Risikomanagement
RIMA-KIL
Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) publizierte Anfang 2015 die „Sicherheitsstrategie für die Güterverkehrs- und Logistikwirtschaft – Schutz kritischer Infrastrukturen und verkehrsträgerübergreifende Gefahrenabwehr“. Dieses Dokument offenbart (zumindest auf Bundesebene) erhebliche Erkenntnisdefizite hinsichtlich der Kritikalität logistischer Infrastrukturen durch potenzielle Bedrohungen wie beispielsweise Überschwemmungen, aber auch terroristische Angriffe. Damit wird deutlich: Deutschland ist auf Risiken, die die logistische Infrastruktur betreffen, nur bedingt vorbereitet, weil vorhandene und zukünftige Risiken nicht ausreichend qualifiziert bewertet sind.
Erst die strukturierte, methodisch fundierte und vollständige Identifikation von Risiken sowie deren Bewertung ermöglichen es, logistische Infrastrukturen hinsichtlich ihrer Kritikalität zu beurteilen und zu priorisieren sowie entsprechende Maßnahmen und Maßnahmenpläne zu entwickeln, die Häufigkeit (bzw. die Wahrscheinlichkeit) und/oder Konsequenzen der Risiken reduzieren und die damit eine hohe Verfügbarkeit der Logistik auch als volkswirtschaftliches Versorgungssystem sicherstellen.
Das Projekt im HOLM
Das Projekt RIMA-KIL "Risikomanagement für kritische Infrastrukturen in der Logistik" schließt die Lücke durch die Entwicklung eines praxisorientierten Vorgehensmodells zur Identifikation und Bewertung von Risiken für logistische Infrastrukturen. Es leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur HOLM-Forschungsagenda, vor allem zur „Zukunftsfähigkeit von Logistik und Mobilität“.
Ziel des Projektvorhabens ist es, ein konzeptionelles und prozessuales Vorgehensmodell sowie ein Methodenset zu entwickeln, zu testen, zu validieren und zu etablieren, mit dem sich kritische Infrastrukturen in der Logistik identifizieren und bewerten lassen. Vorgehensmodell und Methodenset dienen vor allem öffentlichen Institutionen, beginnend mit dem Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung (HMWEVL) sowie den nachgelagerten Behörden, als Tool, um Risikoanalysen der logistischen Infrastruktur und methodisch-fundierter und standardisierter Form durchführen zu können. RIMA-KIL legt damit die Grundlage für die Risikobewertung der logistischen Infrastrukturen.
Anhand konkreter logistischer Infrastrukturen (unter anderem dem trimodalen Terminal der Contargo Rhein-Main GmbH im Frankfurter Osthafen) werden die Anwendbarkeit des Modells sowie die Nutzbarkeit der Ergebnisse demonstriert.
Projektzeitraum: 01.03. – 30.11.2016
Förderung durch den HOLM-Innovationsfonds
Projektleitung: Prof. Dr. Michael Huth, Hochschule Fulda
Projektpartner: RiskNET GmbH
Assoziierte Partner: Hessen Mobil – Straßen- und Verkehrsmanagement, Contargo Rhein-Main GmbH
Prof. Dr.
Michael HuthAllgemeine BWL, insbesondere Logistik