehr- und Forschungskontext ermöglichen und vertiefen. In diesem Prozess liegt der Fokus auf der dafür notwendigen Infrastruktur und deren Zugänglichkeit sowie auf allen notwendigen digitalen Werkzeugen, Plattformen und einem souveränen Umgang damit. Diese sollen durch ein nachhaltiges, gestuftes Dienstleistungsangebot von zentralen und dezentralen Serviceeinrichtungen und Mitarbeitenden unterstützt werden.

Für die gesamthochschulische IT-Infrastruktur wird sowohl im Beschaffungs- als auch im Anwendungs- und Entsorgungsprozess auf eine schonende Ressourcen- und Energienutzung geachtet. Dabei werden Verbesserungsmöglichkeiten und Einsparpotenziale umgesetzt und die Hochschulangehörigen durch Kommunikationsmaßnahmen für die Umsetzung sensibilisiert und in diese einbezogen.

Aus einer technischen Sicht bildet die IT-Infrastruktur das Fundament für die Digitalisierung und deren Umsetzung. Die Servicequalität mit Aspekten der Verfügbarkeit und der Performance wird für alle IT-Services gegenüber den Nutzenden auf einem hohen Niveau gehalten. Die IT-Organisation wird im Rahmen der Digitalisierung weiterentwickelt und unterstützt agile Organisationsformen.

Resilienz & Sicherheit
Bei der digitalen Transformation an der Hochschule Fulda sind menschliche und technische Resilienz sowie Sicherheit zentral. Sämtliche IT-Sicherheits- und Datenschutz-Rahmenbedingungen sollen hochschulweit definiert und für eine sichere Anwendung digitaler Technologien ausgebaut werden. Mit technischer Resilienz werden IT-Services ausfallsicher auch für Belastungssituationen konzeptioniert, z.B. durch den Einsatz redundanter Strukturen auf allen technischen Ebenen im Rahmen eines klassischen IT-Architekturmanagements sowie durch die konsequente Verfolgung von Standardisierungsstrategien. Menschliche Resilienz umfasst die Ausbildung von Fähigkeiten zum angemessenen Umgang mit digitalen Neuerungen. Für die Hochschulangehörigen folgt daraus, durch Strukturen und Angebote an der Hochschule für das eigene digitale Handeln sensibilisiert zu werden und Folgen und Nutzen digitaler Veränderungen selbst reflektieren und abschätzen zu können.

Digitalisierung

1 Umwandlung von analogen Werten in digitale Formate

2 Konsequenter Einsatz von IT-Services/Technologien in allen relevanten Handlungsfeldern, insbesondere in der Schnittstelle zu den Studierenden und zu Externen

3 Automatisierung sowie Business-Reengineering und Prozessoptimierung durch Digitalisierung

4 Einsatz neuer und innovativer IT-Services, Technologien, digitalen Produkte und Methoden

5 Transformation des Lehr- und Forschungsmodells (digitale Transformation)